Auch wenn die Datenlage bezüglich der medizinischen Einsatzfähigkeit von Cannabis weiterhin verbessert gehört, haben in der jüngsten Vergangenheit immer mehr Studienergebnisse davon berichten können, dass ein gewisser Nutzen vorhanden ist. Erst Ende Mai wurde seitens kanadischer Forscher bestätigt, dass Cannabiskonsumenten etwa Angst und Depressionen mit dem natürlichen Rausch- und Arzneimittel besser in den Griff bekommen.
Ebenfalls konnten Studien in jüngster Vergangenheit aufzeigen, dass medizinische Cannabisprodukte gegen chronische Schmerzen wirksam und für die Patienten von großem Vorteil sind. Bei einer nun erneut in Kanada stattfindenden Umfrage wurden wieder Ergebnisse eingefahren, die davon zeugen, dass Cannabisnutzer auf potente Hanfprodukte zurückgreifen, um verschiedenste Krankheitssymptome zu behandeln.
Angst, Depressionen, Schlafstörungen und Schmerzen
489 Personen aus der Region Quebec wurden von Forschern im Zeitraum zwischen November 2020 und Januar 2021 bezüglich der Gründe ihres Cannabiskonsums befragt. Alle teilnehmenden Menschen gaben an, dass sie ihr Cannabis bei regulären Einzelhändlern erwerben würden, doch den Einkauf auch aus gesundheitlichen Gründen tätigten. Nach eigenen Angaben waren die häufigsten Krankheitssymptome Angstgefühle (70 Prozent), Schlafstörungen (56 Prozent), chronische Schmerzen (53 Prozent) und Depressionen (37 Prozent). Vorangegangene Untersuchungen führten in der Vergangenheit zu ähnlichen Erkenntnissen. Die Nutzer, die Cannabisprodukte ausschließlich aus medizinischen Gründen konsumierten, favorisierten in der aktuellen Umfrage in erster Linie Cannabis mit einem hohen CBD-Gehalt. Die andere Gruppe erklärte dagegen, dass sie lieber auf Varietäten mit viel THC zurückgreifen würden.
Weitere medizinische Einsatzgebiete
Neben den oben erwähnten Krankheitssymptomen wurden auch noch andere Gründe erwähnt, gegen die Cannabis einen positiven Effekt zu haben scheint. Einige Teilnehmer der Umfrage gaben an, dass sie auf Cannabis setzen würden, um damit Muskelspastiken, Migräne, Übelkeit und Symptome von posttraumatischem Stress zu behandeln. Während in vergangenen Untersuchungen oft herauskam, dass die Nutzer nicht mit ihren Ärzten über ihren Konsum sprächen, wurde in der aktuellen Studie das Gegenteil gesagt.
Hier gaben die meisten Befragten an, ihren Cannabiskonsum den behandelnden Ärzten mitzuteilen. Als Grund, warum die Nutzer nicht auf medizinische Cannabisangebote zurückgriffen, wurden folgende Aussagen gemacht: Mangelnde Informationen waren bei 52 Prozent ausschlaggebend auf den Genussmittelsektor zu setzen. Die Komplexität des Verfahrens störte 39 Prozent. Die schlechte Erreichbarkeit von medizinischen Cannabiseinrichtungen ließen dagegen 23 Prozent in regulären Pot-Shops einkaufen.
Fazit der Umfrage
Die Forscher kommen aufgrund der Ergebnisse zu dem Schluss, dass viele Krankheiten mit Cannabis in Eigeninitiative behandelt würden. Der Konsum hoher Dosen von Cannabis, das Rauchen als bevorzugte Methode des Konsums und die gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente könnten für den Einzelnen jedoch mit gewissen Risiken verbunden sein. Es sei daher dringend erforderlich, die gemeldeten Hindernisse bezüglich des medizinischen Zugangs zu Cannabis effizient zu beseitigen.