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Zu unerwünschten Nebenwirkungen bei Cannabis-Dauerkonsum gibt es endlich echte Forschung und Fakten. Eine neue Studie untersucht, ob durch exzessives Kiffen über einen langen Zeitraum möglicherweise Halskrebs entstehen kann.
Diese Erkrankung betrifft Tumore in Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf und tritt primär bei Alkoholismus, Rauchen oder einer Infektion mit dem Humanen Papillomvirus auf. Drohen solche Metastasen ebenso durch Hanf und dessen Wirkstoffe?
Große Studie vergleicht Krankenakten von Kiffern in den USA
Karzinogene erkennen, verstehen und behandeln ist in der Medizin verständlicherweise ein wichtiges Thema. In den Vereinigten Staaten erkranken knapp eine halbe Million Menschen pro Jahr an Halskrebs, und weil Hanfprodukte bei Uncle Sam schon länger legal verkauft werden, schaut sich die onkologische Wissenschaft seit einiger Zeit verstärkt Cannabinoide an. Dabei steht erwartungsgemäß das berauschende THC im Fokus, das laut aktueller Forschung viele positive Effekte für Therapien hat – aber auch ein paar Risiken, besonders bei Dauerkonsum.
Für die neue Studie über Tumore in Mund und Rachen nahm man sich eine ziemlich üppige Datenbank mit Informationen über Cannabis-User heran sowie deren Krankenakten aus den letzten 20 Jahren. Neben der Einnahme von Marihuana wurden Alkohol und Tabak dokumentiert, mit relativen Risiken auf Halskrebs abgeglichen und Aspekte wie das Lebensalter der Patienten berücksichtigt. Solch umfangreiche Daten von immerhin 116.000 Personen, im Schnitt 46 Jahre alt, zu etwa einem Fünftel Raucher oder / und Trinker, können als repräsentativ gelten.
Tumorrisiko steigt durch exzessives Gras rauchen
Den Kiffern stand beim Vergleich eine ungefähr gleich große, von Hanf und THC abstinente Vergleichsgruppe gegenüber. Bei Cannabis-Dauerkonsum traten Erkrankungen rund um die Speicheldrüsen um das 2,5fache und Kehlkopfkrebs um das gleich mal 8,4fache auf! Fünfmal höher zeigte sich das im Ohr auftretende Oropharynxkarzinomen. Abzüglich diverser Toleranzen kommt die Forschung bei Grasrauchern auf ein etwa 3,5fach höheres Risiko, an Halskrebs zu erkranken.
Betont wird, dass es sich explizit um Gefahren durch Inhalieren handelt und nicht um das Essen oder Trinken von Hanfprodukten. Einschränkend verweisen die Wissenschaftler außerdem auf einige unberücksichtigte Details zur Demografie der Patientengruppen, welche man in weiteren Untersuchungen näher analysieren will. Das gilt ebenfalls für den Einfluss von Alkoholika und Zigaretten, die ein im Vergleich mit Cannabis noch mal höheres Risiko auf eine Krebserkrankung mit sich bringen.
Mögliche Ursachen für Halskrebs bei Cannabis-Dauerkonsum
Das Gewebe vom Scheitel bis zum Beginn des Torsos ist durch alle möglichen Umwelteinflüsse ständig gefordert. Es kann sich zwar gut und schnell regenerieren, zugleich aber auch immer mal wieder entzünden. Problematisch ist das nur bei chronischen Infektionen und Metastasen, deren Behandlung naturgemäß schwierig ist. Gesundheitliche Risiken verstärken sich laut Studie immer dann, wenn Haschisch und Marihuana sehr tief, ungefiltert und permanent inhaliert werden.
Hohe Temperaturen und das Abbrennen von Cannabis in Joint oder Pfeife begünstigen Entzündungen im Mundbereich ebenso. Interessant ist allerdings, dass der Rauch von Weed nicht nur weniger Schaden anrichtet als jener vom Tabak, sondern auch nicht so häufig den Krebs begünstigt wie die Flüssigkeit aus der Pulle. Hanf als das am wenigsten schädliche Genussmittel? Beim Risiko auf Halskrebs stimmt das offenbar.
Cannabinoide verdampfen als schonende Alternative zum Joint
Wie es darüber hinaus um die Antitumorimmunität und oxidativen Stress bei Cannabiskonsum im Übermaß bestellt ist, sollen weitere Vergleichsstudien klären. Hanf hat anderen Forschungsdaten zufolge schließlich auch messbar positive Effekte auf den Organismus und kann laut vieler Untersuchungen Tumore verhindern oder jene freien Radikale einfangen, die entzündliche Prozesse im Kiefer- und Mundbereich auslösen.
Auch scheint es nicht unwichtig zu betonen, da heutzutage immer mehr Menschen Gras verdampfen, statt es klassisch zu rauchen, und bei dieser Konsumform sorgen exzellent ausgestattete Vaporizer für eine Inhalation bei passgenauer Temperatur. Hanfprodukte werden nicht verbrannt wie in der Tüte, sondern per Batterie erhitzt und da lösen sich dann auch die einzelnen Cannabinoide viel optimaler, als wenn alles an Inhalt vom Gras einfach nur lodernd Richtung Lungenflügel pfeift.