Eine Studie der Uniklinik Hamburg zeigt, dass Cannabis eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit für die Linderung von Schmerzen und Muskelkrämpfen von Patienten mit der Parkinson-Krankheit sein könnte.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie fanden Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf heraus, dass 61 % der teilnehmenden Patienten mit Morbus Parkinson durch die Anwendung von medizinischem Cannabis eine positive Veränderung ihrer Symptome erlebten. Die Studie wurde im Journal of Parkinson’s Disease veröffentlicht. Es zeigte sich, dass 8,4 % der Parkinson-Patienten in Deutschland bereits Cannabis zur Behandlung ihrer Symptome verwenden. Die meisten dieser Patienten sind jung, leben in großen Städten und kennen die rechtlichen und klinischen Aspekte von medizinischem Cannabis.
THC gegen verspannte Muskulatur
In der Untersuchung stellten die Wissenschaftler fest, dass 54 % der befragten Patienten ihre Symptome durch die orale Einnahme von CBD lindern konnten. 68 % verließen sich bei der Behandlung auf die inhalative Anwendung von THC. Im Vergleich zur oralen CBD-Einnahme berichteten Patienten bei der Inhalation von THC häufiger von einer Verringerung der Akinese – dem vorübergehenden Muskelschwund, der mit der Erkrankung einhergeht – und mehr Beweglichkeit.
65 % der teilnehmenden Parkinson-Patienten äußerten Interesse an der Verwendung von medizinischem Cannabis. Für die Datenerhebung verwendeten die Mediziner Fragebögen, die bundesweit über die Mitgliederzeitschrift der Deutschen Parkinson Vereinigung verteilt wurden. Mehr als 1.300 Fragebögen wurden für die Studie ausgewertet.
Die Autoren der Studie fassen zusammen, dass noch mehr Forschung nötig sei, um Cannabis als effektive Behandlungsoption für die Parkinsonkrankheit in Betracht zu ziehen. Schätzungen zufolge leiden weltweit über 10 Millionen Menschen an den Folgen der Erkrankung.