Seit Beginn der Corona-Pandemie sprachen Ärzte am 28. April 2020 von über drei Millionen Infizierten weltweit. Allein in den USA wurde 988.000 Erkrankte gemeldet. Ausgangssperre, Angst vor Ansteckung und menschenleere Großstädte waren die Folge. Wir wollen daher wissen, wie sich dieser Ausnahmezustand auf das Konsumverhalten von Cannabis-Konsumenten auswirkt.
Die genaue Ziffer, wie viele regelmäßige Konsumenten von Cannabisprodukten es in den USA definitiv gibt, ist umstritten. Eine Studie des US-Fachmagazins „Jama Psychiatry“, mit 36.000 Teilnehmern, kam zum Ergebnis, dass jeder zehnte Amerikaner regelmäßig konsumiert und die Droge in allen Gesellschaftsschichten immer beliebter wird. „AmericanMarijuana.org“ wollte durch eine Befragungs-Studie herausfinden, ob sich diese Umstände durch die Krise verändert haben, und befragten 1.017 Amerikaner über ihr Konsumverhalten während der Pandemie.
Die Studienteilnehmer wurden gefragt, ob sie überzeugt wären, Cannabiskonsum würde sie anfälliger für eine Covid-19 Infektion machen. 144 der Befragten hatten Lungenprobleme, die restlichen 837 Probanden keine. Von den Befragten ohne Lungenprobleme waren 34 % davon überzeugt, für eine Infektion anfälliger zu sein. Bei den Befragten mit Lungenproblemen stieg diese Zahl auf 54 %.
Die nächste Frage der Studie bezog sich auf das Konsumverhalten und man wollte von den Probanden wissen, ob sich das Konsumverhalten durch das Coronavirus verändert hat. Von den 1017 Befragten gaben 6 % an, das Rauchen aufgegeben zu haben. 27 % reduzierten es stark und 29 % gaben zu, dass sie eindeutig mehr rauchen.
In den USA gibt es durch einen stets wachsenden Trend natürlich verschiedene Konsumformen, die sich nicht schädlich auf die Lungen auswirken. Deshalb wollte man von den Probanden wissen, ob sie eine andere Konsumform in Erwägung ziehen. 72 % gaben an, dass sie ihre Konsumweise beibehielten.
Um mit der Ausgangssperre und Infektionsangst besser umgehen zu kennen, wechselten 34,51 % der Befragten auf andere Beruhigungsmittel. 76 % davon behaupteten anschließend, dass Cannabis effektiver gegen Stress und Angst wirkt, als andere Medikationen. 65,49 % gaben an, keine anderen Kuren ausprobiert zu haben, und bei Cannabis blieben.
Wie sieht es mit dem Verhalten bei Austausch von Bongs, Pfeifen und Joints aus? 72 % der Befragten gaben an, keine Rauchutensilien zu teilen. 38 % gaben an, dieses gemeinsame Rauchen aus Gewohnheitsgründen nicht aufzugeben. 32 % der Raucher wollen einfach nur Spaß während der Quarantäne haben.
Von den 72 %, die Utensilientausch nicht mehr praktizieren, gaben 21 % an, dass sie sich seit der Krise sozial zurückziehen. 16 % der User wollen somit das Risiko einer Infektion reduzieren und 63 % gaben beide Gründe an. Die größte Auswirkung hat die Pandemie allerdings auf den Tausch von Rauchwaren unter den Usern. 35 % der Befragten tauschen ihre Rauchware noch immer mit Bekannten. 65 % haben dies während der Krise eingestellt.
Wie die Studie zeigt, hat die Corona-Krise nicht nur Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, auf die Wirtschaft und auf das soziale Leben, sondern sie beeinflusst auch das Konsumverhalten von Millionen von Cannabis-Usern.