Während sich die deutsche Regierung weiterhin nach Kräften bemüht, jede sachliche Diskussion über das Thema Cannabis schon im Ansatz zu unterdrücken, setzt man anderswo lieber auf wissenschaftliche Untersuchungen statt auf eine längst an der Realität gescheiterte Verbots-Ideologie. Besonders im Fokus steht dabei der Zusammenhang zwischen Legalisierung und dem Konsumverhalten Jugendlicher, wird doch von Prohibitionsbefürwortern der Jugendschutz immer wieder als zentrales Argument gegen eine Legalisierung vorgebracht.
Alle zwei Jahre führt das Colorado Department of Public Health and Environment (CDPHE) eine groß angelegte Studie durch zum Thema Gesundheit und Wohlergehen junger Menschen im Middle- und High-School-Alter, also zwischen 11 und 18 Jahren, den sogenannten Healthy Kids Colorado Survey (HKCS).
Neben Themen wie psychischer Gesundheit, Einstellung zu Sexualität oder Konsum von Tabak und Alkohol wird dabei auch untersucht, wie viele Kinder und Jugendliche Cannabis konsumieren.
Cannabiskonsum unter Schülern nimmt tendenziell leicht ab
Das Ergebnis der Untersuchung, mit Beteiligung von über 100.000 Schülern aus allen Teilen des Bundesstaates, dürfte den Legalisierungsgegnern, die es natürlich auch in den USA gibt, wenig bis gar nicht gefallen. „Der Cannabiskonsum unter Minderjährigen“, so die Studie, „hat sich seit Beginn der Legalisierung nicht wesentlich geändert.“ Sofern überhaupt eine Veränderung festgestellt werden kann, gibt es eine leichte Tendenz in die Richtung, dass weniger Kinder und Jugendliche Cannabis konsumieren als vor der Legalisierung. Ein Ergebnis, das nicht wirklich überraschen kann, kamen doch andere Untersuchungen in den letzten Jahren schon zu demselben Ergebnis, zuletzt im US-Bundesstaat Washington.
Geändert habe sich, so die Studie weiter, allerdings die Art und Weise des Konsums. So ist der klassische Joint zusammen mit anderen Formen des Rauchens mit Tabak immer noch die beliebteste Konsumform, nimmt dabei aber kontinuierlich an Bedeutung ab, während Dabbing und Vaping immer mehr Anhänger auch unter jungen Konsumenten finden.
Die Zahlen zum Anteil von Cannabis-Konsumenten im Einzelnen: 2019 gaben 20,6 % der befragten Highschool-Schüler und Schülerinnen an, innerhalb der vorhergehenden 30 Tage Cannabis konsumiert zu haben, gegenüber 22 % bei der letzten vor der Legalisierung in Colorado durchgeführten Studie von 2011. Unter den jungen Menschen, die noch die Middle School besuchen, sank der Anteil derer, die im letzten Monat Cannabis in der einen oder anderen Form zu sich genommen haben, von 6,3 % im Jahr 2011 auf 5,2 % 2019.
Sicher keine großen Veränderungen, doch zeigt die Entwicklung eindeutig, dass dem auch von der bundesdeutschen Hanf-Prohibitions-Front so gerne bemühten Jugendschutz mit einer Legalisierung besser gedient wäre als mit den üblichen, doch arg bemüht wirkenden Kampagnen à la „Kiffen ist nicht cool!“