Sehr viele Krankheiten lassen sich mit der Hanfpflanze oder Bestandteilen der Hanfpflanze therapieren – medizinisches Cannabis als solches, legale Präparate nur mit CBD oder pharmazeutische Erzeugnisse auf Basis der Hanfpflanze. Sie alle teilen sich wichtige effiziente Wirkstoffe, die Cannabinoide.
Viel Material und viele Studien
Die Hanfpflanze ist ein Teil der Menschheitsgeschichte. Die Erforschung der Hanfpflanze und ihrer Bestandteile fing jedoch erst vor ein paar Jahrzehnten an, wobei der israelische Wissenschaftler Raphael Mechoulam das Fundament dafür gelegt hat. So war es dieser Forscher, der das erste Cannabinoid isolierte.
Seither hat sich die Forschung revolutioniert und pharmazeutische Präparate auf Basis der Hanfpflanze sind schon länger auf dem Markt. Es existiert sehr viel Material dazu, bei welchen Krankheiten CBD und THC helfen können. Zugegebenermaßen befinden sich darunter einige nutzlose und grob falsch angelegte Studien, viele jedoch lassen sich sehr gut verwerten.
So gibt es eine Untersuchung aus dem Journal of Cannabis Research 1, die Anfang diesen Jahres erschien.
Diese Untersuchung wertet zahlreiche Studien aus, bei denen untersucht wurde, wie CBD oder CBD-haltige Präparate wie Nabiximol bei psychischen Krankheiten helfen können. Beim Nabiximol handelt es sich um ein Medikament, welches im Verhältnis von 1:1 CBD und THC enthält.
Im Rahmen der Untersuchung fand man 23 relevante Studien dazu, wie CBD bzw. Nabiximol die Psyche entlasten kann. Um bei unterschiedlichen Krankheiten miteinander vergleichen zu können, wie effektiv für Abhilfe gesorgt wird, hat man ein bestimmtes System angesetzt. Dieses System stammt aus dem Oxford Centre for Evidence-based Medicine 2011 2. Es wird danach beurteilt, wie klar die gegebenen Beweise darauf hindeuten, dass CBD bzw. Nabiximol gegen eine gegebene psychische Krankheit helfen können. Die Beurteilung erstreckt sich von der Note A, welche eine starke Beweisgrundlage darstellt, bis hin zur Note D, der schwächsten Beweisgrundlage. Herausgestellt hat sich, dass CBD und CBD-haltige Präparate psychotische Symptome abschwächen und kognitive Beeinträchtigungen lockern können.
Gegen übermäßigen Cannabiskonsum halfen die gegebenen Präparate mit der Note B, also einer vergleichsweise hohen Beweisgrundlage. Folglich kann man, wenn man zu viel Cannabis konsumiert hat, den Konsum dadurch unter Kontrolle bekommen, dass man CBD und CBD-haltige Präparate zu sich nimmt. Die Hanfpflanze löst also ihre eigenen Probleme.
Die Note B auf ihrer Beweisgrundlage erhält ebenfalls die Verwendung von entsprechenden Präparaten bei Schizophrenie, sozialer Angst, Autismus und bei ADHS. Folglich ist zu erwarten, dass sich Besserung einstellt, wenn man an einer dieser Krankheiten leidet und CBD oder Nabiximol einnimmt. Beweisgrundlagen mit der Note C existieren für die Insomnie, Angststörung, der bipolaren Störung, der posttraumatischen Belastungsstörung und dem Tourette-Syndrom.
CBD-haltige Präparate und ihr therapeutisches Potenzial
Diese weitgreifende Untersuchung ist als ein erster Schritt zu verstehen. Zu bedenken ist, dass für die Vielfalt an untersuchten Erkrankungen lediglich 23 Studien zu Verfügung standen. Diese 23 Studien bilden aber nicht ein ganzheitliches Bild von der gegebenen Situation. Klar feststellen lässt sich dafür, dass CBD und CBD-haltige Präparate sehr wohl ein therapeutisches Potenzial haben, wenn es um psychische Erkrankungen geht. Die genauen Mechanismen dahinter gilt es tiefer gehend zu erforschen und darüber hinaus sollte man in Erfahrung bringen, bei welchen Krankheiten welcher Therapieansatz wirklich anschlägt. Hierfür müssen insbesondere groß angelegte RCTs erfolgen.
Quellen