Seit dem Ausbruch des Coronavirus suchen namhafte Biologen, Mediziner und Virologen nach einem geeigneten und vor allem effektiven Heilmittel. Dabei werden von den Experten nicht nur für die Lunge gesunde Substanzen getestet, sondern auch Wirkstoffe, die normalerweise schädlich auf das Atmungssystem wirken. Kanadische Wissenschaftler schlugen einen unkonventionellen Weg ein und erforschten die medizinische Wirkung von Cannabis bei einer Corona-Infektion. Danach stellt Cannabis eine medizinische Alternative dar. Die Ergebnisse seien aber mit Vorsicht zu genießen.
Experte der „UCLA-Universität“ warnt vor erhöhtem Risiko durch Konsum von Rauchwaren
Donald Tashkin, ein Professor der Universität von Kalifornien, untersucht seit Jahren die Auswirkungen von Cannabis auf das menschliche Lungensystem. Seine Forschungen ergaben, dass das Rauchen von Cannabisprodukten, chronische Krankheiten, wie Bronchitis, auslösen kann. Zudem würde Dauerkonsum eine erhöhte Schleimbildung in den Lungenflügeln bewirken. Diese Erkrankungen würden bei Tabakkonsumenten zwar häufiger und in erschwerter Form vorkommen, doch laut Tashkin beinhaltet jede Form von Rauch, Risiken an einer Lungeninfektion zu erkranken. Die Personen, die Cannabis als Medikament gebrauchen, sollten den Konsum jedoch nicht einstellen, da der medizinische Nutzen über dem Risiko einer Corona-Infektion steht.
Kanadische Studie erforscht Wirkung von Cannabis bei Infektionen
Laut einer Studie kanadischer Wissenschaftler können bestimmte Stämme des psychoaktiv wirkenden THC in Cannabis vorbeugend gegen eine Infektionskrankheit wirken. Die Studienresultate seien zwar vielversprechend, doch die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Die Ergebnisse wurden zwar veröffentlicht, eine Untersuchung durch außenstehende Experten findet aber erst in den kommenden Monaten statt.
Doch wo setzt die Theorie der kanadischen Wissenschaftler an? Viren, wie Covid-19, gelangen durch Rezeptoren in den menschlichen Organismus. Sobald ein Virenstamm, einen solchen Rezeptor „andockt“, dient er als Pforte für weitere Viren. Im Falle von Covid-19 dient das transmembranäre Enzym „ACE2“ (Angiotensin Converting Enzyme 2) als Rezeptor. Dieses Enzym befindet sich primär im Lungengewebe und in den Schleimhäuten von Mund und Nase. Laut Dr. Ivan Kovalchuck, Professor an der Universität von Lethbridge, kann das Coronavirus bei fehlenden ACE2-Rezeptoren im Gewebe, nicht in den Organismus eindringen. Seine Forschungen mit Cannabis zeigten auf, dass der Konsum von THC die Anzahl dieser Rezeptoren deutlich senken kann.
Weitere Forschungen werden bei entsprechender Validierung klarstellen, ob Cannabis als effektives Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie eingesetzt werden kann. Das Team rund um Dr. Kovalchuck blickt jedoch voller Zuversicht auf die Forschungsergebnisse.