Zahnschmerzen gehören zu einer der unangenehmsten Erfahrungen im Leben. Es sticht, zieht, drückt und kann einem den letzten Nerv rauben, wenn etwas im Kieferbereich nicht mehr gesund ist. Da Cannabidiol in den verschiedensten medizinischen Bereichen mittlerweile Einsatz findet und bei manchen Erkrankungen eine große Linderung verspricht, hat man nun auch überprüft, was der Einsatz von CBD bei Problemen mit den Zähnen bringt. In einer klinischen Untersuchung wurde dabei herausgefunden, dass eine einmalige orale Nutzung von CBD auf pflanzlicher Basis kurzfristig akute Zahnschmerzen lindern kann.
Eine placebokontrollierten Studie
Um sicherzugehen, dass tatsächlich das CBD und nicht nur die Einbildung der Studienteilnehmer gegen akute Zahnschmerzen wirkt, hat die Universität von Texas in San Antonio randomisierte, placebokontrollierte Untersuchungen an 61 Patienten mit starken Zahnschmerzen durchgeführt. Die Ergebnisse, die davon zeugen, dass CBD wirklich hilft, wurden jetzt Anfang November im „Journal of Dental Research“ veröffentlicht. Die Probanden erhielten während der Teilnahme an der Untersuchung entweder eine Dosis von 10 Milligramm, 20 Milligramm CBD oder nur ein Placebo.
Eine visuelle Analogskala bewertete nach der Einnahme dann die Schmerzwerte der Patienten vor und nach der Behandlung. Die Forscher konnten anhand er Ergebnisse dann davon berichten, dass beide CBD-Gruppen von einer signifikanten VAS-Schmerzreduktion (Visuellen Analog-Skala) im Vergleich zum Ausgangswert und zur Placebogruppe berichteten. Dabei gab es einen maximalen medianen VAS-Schmerzreduktionswert von 73 Prozent gegenüber dem Ausgangswert zum vorherigen180-Minuten-Zeitpunkt. Die mit CBD verbundenen Nebenwirkungen waren dabei „minimal“.
Schlussfolgerung der Wissenschaftler
Zu den sekundären Ergebnismessungen gehörten dazu noch die ordinalen Unterschiede in der Schmerzintensität, das Einsetzen einer signifikanten Schmerzlinderung, die maximale Schmerzlinderung, die Veränderungen der Bisskraft innerhalb und zwischen den Gruppen, sowie die psychoaktiven Wirkungen, Stimmungsschwankungen und andere unerwünschte Ereignisse.
Die Autoren der Studie „Cannabidiol as an Alternative Analgesic for Acute Dental Pain“ kamen aufgrund ihrer Forschungsergebnisse zu folgendem Schluss:
Diese neuartige Studie könne als Anstoß für die Verwendung von CBD als alternatives Analgetikum zu Opioiden bei akuten entzündlichen Schmerzzuständen dienen. Was dann letztlich dazu beitragen könnte, die grassierende Opioid-Epidemie zu bekämpfen, so die Forscher.
Genutzt wurde für diese medizinische Anwendung das Präparat Epidiolex. Es ist ein proprietäres CBD-Produkt aus Cannabispflanzen, das von dem britischen Biotechnologieunternehmen GW Pharmaceuticals hergestellt wird. Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat es 2018 als rezeptpflichtige Behandlung für seltene Anfallsleiden in den USA zugelassen. Wie NORML.org berichtet, hob die Drug Enforcement Administration (DEA) die Zulassung jedoch im April 2020 wieder auf.