2020 konnten australische Forscher erstmals in einer placebokontrollierten Studie über chronische Schlaflosigkeit nachweisen, dass der Einsatz von Cannabis für eine Verbesserung der Schlafqualität sorgt. Ein Jahr später wurden seitens kanadischer Wissenschaftler ähnliche Ergebnisse eingeholt, nachdem man 24.000 Nutzer des natürlichen Heilkrautes über einen Zeitraum von drei Jahren mittels einer Mobile-App in Echtzeit über ihre Symptome befragt hatte. Nun gibt es wieder aus Kanada wissenschaftliche Ergebnisse, die erneut belegen können, dass gegen Schlafprobleme ein Kraut gewachsen ist.
Medizinisches Marihuana versus Schlaftabletten
Die neusten Studienergebnisse einer im Canadian Pharmacists Journal veröffentlichten Untersuchung können wieder einmal davon berichten, dass Menschen mit Schlaflosigkeit oder Schlafproblemen von einer Therapie mit medizinischem Cannabis profitieren. 38 Patienten wurden zu Beginn der Studie und drei Monate nach dem Gebrauch von Marihuana auf ihr Leiden untersucht. Diese Personen konnten eine angemessene Dokumentation ihrer subjektiv empfundenen Veränderungen vorlegen, um die Auswirkungen des Heilmittels fachgerecht bewerten zu können.
Dabei wurde festgestellt, dass 71 Prozent der Nutzer insgesamt von einer Verbesserung ihrer Schlafqualität berichteten. 39 Prozent dieses Personenkreises konnte während des Verlaufes eine zu Beginn eingenommene Dosis eines zusätzlichen Schlafmittels reduzieren oder gar vollständig auf die zur Verbesserung des Schlafes verschriebene Arznei verzichten. Nur 21 Prozent berichteten über unerwünschte Nebeneffekte, die aber so geringfügig waren, dass das medizinische Cannabis trotzdem weiterhin verwendet werden konnte.
Schlussfolgerung der Studienautoren
Nach den Ergebnissen der Untersuchung der in Ottawa ansässigen Hybrid Pharm Gemeinschaftsapotheke kommen die Autoren der Studie zu folgendem Schluss: „Laufende klinische Studien mit Cannabinoiden bei Patienten, die unter Schlaflosigkeit leiden, sind unerlässlich, um evidenzbasierte Entscheidungen über die Rolle von Cannabinoidtherapien bei der Behandlung von Schlafstörungen zu gewährleisten.“ Dabei unterstreiche die Studie die Bedeutung der Rolle des Apothekers bei der Betreuung der cannabisbasierten Therapie. Einschließlich der laufenden unterstützenden Versorgung, der Überwachung und des Medikamentenmanagements.
Seit der Zulassung von medizinischem Cannabis im Jahr 2001 zählen in Kanada Schlaflosigkeit und Schlafprobleme zu den häufigsten Beschwerden, weshalb das natürliche Heilmittel von Betroffenen verwendet wird. Die aktuellen Forschungsergebnisse zeigen auf, dass Cannabis eine positive Wirkung bei diesen Symptomen zeigt und die von den Patienten angegebenen Schlafwerte verbessern kann.