Die französische Nationalversammlung hat eine Initiative bestätigt, in welcher die therapeutischen Möglichkeiten von Cannabis gänzlich erforscht werden sollen. 3000 Patienten, bei denen keine andere Behandlung Abhilfe geschafft hat, sollen einbezogen werden. Die Studie soll zwei Jahre in Anspruch nehmen.
Der Ablauf
Die ersten sechs Monate werden mit den Vorbereitungen gefüllt sein. Klare Fragen und Sachlagen müssen aufgedeckt und definiert werden. Die Forschung soll unbeantwortete Fragen endlich beantworten können. Anschließend folgt ein halbes Jahr für den Einbezug der Patienten. Vor einer derartigen Studie müssen die Versuchsabläufe genau geklärt werden. Ebenfalls müssen die Patienten in das Thema Cannabis lückenlos eingeführt werden, da zahlreiche bürokratische Hürden genau das verlangen.
Anschließend werden sechs Monate mit der Behandlung und mit der Überwachung ausgefüllt sein. Mehrere Krankheiten werden untersucht und die Ergebnisse müssen genau festgehalten werden, um in den anschließenden sechs Monaten analysiert zu werden. Am Ende werden sämtliche Daten miteinander verglichen und ausgewertet, sodass klare Schlussfolgerungen gezogen werden können.
Die Beweggründe
Zahlreiche Krankheiten ließen sich effektiver oder überhaupt mit Cannabis therapieren, wenn die Datenlage hierzu offensichtlicher wäre. Unter anderem sollen Betroffene von neuropathischen Schmerzen, schweren Epilepsien, schmerzhaften Spastiken, der Multiplen Sklerose und auch von einigen Pathologien des Nervensystems untersucht werden. Auch Menschen in der palliativen Behandlung sollen einbezogen werden.
„Es ist ethisch nicht richtig, Patienten, die von bereits existierenden Medikamenten nicht behandelt werden können, leiden zu lassen.“, so Catherine Simonin, Sprecherin von Franco Asso Santé im Gespräch mit FranceInfo.
Sie wolle den Menschen helfen, deren Lebensqualität durch Schmerzen komplett zugrunde gerichtet ist. Cannabis habe definitiv Vorzüge für die, denen keine anderen Medikamente helfen. Dennoch müssten laut Simonin alle Nebenwirkungen bekannt sein, ganz besonders die, welche auch ernst werden könnten.
Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Gefahr der Sucht gelegt. Hierzu soll die Situation komplett aufgeklärt werden, da auch bisher zahlreiche Mythen über das Suchtrisiko von Cannabis existieren. Auch sollen die gesundheitlichen Folgen, ganz besondere in Bezug auf die menschlichen Organe, komplett dokumentiert werden.
Eine Organisation namens „The French National Agency for Safety of Medical Products“ verfügt darüber, dass zahlreiche unterschiedliche Cannabisprodukte in die Tests involviert werden sollen. So sollen unter anderem Öle, getrocknete Buds (normales Marihuana), Kapseln und auch Getränke als Quellen dienen. Freiwillig können zahlreiche Ärzte an diesem riesigen Projekt teilnehmen, sie durchlaufen dann ein besonderes Training.
Die Studie soll anfangen, sobald die Finanzierung vonseiten der französischen Regierung komplett geklärt ist. Des Weiteren muss noch ein zuverlässiger Zulieferer gewählt werden. Es ist abzusehen, dass dieser eine besondere Vormachtstellung im französischen Cannabismarkt haben wird.