Medizinisches Cannabis kann helfen, die Nebenwirkungen zu reduzieren, die mit den chemischen Krebsbehandlungen verbunden sind. Zu diesem Ergebnis kam eine kürzlich veröffentlichte Studie, die im US-Bundesstaat Minnesota an über 1000 Patienten durchgeführt wurde.
Das Gesundheitsministerium von Minnesota betreibt Cannabisforschung
Die Forscher aus Minnesota hatten sich im Auftrag des State Health Departments mit Cannabispatienten beschäftigt, die im medizinischen Cannabisprogramm des Bundesstaates registriert waren. Dabei wurden die Daten von über 1000 Krebspatienten zwischen dem 1. Juli 2015 und dem 31. Dezember 2017 analysiert, die gleichzeitig Chemotherapie und Cannabis als Medizin bekamen.
Cannabis reduziert die Nebenwirkungen der Chemotherapie
Bei vielen Patienten stellte sich eine signifikante Verbesserung der Symptomatik ein, die die Chemotherapie mit sich bringt. Daher berichten die Teilnehmer der Studie von einer spürbaren Reduktion von Angst, Appetitlosigkeit, Depressionen, Müdigkeit und Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen und der Schmerzen. Innerhalb kurzer Zeit nach Beginn der Medikation mit Cannabis nahmen die Patienten die Linderung der Symptome wahr. Bei etwa der Hälfte der Teilnehmer reduzierte sich das Erbrechen in den ersten vier Monaten der Cannabis-Behandlung um 30 Prozent.
Die Nebenwirkungen von Medizinalhanf sind eher harmlos
Nebenwirkungen durch die Einnahme des Cannabis verspürten etwa elf Prozent. Die Symptome dieser Nebenwirkungen waren allerdings verhältnismäßig harmlos. Am häufigsten wurde über Trockenheit im Mundraum, Müdigkeit und verstärkten Appetit berichtet.
Mehr Cannabisforschung für Krebsbehandlung gefordert
Die Ergebnisse dieser Studie sollen helfen, die Forschung über den Einsatz von Cannabis bei Krebserkrankungen voranzubringen. Der Co-Autor der Studie, Dr. Dylan Zylla, Ärztlicher Direktor des Onkologie-Forschungszentrums bei HealthPartners/Park Nicollet, verlangt auf der Grundlage seiner Studie in einer Erklärung nach mehr qualitativ hochwertiger Forschung an Cannabis als Teil der Krebsbehandlung.
Auch die Opioid-Substitution mit Cannabis wird wissenschaftlich untersucht
Eine weitere Studie über Cannabis im Rahmen der Krebsbehandlung ist bereits angelaufen. Diesmal soll bei Patienten mit Krebserkrankungen in fortgeschrittenem Stadium die Wirkung von Cannabis auf den Schmerz untersucht werden. Dabei geht es hauptsächlich um die Möglichkeit, opioidhaltige Schmerzmittel ganz oder teilweise durch Cannabis zu ersetzen. Vorläufige Ergebnisse aus der laufenden Studie werden im Juni dieses Jahres erwartet.