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Sie summen, sie stechen, doch sie lassen sich einer neuen Studie zufolge mit CBD aus Nutzhanf bekämpfen: Stechmücken sind auch in Deutschland fast das ganze Jahr über eine echte Plage, deren Bekämpfung durch Pestizide immer schwieriger wird. Rauschfreies Cannabidiol kann als Schädlingsbekämpfungsmittel vielleicht eine echte Alternative sein, das zeigen Untersuchungen mit Moskitos, deren Larven innerhalb von gerade einmal zwei Tagen gründlich beseitigt wurden.
Hanf und Schädlingsbekämpfung in Zeiten des Klimawandels
Die frische Analyse zu CBD gegen Stechmücken stammt zwar aus Ohio, doch auch bei uns werden die Sommer länger, heißer und locken allerlei fieses Getier herbei. Einige Moskitos sind nicht nur lästig, sondern manchmal richtig gefährlich. Die Studie untersucht Vertreter von Aedes aegypti, deren Stich schwere Erkrankungen wie Gelbfieber verursachen kann oder bei Körperkontakt schon mal das besonders für Schwangere hochriskante Zika-Virus überträgt.
Chemische Mittel und natürliche Pestizide aus Nutzhanf müssen frühzeitig zum Einsatz kommen und sollten am besten schon maximal zuschlagen, wenn sich diese Insekten noch im Stadium der Larve befinden. Sind die Biester erst einmal geschlüpft und fähig zur Verbreitung, hilft höchstens noch das Mückennetz, wenn überhaupt. Der Klimawandel lässt grüßen, doch statt stickiger Netze könnte hier eine gezielte Bekämpfung von Stechmücken mit CBD-Hanf viel besser funktionieren.
Wie CBD im Kampf gegen resistente Insektenstämme wirkt
Neben der Ausbreitung in immer mehr Gebieten dieser Erde ist die Resistenz von gefährlichen Moskitos gegenüber herkömmlichen Pestiziden das eigentliche Problem. Die chemische Keule attackiert normalerweise das Nervensystem der Mücke Aedes aegypti, kann aber zunehmend weniger ausrichten und versagt beim sogenannten „Puerto Rico Stamm“ sogar ganz. Nicht so der Hanf, dessen Wirkstoff Cannabidiol selbst solche Formen von Resistenz in der Studie geradezu spielend überwand.
Angerichtet wurde durch die Wissenschaftler eine Art CBD-Paste. Getrocknete Nutzhanfblätter packte man in eine Methanol-Lösung und beträufelte anschließend mit diesem Sud die Mückenlarve. Für den erwünschten Effekt, nämlich das umfassende Eingehen der Baby-Moskitos, brauchte es gerade einmal 48 Stunden und erstaunlicherweise nur winzige Mengen der umweltfreundlichen Hanfpaste.
Die Ergebnisse machen Medizinern genauso Hoffnung wie Bauern oder Urlaubern im von Mücken verseuchten Campinglager. Neben Industriehanf ohne Rausch ist laut Forschung lediglich eine weitere Botanik mit solcher Kraft gegen Moskitos bekannt. Offenbar hat das CBD auf bestimmte Proteine Zugriff, deren Beeinflussung durch Hanf bei Säugetieren keine Probleme verursacht, bei Insekten respektive deren Larven rasch zum Tode führt. Für marktreife Pestizide braucht es freilich weitere Studien auch zum Effekt von CBD auf potenziell erwünschte Insekten wie die Honigbiene.
Alleskönner Nutzhanf?
Bienen, das weiß jeder Cannabis-Hobbygärtner, fliegen eigentlich gerne um den Hanf, während an Grasblüten saugende Stechmücken noch nirgends berichtet werden. Falls sich in wissenschaftlichen Untersuchungen nun tatsächlich eine Unbedenklichkeit für Pollenflug oder die Biodiversität im Allgemeinen nachweisen lässt, könnte das der Startschuss vollkommen neuer CBD-Produkte sein. Den frei verkäuflichen Wirkstoff Cannabidiol finden wir heute schon für allerlei Anwendungen aufbereitet, das reicht von Nahrungsergänzungsmitteln über Kosmetik hin zu Wellness und therapeutischem Einsatz.
Wie beim Menschen braucht es in der Schädlingsbekämpfung passgenaue Präparate. Ob nur die in der jüngsten Studie angewandte Paste optimal gegen Moskitolarven wirkt oder es vielleicht noch bessere Formen der Aufbereitung gibt, will man in Übersee ebenfalls ausführlich untersuchen. CBD-Sprays im Stil der bekannten Kanister mit Sprühvorrichtung sind denkbar oder wasserlösliche Pads als Zugabe für Düngemittel. Stechmücken bekämpfen geht nur im großen Stil! Empirisch glaubwürdig sind die Daten aus Ohio außerdem, schließlich steckt hinter der neuen Nutzhanfstudie kein privates Unternehmen, sondern das staatliche „College of Food, Agricultural and Enviromental Sciences.“ höchstpersönlich.