Cannabidiol, kurz CBD, wird heute von vielen als Wundermittel für die Heilung verschiedenster Erkrankungen und Linderung von Schmerzen betrachtet. Erfahrungsberichte der Nutzer zur Wirkung und Anwendung zeigen angeblich eine große Anzahl an nützlichen Effekten.
Aber sind diese Erfahrungen auch durch wissenschaftliche CBD Studien belegbar, oder werden von den Verkäufern der CBD Produkte lediglich Versprechungen gemacht, die im Hinblick auf tatsächliche Wirkung haltlos sind?
CBD Studien: gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkung von Cannabidiol?
Die positive Nachricht: Laborversuche und Studien über Cannabidiol wurden in den letzten Jahren vermehrt veröffentlicht. Da Versuche an Menschen eher schwierig sind, beruhen die meisten veröffentlichten Studienergebnisse auf der Untersuchung der Wirkung von CBD auf Zellkulturen oder Tierversuchen.
Die Ergebnisse können nicht 1:1 auf den Menschen übertragen werden. Mehrere positive Wirkungen von CBD konnten allerdings schon wissenschaftlich belegt werden.
Obwohl diese Studienergebnisse sehr vielversprechend sind, werden diese von den großen Pharmakonzernen kaum oder gar nicht finanziert. Da der Wirkstoff der Hanfpflanze nicht patentiert werden kann, lohnt es für gewinnorientierte Unternehmen nicht in die Forschung zur Wirkungsweise von CBD zu investieren.
Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO 2018 zu CBD
Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, kam zu dem Schluss, dass CBD möglicherweise bei einer Reihe von Erkrankungen eine positive Wirkung zeigt. Es besteht eine gute Verträglichkeit, Abhängigkeiten treten nicht auf, da CBD kein Suchtpotenzial besitzt.
Bewiesen wurde diese Behauptung durch eine Studie von Shanna Babalonis, University of Kentucky. Das subjektive Rauschgefühl von Marihuana-Patienten wurde untersucht. Bei der Konsumation von CBD konnten keine Unterschiede zwischen der Untersuchungsgruppe und der Placebo-Kontrollgruppe festgestellt werden.
Nur wenn THC bei der Studie eingesetzt wurde, trat auch eine psychoaktive Wirkung ein. Daraus konnte der Schluss gezogen werden, dass Cannabidiol keinerlei Suchtpotenzial besitzt.
Welche Studien wurden mit CBD durchgeführt?
Die Wirksamkeit von Cannabidiol wurde in folgenden Studien untersucht:
- Stress,
- Angst,
- Schlafstörungen,
- Depressionen,
- Unterstützung bei der Suchtentwöhnung von Rauchern,
- negative Wahrnehmungen (Gehör und Augen),
- Degeneration von Nervenzellen und Nervenbahnen
Die Studien kamen zu dem Ergebnis, dass CBD bei einigen individuellen Symptomen eine Wirkung zeigen könnte. Nähere Untersuchungen seien hierzu aber notwendig.
Bei Epilepsie dagegen konnte der wissenschaftliche Nachweis einer positiven Wirkung erbracht werden.
CBD Öl, die beliebteste Einnahme von Cannabidiol
Das meistgekaufte CBD Produkt ist das CBD Öl. Jedoch sollte vor dem Kauf darauf geachtet werden, dass das Hanföl als Vollspektrum CBD Öl vorliegt. Nur so entfaltet sich der sogenannte volle Terpen Entourage Effekt.
Zudem sollte auf die Legalität der angebotenen CBD Produkte mit einem maximalen THC Gehalt von 0,2 % geachtet werden. Als ein führender Online-Shop bietet Edelhanf geprüfte und getestete CBD Öle in BIO Qualität und Vollspektrum an.
Studie über CBD Wirkung bei Stress und Angstzuständen
Bei Stress werden verstärkt Adrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Der Körper aktiviert seine letzten Reserven für die Gefahrensituation. Ist die Resilienz zu gering und kann der Stresslevel nicht wieder gesenkt werden, hat das negative Auswirkungen auf alle Ebenen des Körpers.
In der Studie hat sich gezeigt, dass CBD möglicherweise die Rezeptoren für Cortisol blockiert. Der Stress könnte als weniger belastend empfunden werden.
Angst wird besonders unangenehm wahrgenommen. Kann man den negativen Empfindungen nicht entkommen, schlägt die Angst schnell in Panik um. Jetzt rast das Herz und auch die Atmung ist beschleunigt. Rationale Reaktionen sind kaum mehr möglich. Die Gedanken konzentrieren sich nur auf die Flucht.
Die Studie, an der 72 Menschen teilgenommen haben, hat gezeigt, dass CBD möglicherweise angstlösend und entspannend wirkt. Durch die Verringerung der Angst könnten die geistige Leistung und Konzentration gesteigert werden. Die Studienteilnehmer berichteten, dass die Angst subjektiv abgenommen hätte. Objektiv müssen diese Aussagen noch durch weitere Studien bestätigt werden.
Wirkt Cannabidiol bei Cluster-Kopfschmerzen und Migräne?
Jeder Organismus verfügt über ein Endocannabinoid System. Dieses ist ein Teil des Nervensystems und besteht aus den Cannabinoid Rezeptoren CB1 und CB2. Die Calciumkanäle werden durch das System blockiert. Das Schmerzsignal kann nicht weitergeleitet werden.
CBD besetzt die Rezeptoren des Endocannabinoid Systems und könnte dadurch die Entstehung von Schmerzen verringern.
Die Studie hat ergeben, dass CBD die Entstehung eines Cluster-Kopfschmerzes verhindern könnte. Wird CBD bereits bei der Wahrnehmung der Migräne-Aura eingenommen, könnte die Intensität der Schmerzen um bis zu 40 Prozent gesenkt werden.
Ähnliche Ergebnisse wurden bei Studien über die Wirkung von CBD bei allgemeinen Schmerzen gefunden. Um diese Erkenntnisse auch wissenschaftlich zu bestätigen, müssen zusätzliche Placebo-Studien durchgeführt werden.
CBD fördert Einschlafen und Durchschlafen
Für die Untersuchung der Wirkung von CBD auf die Schlafqualität wurde eine Doppelblindstudie mit 15 Patienten durchgeführt. Alle Personen waren durch Schlafstörungen beeinträchtigt.
In der Studie konnte ein deutlicher Unterschied zwischen der Placebo-Gruppe und den Personen, die CBD erhalten hatten, festgestellt werden. Sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen waren verbessert.
Um die Ergebnisse wissenschaftlich zu bestätigen, müssen weitere Doppelblindstudien mit einer größeren Personenzahl durchgeführt werden.
Studien über CBD beim Abnehmen
Während THC Heißhungerattacken auslöst, hat CBD eine gegenteilige Wirkung. CBD regt die Proteine, die in den Abbau von Fetten integriert sind, an. Die Fettverbrennung könnte unterstützt werden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass CBD das Wachstum von neuen Fettzellen verringert.
Durch die Erhöhung der Zahl der Mitochondrien in der Zelle (Zellkraftwerke) wird die Energie schneller umgewandelt und verbraucht.
Somit erhärtet sich laut Studie der Verdacht, dass CBD beim gesunden Abnehmen helfen kann.
CBD zur unterstützenden Behandlung von Diabetes
Die Studie wurde 2016 mit 62 Versuchsteilnehmern durchgeführt. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe erhielt CBD, die andere das Cannabinoid Tetracannabivarin und die dritte Gruppe ein Placebo. Nach 13 Wochen wurden die Auswirkungen auf die Versuchsteilnehmer untersucht.
Das Ergebnis der Studie zeigte, dass CBD das Hormon Resistin, das für die Entwicklung von Übergewicht war, möglicherweise hemmt. Bei der Gruppe mit dem Cannabinoid Tetracannabivarin war der Blutzuckerspiegel deutlich niedriger als vor Versuchsbeginn.
Um die genaue Wirkungsweise der Cannabinoide besser zu verstehen, sollten weitere Studien durchgeführt werden.
Studie zur Wirkung von CBD bei Epilepsie
Die klinischen Studien der Neurologen Orrin Devinsky und Elizabeth Thielekonnten nachweisen, dass CBD bei Kindern positive Effekte bei der Linderung von Krampfanfällen zeigt. Die Häufigkeit der Anfälle ging zurück, die Schwere verringerte sich.
Epilepsie ist die einzige Indikation, bei der die Wirkung von CBD wissenschaftlich durch viele Studien bestätigt wurde. Deshalb wurde der Einsatz von CBD für die Behandlung von drei Epilepsieformen, das Lennox-Gastaut-Syndrom, das Dravet-Syndrom und bei strukturellen Epilepsien bei Tuberöser Sklerose offiziell zugelassen. Normalerweise ist heute in den Kliniken CBD ein Bestandteil der Komplexbehandlung.
Warum weitere medizinische Forschung zu CBD wichtig ist
Außer bei den Studien zu der Behandlung von Epilepsie wurden die meisten Studien mit geringen Teilnehmerzahlen durchgeführt. Um eine exakte statistische Aussage treffen zu können, sollten Studien mit größeren Teilnehmerzahlen folgen.
Die Einrichtung von Placebo-Gruppen und Doppelblindstudien ist besonders wichtig, um die klinische Wirksamkeit von CBD wissenschaftlich bestätigen zu können. Derzeit erlauben die Ergebnisse nur, Empfehlungen auszusprechen und die Anwendung von CBD weiter zu beobachten.
Hilft CBD bei Krebs und bösartigen Tumoren?
Die Wirkung von CBD bei Krebs und auf verschiedene Tumoren wurde in vielen Studien untersucht. Die meisten Aussagen sind bisher über die Wirkung auf Glioblastome möglich. CBD blockiert die Signale zwischen den Zellen, durch die das Wachstum des Tumors angeregt wurde.
Dadurch könnten die Krebszellen wieder einen Zelltod erleiden und sich nicht weiter unkontrolliert vermehren. Die Studien wurden allerdings nicht mit im Handel erhältlichen CBD Präparaten durchgeführt. Es wurden reine und hoch konzentrierte Substanzen für die Behandlung eingesetzt.
Es existieren Einzelberichte, dass sich Lungentumore und Brustkrebs durch CBD zurückbildeten. Dabei handelt es sich immer um individuelle Erfahrungsberichte einzelner Personen, die nicht wissenschaftlich belegt sind. Auf dem Gebiet der Tumorbehandlung muss die Wirkung von CBD noch weiter erforscht werden. Die bisherigen Berichte sind ein Hoffnungsschimmer, aber noch kein endgültiger Nachweis.
Wo können Studienergebnisse zu CBD gesucht werden?
CBD Studien sind im Internet auf den Wissenschafts-Datenbanken zu finden. Beispiele dafür sind Leafly oder PubMed. Ärztezeitungen veröffentlichen immer wieder neue Studien zu der Anwendung von CBD Ölen.
Eine Aussage ist allen Studien gemeinsam: Für die Behandlung sollten nur hochwertige CBD Öle eingesetzt werden.
Quellen
- Sciencedirect: sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0376871616310456?via%3Dihub
- Ganzheitliche Heilung mit Cannabis, Tammy Sweet, ISBN 978-3946245094, 27. April 2021
- Moltke, J. & Hindocha, C. (2021). Gründe für den Konsum von Cannabidiol: Eine Querschnittsstudie von CBD-Konsumenten, die sich auf selbst wahrgenommenen Stress, Angstzustände und Schlafprobleme konzentriert.
- M-Sense: m-sense.de/blog/cbd-oel-gegen-migraene/
- Medmix: medmix.at/cannabinoide/?cn-reloaded=1
- Shannon, S. et al. (2019). Cannabidiol in Anxiety and Sleep: A large Case Series. The permanente Journal. Doi: 10.7812/TPP/18-041.
- Bielawiec, P., Harasim-Symbor, E., Chabowski, A. (2013).
- Phytocannabinoide: Nützliche Medikamente zur Behandlung von Fettleibigkeit? Besonderer Fokus auf Cannabidiol. Frontiers in Endocrinology.
- Pubmed: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27067870/
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27573936/ - Uniklinik Freiburg: uniklinik-freiburg.de/epilepsie/fuer-patienten-und-eltern/ueber-epilepsie/wissenswertes-ueber-epilepsie/epilepsie-cannabis.html
- scinexx.de/news/medizin/cannabidiol-treibt-tumorzellen-in-den-tod/