Ein Team der chinesischen Sichuan-Universität hat eine flüssige Make-up-Grundierung auf Basis von Zellulose aus Hanfstängeln entwickelt, die laut den Wissenschaftlern mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichem sogenannten Foundation-Produkten haben soll.
Die aus Hanfzellulose-Nanokristallen hergestellte Flüssigkeit kommt ohne Inhaltsstoffe wie Mineralöl und Titanoxid aus, die in vergleichbaren Schönheitsprodukten üblicherweise verwendet werden. Die Hanf-Grundierung verursache außerdem wesentlich weniger Schäden der Hautbarriere. Zum Abschminken sind im Vergleich zu herkömmlichen Grundierungen keine scharfen Mittel erforderlich. Reinigungsmittel können die Haut reizen und zum Beispiel zu Rosacea führen.
„Es ist zwingend notwendig, ein neues alternatives Material zu finden, das die Schädigung der Hautbarriere durch übermäßige Reinigung vermeidet“, so das Forschungsteam über das Produkt. Aufgrund der natürlichen emulgierenden und stabilisierenden Eigenschaften werde Hanfzellulose in Zukunft auch in der Kosmetik eine wichtige Rolle spielen.
Foundation mit entscheidenden Vorteilen
Während das Hanf-Make-up eine ähnliche Haftung wie herkömmliche Produkte zeige, könne die natürliche Zusammensetzung laut Angaben der Forscher neun Stunden lang stabilen Glanz und einheitliche Farben aufrechterhalten. Die Hanf-Grundierung liefere im Hinblick auf die Abdeckung von Pigmenten oder Akne ähnlich gute Ergebnisse wie konventionelle Grundierungen.
Die dermatoskopische Beobachtung von Tests an menschlichen Probanden habe gezeigt, dass die Grundierung aus Hanfzellulose beim Abwischen mit einem Wattepad vergleichsweise wenig Rückstände hinterlasse. Ein weiterer Vorteil des natürlichen Primers sei die Anwendung. Das Hanf-Make-up bleibe auf der Hautoberfläche, während andere Produkte in die Dermis, die zweite Hautschicht, eindringen und dort Schaden anrichten könnten.