Auch wenn es mittlerweile genügend Untersuchungen über die Auswirkungen einer Legalisierung von Cannabis auf das Verhalten von Jugendlichen gibt, behaupten Gegner einer Freigabe immer noch oft fälschlicherweise, dass die Konsumhemmschwelle nach Beendigung der Prohibition sinken könne. Obwohl es sogar Berichte darüber gibt, dass nach einer Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken erwachsener Bürger weniger Jugendliche zu Marihuana greifen, gibt es gar Personen, denen die Diskussion über die Thematik schon zu weit geht.
Diese Menschen sind überzeugt, dass bereits das offene Gespräch über einen künftigen Umgang mit dem natürlichen Rauschmittel dazu führen könnte, die Stimmung der Heranwachsenden bezüglich des Gefahrenpotenzials zu verändern. Dass dem nicht so ist, hat nun eine neue Studie herausgefunden, die die Einstellung zum Cannabis eher aufseiten der „individuelle Merkmale auf Kinderebene“ sieht.
Drei Jahre Forschung
Forscher des Massachusetts General Hospital und der Harvard Medical School haben sich drei Jahre lang mit dem Verhalten von Kindern in US-Bundesstaaten beschäftigt, in denen es einen legalen Zugang oder auch das Verbot von Cannabis gibt. Dabei ging es in erste Linie darum, herauszufinden, inwieweit unter den Heranwachsenden eine Wahrnehmung betreffend Marihuana-bedingter Schäden vorhanden ist. Die in dem Journal Cannabis and Cannabinoid Research veröffentlichten Daten lassen davon ausgehen, dass eine Verabschiedung von Legalisierungsgesetzen auf staatlicher Ebene keinen Einfluss auf die Einstellung von Jugendlichen zu den potenziellen Risiken von Marihuana hat.
Stattdessen kamen die Forscher zu dem Schluss, dass in erster Linie „individuelle Merkmale der Kinder und nicht die staatliche Politik“ zur Einstellung junger Menschen gegenüber Cannabis beitragen würden. „Es gab keinen signifikanten Haupteffekt der staatlichen Freizeit-Cannabis-Gesetze (RLCs) auf das wahrgenommene Risiko des Cannabiskonsums und keine Unterschiede in der Veränderung im Laufe der Zeit durch die staatlichen RCLs“, berichten die Forscher daher.
Daraus schlussfolgern die Wissenschaftler noch, dass ihre Analyse nicht darauf hindeuten würde, dass Freizeit-Cannabis-Gesetze auf staatlicher Ebene mit einer unterschiedlichen Wahrnehmung des Cannabisrisikos bei Kindern verbunden sind. Also eine akademische Arbeit mehr, die triftige Gründe nennt, warum die Verfolgung von volljährigen Konsumenten auf diesem Planeten nicht länger Bestand haben sollte.