Mit Cannabis lässt sich Geld verdienen. Dies ist schon lange den sich damit beschäftigenden Menschen bewusst, die in der Vergangenheit, mit dem grünen Gold versuchten, ihr Hab und Gut zu vermehren. Dealer, Home-Grower und auch in der Illegalität werkelnde Großproduzenten machten stets bare Münze mit dem Handel berauschender Hanfprodukte.
Doch im Vergleich zu den Personen, die es geschafft haben, dank der fortschreitenden Legalisierung in legal agierenden Cannabisfirmen in höchsten Positionen unterzukommen, dürften die Gewinne auf dem Sparbuch in der Regel verhältnismäßig mickrig wirken. Selbst wenn im vergangenen Jahr die Geschäftsführer verschiedener Unternehmen in dieser Branche deutlich weniger verdient haben sollen, lassen sich die Summen, die an die CEOs ausbezahlt wurden, schließlich nur mit Staunen betrachten. Die Millionen-Dollar Grenze wird nämlich bei diesen Top-Verdienern in jedem Fall durchbrochen.
Rückschläge auf dem Markt mit Auswirkungen
Am Beispiel Kanada konnte man bereits erkennen, dass auch auf dem Cannabissektor ein Wachstumslimit erreicht wird. Ein Überangebot sorgte Anfang des Jahres für die Meldung, dass seit geraumer Zeit die Produktion zurückfahren, Mitarbeiter entlassen und Anlagen geschlossen werden mussten. Dies wirkte sich dort dann auch direkt auf die Gehälter der Angestellten sowie des Vorstandes aus. Jetzt berichtet unter anderem auch finanzen.net über die Rückschläge von Teilnehmern in der Branche, die einst als Börsenstars gefeiert worden sind, jedoch seit 2021 häufig ihre Aktienkurse nicht zu halten in der Lage waren.
Manche Branchentitel würden nun nur noch zu einem Bruchteil der Preise gehandelt, die sie am Anfang des Jahres 2021 auf dem Markt noch aufrufen konnten. Und dies ist auch für die Personen der Führungsebene spürbar, die aus diesem Grund im Jahr 2022 weniger Vergütungen für ihre Arbeit erhielten. Dabei soll es sich jedoch in erster Linie um die variablen Gehaltsanteile handeln, die an die Entwicklungen der Unternehmensaktien gekoppelt sind, während die regulären Gehälter relativ konstant geblieben seien. Trotz alledem lässt sich erkennen, dass diese Personen in den höchsten Positionen tatsächlich nur bedingt einen Grund zur Klage haben, da sie immer noch eine äußerst hohe Entlohnung erhalten.
Die Top-CEOs der Cannabisbranche
Genannt wird er CEO des Cannabis-Unternehmens Jushi, James Cacioppo, der mit weitem Abstand zu seinen Branchenkonkurrenten eine Summe von 8,5 Millionen US-Dollar für die Arbeit im Jahr 2022 erhalten haben soll. Auf ihn folgt auf Platz zwei der bestbezahlten CEOs ein gewisser Nicholas Vita, der als „Firmenlenker“ von Columbia Care mit einer Vergütung von 5 Millionen US-Dollar belohnt worden wäre. Filippo „Peter“ Caldini von Acreage Holdings teilt sich den dritten oder vierten Platz mit Kim Rivers von Truelieve Cannabis, da beide für das vergangene Jahr jeweils eine 3,9 Millionen US-Dollar hohe Einkommensspritze erhalten hätten.
Jim Finkelstein, der Executive Vice President und Geschäftsführer von FutureSense, einem Personal- und Vergütungsberatungsunternehmen, betont jedoch in diesem Kontext, dass diese Informationen aus dem letzten Jahr auf einem „heißeren Markt“ als dem derzeitigen basieren würden. Daher könne es auch sein, dass die gemeldeten Werte bedeutend höher wären als die Werte, die in diesem Jahr gemeldet werden könnten. Die Werte würden sich schließlich an die stattfindenden Veränderungen der jeweiligen Marktpreise und an die Werte des Eigenkapitals der Unternehmen anpassen. Aktienoptionszuteilungen, die im Jahr 2021 gewährt worden waren, könnten dazu noch unverfallbar sein, sodass sie bislang noch nicht in den Vergütungstabellen berücksichtigt worden sind.
Marktkapitalisierung nicht immer eindeutig mit Vergütung verknüpft
Hingewiesen wird noch darauf, dass die Gesamtvergütung eines CEOs nicht immer zwingend mit der Marktkapitalisierung des jeweiligen Unternehmens verknüpft sein muss. Als Beispiel wird Matt Darin, der Geschäftsführer von Curaleaf genannt, der trotz einer Spitzenposition bei einer Marktkapitalisierung von zwei Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 von seinem Unternehmen nur mit einer Gesamtvergütung in Höhe von 1,1 Millionen US-Dollar entlohnt worden sein soll. Dem gegenüber stehe der Platz 2 besetzende Nicholas Vita von Columbia Care, dessen 5 Millionen Gesamtvergütung dann nicht tatsächlich dem nur mit einem Wert von 200 Millionen Marktkapitalisierung betrachteten Unternehmen entsprechen.
In jedem Falle verdienen die CEOs größerer Cannabisunternehmen jährlich sicherlich eine ganze Stange mehr Geld, als es auf dem illegalen Markt für den normalen Kleinunternehmer jemals möglich sein wird. Ein passender Berufswechsel in die legalen Gefilde der Branche wäre daher wohl in jedem Falle einmal eine genauere Überlegung wert. Sicher ist sicherer und zeitgleich mehr wert.