Ganz neue gesundheitliche Risiken des Cannabiskonsums wurden durch eine Studie aufgedeckt, die von Schweizer Forschern in Auftrag gegeben wurde. Dafür wurden Proben aus polizeilich sichergestellten Cannabis mikrobiologisch untersucht.
Die Studie „Untersuchung von Cannabis auf Streckmittel, Verschnittstoffe, Pestizide, mikrobiologische und anorganische Kontaminationen“ gab endlich Klarheit. Cannabis, welches auf dem Schwarzmarkt verkauft wird, ist in zehn von elf Proben regelrecht kontaminiert gewesen und ist damit als gesundheitlich bedenklich einzustufen.
Die verwendeten Proben stammten aus verschiedenen Kantonen der Schweiz, darunter Bern, Zürich, Neuenburg, St. Gallen, Tessin, Luzern, Aargau und Fribourg. Als Vergleich diente biologisch angebautes Cannabis aus den Kantonen Zürich und Basel. Es wurden 151 Proben ins Labor gebracht und untersucht.
Das Ergebnis der Untersuchung
Pestizide
- Propamocarb
- Imidacloprid
- Dimethoate
- Diethyltoluamid (DEET)
- Metalaxyl
DEET wird hauptsächlich als Insektenabwehrstoff (Repellent) verwendet. Dabei ist seit 2013 bekannt, dass mindestens 60 % der Pestizide im Rauch von ungefiltertem Cannabis nachweisbar sind (Sullivan, Elzinga & Raber, 2013)
Schwermetalle
- Chrom
- Barium
- Cer
- Cobalt
- Bismut
- Aluminium
- Eisen
Dazu wurden in jeder Probe Schimmelpilzsporen, Hefepilze und aerobe mesophile Keime gefunden, gezählt und in produkttypische Arten und Verderbniserreger klassifiziert. Die untersuchten Cannabisproben waren zudem kaum gestreckt, wodurch man davon ausgehen kann, dass nicht etwa die Streckmittel Schuld an der Belastung sein können.
Ein spezieller Dank geht an den Kanton Bern, denn nur durch Bern war eine anständige mikrobiologische Untersuchung möglich. Für die Untersuchungen wurde eine Menge von mindestens 20 g pro Probe benötigt, weshalb diese mikrobiologische Analyse von Hanfproben aus anderen Regionen nicht möglich war.
Es wurden 12 Hanfproben, davon drei Haschisch- und neun Blüten-Proben aus der Region Bern analysiert. Nur eine Probe erreichte die nötige Qualität für eine pharmazeutische Zubereitung mit Anwendung durch Inhalation. Vier Proben könnten als Tee gebraucht werden und zehn Proben entsprechen in ihrer mikrobiologischen Qualität gerade noch so einem Futtermittel.
Ein Dankeschön geht auch an die Autoren der Studie: Dr. Werner Bernhard, Dr. Lars Ambach, Dr. Stefan König, Dr. Susanne Nussbaumer und Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Weinmann.
Quellen und weiterführende Links
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