Es gibt einige Fakten, die die Annahme unterstützen, dass sowohl Alkohol als auch Tabak schädlicher für die menschliche Gesundheit sind als Cannabis. In einer aktuellen Umfrage aus den USA bestätigen die Teilnehmer nicht nur diese Annahme. Sie gehen auch davon aus, dass moderne Hightech Technologie über ein größeres Suchtpotenzial verfügt als der Cannabiskonsum.
Vor wenigen Tagen wurde eine Studie von der American Psychiatric Association (APA) und dem Umfrageinstitut Morning Consult veröffentlicht, die im April 2023 durchgeführt wurde und die sich mit der öffentlichen Meinung zu den Gefahren und Risiken auseinandersetzte, die verschiedene Substanzen für Menschen darstellen. Unter den berücksichtigten Suchtstoffen und anderen Dingen sind Drogen wie Alkohol, Zigaretten, Opioide und Cannabis, aber auch insbesondere technische Geräte spielten eine Rolle in der Umfrage.
Cannabis birgt weniger Risiken als Alkohol, Tabak und Opioide
Die Umfrageresultate spiegeln zwar eher die subjektive Wahrnehmung wider, und weniger medizinische Tatsachen, doch Cannabis kam dabei deutlich besser weg als die anderen Substanzen. Bei der Frage, für wie risikobehaftet die etwa 200 Befragten die verschiedenen Substanzen halten, beantworteten dies bei Tabak 84 Prozent mit Ja, den Konsum nicht verschreibungspflichtiger Opioide, aber auch Liquid Vapes halten etwa drei Viertel für riskant (75 bzw. 76 Prozent). Viele meinen, dass ein Opioid durch ärztliche Verschreibung sicherer ist, nur noch 66 Prozent erkennen auch hier ein Risiko. Auch Alkohol wird bei den Amerikanern noch als vergleichsweise harmlos wahrgenommen, denn nur 64 Prozent erachten den Konsum als gefährlich. In der Kategorie Risiko für die Gesundheit wurden Cannabis und Technologie am wenigsten problematisch gesehen, Cannabis hielten 38 Prozent für riskant, Technologie sogar nur 23.
Hightech macht süchtiger als Marihuana
Die Teilnehmer der Studie wurden auch zu ihrer Einschätzung hinsichtlich der Suchtgefahr befragt, die von den verschiedenen Substanzen ausgeht. Die meisten (87 Prozent) gehen davon aus, dass Tabak über das stärkste Suchtpotenzial verfügt, dicht gefolgt von Alkohol (84 Prozent) und den ärztlich verordneten Opioiden. Die Suchtgefahr durch Gebrauch von nicht verschriebenen Opioiden schätzen immerhin 74 Prozent als sehr hoch ein, die durch Cannabis immerhin auch 64 Prozent. Erstaunlicherweise realisieren drei Viertel der Befragten auch das große Suchtpotenzial von Hightech Geräten.
Cannabis kann bei der Bekämpfung anderer Süchte helfen
Unsere Studie hat gezeigt, dass die Botschaft, dass Zigaretten gefährlich sind und süchtig machen, bei den Leuten angekommen ist. Wir wollen auch dazu beitragen, mehr Menschen von anderen potenziell süchtig machenden Verhaltensweisen wie Alkoholkonsum und Technologieeinsatz abzuhalten. Zum Beispiel macht das Dampfen nikotinhaltiger Substanzen genauso süchtig wie das Rauchen von Zigaretten, manche sogar noch mehr. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen über unsere Behandlungsmöglichkeiten sowohl für Drogenkonsumstörungen als auch für Verhaltenssüchte Bescheid informiert sind.
APA-Präsident Petros Levounis
Im Jahr 2022 starben in den USA mehr als 100.000 Menschen an Opioiden und auch Alkohol und andere Drogen verursachen jedes Jahr viele Todesopfer. Die APA will nun mit einer Kampagne für die Gefahren sensibilisieren. Cannabis wird in dieser Kampagne keine Rolle spielen, da die Pflanze therapeutische positive Einflüsse hat, die unter anderem sogar zur Bekämpfung anderer Suchtprobleme eingesetzt werden. Viele Patienten zum Beispiel können die Einnahme anderer Medikamente reduzieren oder sogar absetzen zugunsten von Medizinalcannabis, und zahlreiche Menschen erleichtern sich den Verzicht auf Alkohol und anderen Drogen durch den Konsum von Marihuana.