Die bisherige Drogenpolitik in Deutschland ist auf ganzer Linie gescheitert und gerade beim Cannabis haben Verbote viel mehr Schaden angerichtet als durch Politik und Medien zugegeben. Besonders deutlich lässt sich das Versagen der Regierungen Merkel beim Jugendschutz besichtigen. THC Konsum durch Minderjährige und gesundheitsgefährdende Streckmittel auf dem Schwarzmarkt sind genauso auf dem Vormarsch wie Chemie-Gras, das illegal operierende Dealer an alle Altersgruppen verkaufen. Wissenschaftliche Fakten rund um Cannabisprodukte wurden jahrelang verschwiegen oder abgestritten.
Zumindest bei den Unionsparteien wird wohl auch die neuste Studie zu den Vorteilen der Cannabis Legalisierung für junge Erwachsene ignoriert. Der statistisch messbare Rückgang von Konsumraten nach einer Freigabe ist gerade für die CDU/CSU sehr peinlich, wo man wider jede Forschung immer noch Fake News über Cannabinoide mit seriöser Gesundheitspolitik verwechselt.
Legale Cannabisprodukte und junge Leute im Fokus
Zu Teenagern gibt es bereits viele Untersuchungen und die frische Analyse aus Kanada zeigt nun auch für Menschen Anfang 20 keinen Anstieg beim Cannabiskonsum, wenn dieser offiziell erlaubt wird. Solche empirischen Fakten stören konservative Politiker ohne Ahnung verständlicherweise enorm, schließlich fragen immer mehr Wähler zu Recht, was ihnen da eigentlich seit Jahrzehnten zum Cannabis für Storys serviert werden. Die Legalisierung von Haschisch und Marihuana fördert den Gebrauch keineswegs so drastisch wie behauptet, sondern unterstützt durch seriöse Informationen und Aufklärung vielmehr einen verantwortungsvollen Umgang mit solchen Genussmitteln.
So berichtet die aktuelle Studie, dass junge Erwachsene bei THC im Fachhandel ihren zu Verbotszeiten stärkeren Konsum zurückfahren. Eigentlich ist das logisch bei Verbrauchern, die auf dem Schwarzmarkt aus diversen Gründen schlicht mehr Gras erwerben als in einem Geschäft mit Lizenz. Es schleppt auch nur eine kleine Minderheit von Trinkern kistenweise Bier oder viele Flaschen Schnaps aus dem Getränkemarkt, während die allermeisten Menschen Alkohol je nach Anlass mal mehr, mal weniger einkaufen. Genauso läuft es nach dem Legalisieren von Cannabis, das niemand mehr auf Vorrat beim Dealer kaufen muss, weil bevorzugte Sorten vielleicht schon bald wieder vergriffen sind.
Gründe für sinkenden THC-Konsum sind banal und offensichtlich
Ausdrücklich weisen die Autoren der neuen Untersuchung jene durch die CDU/CSU aufgetischte Geschichte vom steigenden Gebrauch beim legalen Cannabis zurück. Es gibt laut Studie keine Anzeichen für Behauptungen, die etwa den leichteren Zugang, höhere THC-Anteile oder eine angebliche gesellschaftliche Verharmlosung als drohende Folgen einer Hanf-Freigabe an die Wand malen. Ebenso haben Preise für Marihuana und eine größere Auswahl im Fachladen keinen so negativen Einfluss auf den Konsum, wie das leider immer noch viel zu oft verbreitet wird.
Der Rückgang betrifft nicht nur die Häufigkeit vom Cannabisgebrauch an sich. Auch potenzielle Probleme wie Missbrauch, Sucht und behandlungsbedürftige Abhängigkeiten treten nach einer Legalisierung seltener auf, zumal Betroffene im Zweifelsfall eine faire Therapie in Anspruch nehmen können, statt für THC im Knast zu landen. Ist der Umgang mit Hanfpflanzen normal wie mit Hopfen oder Tabak, werden sich nur wenige Leute ausschließlich allein zu Hause aus Frust über den Verlust vom Führerschein und fette Geldbußen die Birne vernebeln. Nicht Cannabinoide per se sind problematisch, sondern vor allem die brutale Strafverfolgung zerstört Lebensläufe, gängelt junge wie ältere Erwachsene über Jahre und hilft kriminellen Banden beim Geld verdienen auf dem Schwarzmarkt.
Die wichtigsten Daten der Studie zum Marihuana-Konsum im Überblick
Als Probanden zogen die Wissenschaftler in Nordamerika junge Erwachsene im Alter von 19 bis 23 Jahren heran, bei denen individuelle Konsummuster vorliegen. Man erkundigte sich zur Frequenz beim Einnehmen von Cannabis, zu möglichen gesundheitlichen Beschwerden und verglich die Daten aus der Zeit vor der Freigabe mit den mittlerweile fünf Jahren, in denen THC in Kanada erlaubt ist. In der Summe nahmen 619 Personen teil, jeweils zur Hälfte männlich oder weiblich, von denen rund 53 % zudem einen Hochschulabschluss besitzen. Leute mit Psychosen blieben außen vor, schließlich weiß jeder Wissenschaftler außer in Bayern mittlerweile ganz gut, dass solche Störungen nicht auf Hanf, sondern vor allem auf genetische Faktoren und Vorerkrankungen zurückgehen.
Vor der Legalisierung konsumierte ein Drittel der Probanden Cannabis häufig, ein Drittel selten und ein weiteres Drittel nie oder nicht mehr. Zur Anwendung kam eine Art Katalog mit Fragen etwa zum Erinnerungsvermögen, Körpergewicht, Lebensstil – die Forscher wollten wissen, ob Hanf User wirklich so durchhängen und auf dem Sofa vergammeln, wie gerne behauptet. Nach der Freigabe im Jahr 2018 hörten deutlich mehr Gelegenheitskonsumenten ganz auf als umgekehrt häufiger zu kiffen, wobei etwa die Hälfte der Teilnehmer kaum etwas an den Gewohnheiten änderte. Die Daten zeigen, so die Experten, „a significant reduction in use post-legalization“, also einen klaren Rückgang vom THC Gebrauch.
Positiv fiel den Machern der Studien außerdem auf, dass weniger Leute über Probleme durch Cannabis berichten und dabei fast immer auf den Wegfall der ständigen Angst vor Bestrafung verweisen. Wie wäre es wohl, wenn sich der Zigarrenraucher mit der geschmuggelten Cohiba nur heimlich vergnügen könnte und Angst haben muss vor Polizisten, die sich harmlosen Genießern viel ausführlicher widmen als dem organisierten Verbrechen?
Was völlig grotesk klingt, ist für Fans von Hanf Alltag und wenn sich diesbezüglich Gesetze ändern, macht sich das umgehend durch mehr Verantwortung beim Umgang mit berauschenden Wirkstoffen bemerkbar. Für bestmögliche Prävention empfiehlt das Forscherteam mehr staatliche Aufklärung etwa zu den einzelnen Cannabis Konsumformen von Joint bis Vaporizer.