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Vorbei sind die Zeiten, in denen Kiffer zwingend als faule und schläfrige Personen dargestellt wurden. Da Cannabis in vielen Teilen der Erde in der Mitte der Gesellschaft angekommen und teils auch vollständig legalisiert worden ist, sind die üblen Nachreden nicht länger als Argumente gegen den Konsum einsetzbar.
Die Inhaltsstoffe von Cannabis und Hanf werden sogar in manchen Fällen von Profisportlern gepriesen, die entweder während oder zumindest nach dem Training mit THC oder CBD ihrem Körper etwas Entspannung und Erholung verschaffen. Schon im alten Griechenland sollen Athleten das natürliche Genuss- und Arzneimittel in ihre Trainingsroutinen eingebaut haben, um damit eine Verbesserung von Ausdauer und Leistungsfähigkeit zu erreichen.
Auch wenn dies für den einen oder anderen Menschen nicht glaubwürdig erscheinen mag, so hat nun wieder einmal die moderne Wissenschaft bezüglich Cannabidiol den Beweis in Tierversuchen erbracht, dass sich mit CBD die Ausdauer von Nagern während Untersuchungen verbessern lässt. Mäuse rennen nach der Verabreichung des nicht berauschend wirkenden Cannabinoids auf Laufbändern enthusiastischer und weitaus mehr. Wobei auch festgestellt wurde, dass sich die oxidative Zusammensetzung der Muskelfasern erhöhte.
Der Versuchsablauf
CBD wurde unter anderem bereits mit einer verbesserten Muskelreparatur nach Verletzungen bei Sportlern in Verbindung gebracht und dank des häufigeren Einsatzes sowie der nicht berauschenden Wirkung von der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur gestrichen. Anhand südkoreanischer Forschungsarbeit an Mäusen, denen CBD verabreicht wurde, konnte jetzt wissenschaftlich festgestellt werden, dass die Versuchstiere nach dem Einsatz bei einem künstlichen Ausdauertraining auf Laufbändern eine verbesserte Leistungsbereitschaft besaßen.
Unter besonderer Beobachtung stand während der Untersuchung dabei auch das Darmmikrobiom, dessen Zusammensetzung offensichtlich verändert wird und dabei erheblich zu den Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit beigetragen haben soll. Die im Februar im Magazin „Experimental & Molecular Medicine“ veröffentlichte Arbeit der Südkoreaner setzte für den Erhalt der jetzigen Ergebnisse auf eine Gruppe von Mäusen, denen vier Wochen lang täglich eine Dosis von 30 mg CBD pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht wurde.
Danach wurden deren Leistungen auf dem Laufband untersucht. Einer zweiten Gruppe von Mäusen wurde dagegen das Antibiotikum Doxycyclin in einer Dosis von 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht entweder in Kombination mit CBD oder alleine zugeführt. Auch hier konzentrierte man die Untersuchungen anschließend auf das Laufband. Einer dritten Gruppe von Mäusen wurde vier Wochen lang täglich Mikroben verabreicht, währenddessen wurde ihre Leistung auf dem Laufband mit den Mäusen verglichen, die CBD erhalten hatten.
Alle Mäuse wurden stets eine Stunde nach der Behandlung bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit auf dem Laufband beobachtet, wobei über vier Wochen hinweg die jeweiligen Zeit- und Entfernungsmessungen aufgezeichnet wurden. Ebenfalls wurde der Atmungsaustausch überprüft und biochemische Analysen durchgeführt. Zudem nahm man Proben des Gastrocnemius-Muskelgewebes (GAS) und führte eine Genomsequenzierung durch.
Beobachtungen und Ergebnisse
Festgestellt werden konnte daraufhin, dass die Mäuse, die CBD erhielten, eine längere Laufstrecke bewältigten und eine längere Zeit bis zu ihrer Erschöpfung benötigten. Die GAS-Muskeln erwiesen sich bei den Cannabidiol ausgesetzten Nagern dazu als widerstandsfähiger gegen Ermüdung. Es wurde auch festgestellt, dass CBD die oxidative Kapazität der Muskeln erhöhen kann und das Darmmikrobiom verändert worden ist. Dabei wurde jedoch nicht das Körpergewicht oder die Nahrungsaufnahme beeinflusst, sodass die Wissenschaftler in ihrem Fazit vermuten konnten, dass Letzteres in hohem Maße für die Auswirkungen auf die sportliche Leistung mitverantwortlich sein muss.
Insgesamt wurde aus den Beobachtungen geschlossen, dass CBD die muskuläre Ausdauer verbessert, indem es die mitochondriale Biogenese steigere. Sehr interessant klingt dabei die Tatsache, dass diese Effekte nicht auftraten, wenn Antibiotika verabreicht wurden. Die Südkoreaner kommen daher zu dem Schluss, die Wirkung von CBD werde durch Antibiotika aufgehoben. Identifiziert werden konnte in dem Experiment ein wichtiger bakterieller Responder namens Bifidobacterium animalis – bezeichnet als KBP-1. Dieser wurde bei den Mäusen mit verbesserter Ausdauer isoliert.
Die Forscher sagen: „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Behandlung mit CBD die körperliche Leistungsfähigkeit und die mitochondriale Funktion der Skelettmuskulatur von Mäusen verbessert, was durch Veränderungen in der Darmmikrobiota vermittelt wird“. Weitere Forschung erscheine daher sinnvoll.
Zu den Einschränkungen der Studie gehöre laut cannabissciencetech.com die geringe Stichprobengröße, die die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse ein wenig mindern würde.