Schon häufiger wurde in Studien festgestellt, dass der Konsum von Marihuana das Sexleben bereichert. Menschen, die kiffen, haben häufiger Geschlechtsverkehr, Frauen bekommen bessere Orgasmen und nicht heterosexuelle Männer können sich emotionell besser fallen lassen, bestätigten die unterschiedlichsten Untersuchungen aus der Vergangenheit. Nun hat eine neue Studie aus Spanien wieder herausgefunden, dass der Sex mit Cannabis mehr Spaß macht.
Erregung, Intimität und Orgasmen
Die Universität von Almería in Spanien hat mit 274 Personen eine Umfrage durchgeführt, die sich auf das Sexualleben und Konsumverhalten bezog. Dabei wurde überprüft, inwieweit sich die Befriedigung erhöht, nutzt man Cannabis, Alkohol oder keine Drogen vor dem Sex. Bei den Befragten 18- bis 30-Jährigen wurde eindeutig, dass sich die Gefühle bezüglich Erregung, Intimität und Orgasmen erhöhten, wenn vor dem Liebesakt Cannabis konsumiert wurde. Dies war nicht der Fall, wenn Marihuana mit Alkohol gemischt genutzt oder auf jeglichen Substanzeinsatz verzichtet wurde.
Nachfrage besteht
Der Arzt für Innere Medizin und Präsident der Association of Cannabis Specialists, Dr. Jordan Tishler, gab gegenüber der Publikation Insider an, dass seine Patienten regelmäßig danach fragen würden, wie sie Cannabis in ihr Sexualleben integrieren könnten. Vor der Behandlung würden auftretende Probleme wie Schwierigkeiten mit dem allgemeinen Sexualtrieb und der Erregung, Schmerzen bei der Penetration, Angstzustände und Posttraumatische Belastungsstörungen sowie Schwierigkeiten, einen Orgasmus zu erreichen, genannt.
Höhere Erregung dank Weed
185 Frauen und 89 Männer nahmen an der spanischen Untersuchung der Universität von Almería teil, die entweder Cannabis, Alkohol oder überhaupt keine Substanzen nutzten. Litten Personen an Depressionen, nutzten harte Drogen oder hatten andere Krankheiten wie beispielsweise Diabetes, wurden sie von der Studie ausgeschlossen. Dies war bei 24 Personen der Fall.
Heraus kam jedenfalls eindeutig, dass die Menschen, die regelmäßig Cannabis konsumierten, von einem besseren Sexleben berichteten als jene, die nicht auf das natürliche Arznei- und Rauschmittel zurückgriffen. Als die Forscher die sexuelle Funktion in spezifischere Kategorien wie Verlangen nach Sex, körperliche sexuelle Erregung und Orgasmen unterteilten, stellten sie fest, dass Cannabiskonsumenten mehr Erregung und bessere Orgasmen, aber nicht über mehr Verlangen berichteten als die Nichtkonsumenten.
Grundlagen der Forschung
Befragt wurde jeder der 274 Teilnehmer zu seinem Alter, der sexuellen Orientierung, dem Bildungsstand, dem Cannabis- und im anderen Fall dem Alkoholkonsum sowie der sexuellen Leistungsfähigkeit. Da die Teilnehmerzahl aber überschaubar war, seien die Ergebnisse etwas eingeschränkt, heißt es. Man könne das Resultat nicht verallgemeinern und weist darauf hin, sie mit ein wenig Vorsicht genießen zu müssen.
Da es sich dazu um Selbstauskünfte der Teilnehmer handelte, könnte es sein, dass die Aussagen nicht vollständig repräsentativ für deren Erfahrungen gewesen sind und somit die Ergebnisse ein wenig verzerrt sein könnten. Auch wurde insgesamt nur über einen kurzen Zeitraum beobachtet, sodass die Forscher nun davon sprechen, gerne die Untersuchung ausweiten zu wollen und die Auswirkungen des Marihuanakonsums auf das Sexualleben der jungen Menschen über längere Zeit zu überprüfen.