Eine Studie aus den USA gibt Hinweise darauf, dass Cannabidiol Menschen mit einer seltenen, genetisch bedingten Erkrankungen namens Angelmann-Syndrom helfen könnte.
Das Angelmann-Syndrom ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die durch eine seltene Chromosomenveränderung hervorgerufen wird. Obwohl nicht alle Merkmale der Krankheit in gleich starker Ausprägung auftreten, geht sie oft mit Entwicklungsstörungen, kognitiver Behinderung, eingeschränkter Fähigkeit zu sprechen oder Wahrnehmungsstörungen einher. Betroffene leiden häufig an Krampfanfällen, die nicht nur Hirnfunktion und allgemeine Gesundheit von Patienten gefährden, sondern oftmals nicht auf Antiepileptika ansprechen.
In einer im Journal of Clinical Investigation veröffentlichten Studie aus dem Jahr 2019 [1], untersuchten amerikanische Forscher das Potenzial von Cannabidiol für die Behandlung der Symptome des Angelmann-Syndroms.
Viele Menschen profitieren bereits von dem Potenzial von CBD für die Linderung von Krampfanfällen oder Angstgefühlen. In den USA wurde Epidiolex, ein CBD-haltiges Arzneimittel, von der amerikanischen Lebensmittelüberwachungsbehörde FDA für die Behandlung zwei seltener Epilepsieformen offiziell zugelassen. Auch in der EU darf Epidiolex zur unterstützenden Behandlung von Krampfanfällen in Zusammenhang mit den schweren kindlichen Epilepsieformen Lennox-Gastaut-Syndrom oder Dravet-Syndrom eingesetzt werden.
Für die Studie wurde das Angelmann-Syndrom in einem Mausmodell reproduziert und mit CBD in steigender Dosierung behandelt. Die Forscher beobachteten dabei die Auswirkungen auf Dauer und Intensität der Anfälle, wie Cannabidiol motorische Fähigkeiten beeinflusst und mögliche Veränderungen der Gehirnfunktion.
CBD konnte die Häufigkeit von Krampfanfällen signifikant verringern, die durch einen Anstieg der Körpertemperatur oder laute Geräusche hervorgerufen wurden. Ferner wurden Dauer und Stärke der Anfälle reduziert. Bei einer Dosis von 100 mg/kg wurden die Tiere ruhiger, ohne dass dabei eine wesentliche Verbesserung der motorischen Fähigkeiten oder des Gedächtnisses beobachtet werden konnte. Hierzu sollte man beachten, dass Mäuse mit Angelmann-Syndrom allerdings ohnehin eine verringerte motorische Aktivität zeigen, während Menschen mit AS oft hyperaktiv sind.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind weitere Belege für das medizinische Potenzial von CBD und geben Hinweise darauf, dass Cannabidiol bei der Behandlung von Krampfanfällen im Kontext des Angelmannsyndroms eine wichtige Rolle spielen könnte. Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit klinischer Studien mit menschlichen Probanden.