Jeder größere Wirtschaftszweig hat seine speziellen Feiertage, an welchen der potenziellen Kundschaft mittels besonderen Angeboten in Erinnerung gerufen werden soll, sich doch wieder einmal etwas mehr zu gönnen. Genau wie der besonders auf Elektronik konzentrierte Black Friday oder der ebenfalls bekannte Cyber Monday macht dies auch der in den USA Green Wednesday genannte Mittwoch vor dem Thanksgiving-Fest.
Bei diesem geht es aber nicht um gewöhnliche Produkte, sondern einzig um den legalen Hanf-Genussmittelmarkt, der dank Cannabislegalisierung in vielen US-Bundesstaaten entstanden ist. Am Grünen Mittwoch können die Verbraucher viele tolle Angebote für alle Arten von Weed-Produkten für sich entdecken und dabei ordentlich Geld sparen.
Auch für alle Cannabishändler ist es ein großer Tag, wie man im vergangenen Jahr erneut feststellen konnte. Es wird geschätzt, dass der Feiertag der zweitstärkste Tag für das Geschäft mit dem Gras nach dem 20. April (420) des Jahres 2022 war. Und auch 2023 hat es sich offensichtlich wieder für alle Beteiligten gelohnt, da erneut ein Wachstum durch Datenanalysten festgestellt werden konnte. Der Grüne Mittwoch brachte über neun Millionen Dollar allein durch Cannabisverkäufe ein.
Mehr als 18 Prozent Wachstum
Jane Tech, ein US-Technologieunternehmen für den Cannabiseinzelhandel, hat anhand der gesammelten Verkaufsdaten für den Grünen Mittwoch 2023 feststellen können, dass sich die Verkäufe an dem besonderen Verkaufsfeiertag im Vergleich zum Vorjahr erheblich verbessert haben. Über 18 Prozent Wachstum konnte im Jahr 2023 verzeichnet werden, sodass von den 7.795.803 Millionen Dollar Umsatz im Jahr 2022 jetzt eine Summe von 9.209.061 Dollar erzielt werden konnte.
Dies ist nicht nur für die Branche wichtig, sondern auch für die gesamten USA, in denen allein in den vergangenen neun Jahren mit Cannabisverkäufen über 15 Milliarden Dollar an Steuergeldern generiert werden konnten. Auch wenn man jetzt das Unternehmenswachstum herausrechnet, ist der Gesamtumsatz im Freizeitbereich am Green Wednesday im Vergleich zu 2022 noch immer um 11,43 Prozent gestiegen, meldet businessofcannabis.com. Vergleicht man die Verkäufe am speziellen Feiertag mit drei vorangegangenen Mittwochen, so ist gar eine Steigerung von 90,5 Prozent messbar gewesen.
Die Produkte und Bundesstaaten im Detail
Zu den beliebtesten und damit umsatzstärksten Produkten des Grünen Mittwochs gehörten Cannabisblüten, die einem Umsatz von 3.352.845 Dollar ausmachten. Gefolgt von Vape-Produkte mit einem Umsatz in Höhe von 2.533.166 Dollar und Edibles mit 1.207.840 Dollar. Vorgedrehte Joints machten einen Umsatz von 963,026 Dollar aus und Extrakte brachten laut Jane Technologies 448,520 Dollar ein. Dabei gab das Unternehmen auch Zahlen bezüglich der Unterschiede in den verschiedenen Bundesstaaten heraus, die aufschlüsseln, wo am meisten Cannabis erworben wurde.
So kann festgehalten werden, dass die fünf Staaten mit den höchsten Umsätzen im Freizeitbereich Illinois mit 2.868.215 Dollar, Kalifornien mit 1.084.388 Dollar, New Jersey mit 880,127 Dollar. Maryland mit 758,727 Dollar und Washington mit 709,599 Dollar sind. Während diese Summen allesamt eine Steigerung bezüglich des Genussmittelsektors darstellen, hat sich auf dem Sektor des medizinischen Cannabis eine gegenteilige Veränderung aufgezeigt.
Der Medizinalhanfmarkt
In einem direkten Jahresvergleich der Gesamtumsätze auf dem Medizinalhanfmarkt stellte Jane Technologies fest, dass die gesamten Umsätze am Grünen Mittwoch 2023 nur noch bei 8.166.102 Dollar lagen. Somit wäre ein Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zu den Umsätzen am Grünen Mittwoch 2022 mit medizinischem Cannabis messbar gewesen. Denn im Jahr 2022 lag der Umsatz hier noch bei 9.191.493 Dollar. Wird das Kundenwachstum nicht beachtet, soll der Gesamtumsatz im medizinischen Bereich am Grünen Mittwoch 2023 im Vergleich zu 2022 jedoch nur um 2,4 Prozent zurückgegangen sein.
Und auch hier lagen die Verkäufe im Vergleich zu den drei vorangegangen Mittwochen immer noch wesentlich höher als üblich, was eine Steigerung von 84 Prozent betreffend der Umsätze ausmacht. Die Daten zeigen auch erneut die Unterschiede in den jeweiligen Bundesstaaten, sodass man davon berichten kann, dass Pennsylvania mit 2.577.176 Dollar, Florida mit 1.229.439 Dollar, Ohio mit 756,845 Dollar, Maryland mit 585,176 Dollar und Virginia mit 561,534 Dollar zu den fünf Staaten mit den höchsten Umsätzen im medizinischen Bereich zählen.
Die Bewertung der Situation
Anhand der gesammelten Werte und Daten lassen sich die aktuellen Umstände bewerten sowie Prognosen für die Zukunft aufstellen. Socrates Rosenfeld, der CEO und Mitbegründer von Jane Technologies, sagte: „Da wir uns dem Jahr 2024 nähern, befindet sich die US-Cannabisindustrie an einem aufregenden Punkt der Zeit. Mit den jüngsten Maßnahmen der Regierung zu Themen wie dem SAFER Act und einer möglichen Neuregelung war das Ende der Cannabisprohibition gefühlt noch nie so nah an der Realität.“
Angesichts eines damit verbundenen und zu erwartenden exponentiellen Verbraucherwachstums sowie des prognostizierten Eintritts großer Mainstream-Marken in diesen Bereich müssten derzeitige Branchenbetreiber aber weiterhin in skalierbare Lösungen investieren, um auf lange Sicht wettbewerbsfähig zu bleiben. Rosenfeld fügt auch noch an, dass eine leistungsstarke digitale Infrastruktur, tiefgreifende Datenanalysen und vertrauenswürdige Kundenbeziehungen wichtige Faktoren bei der Bestimmung der künftigen Gewinner des US-Marktes wären. Dazu gestalten diese Bereiche auch die Zukunft der globalen Branche und würden sie für alle kommenden Generationen prägen.
Dass die hohen Umsätze während des Grünen Mittwochs für die USA jedoch eigentlich nur die Spitze des gewaltigen Geldbergs darstellen, lässt sich schon daran sehen, dass allein Kalifornien einzig im dritten Quartal des Jahres 2023 ganze 269,3 Millionen Dollar an Cannabissteuern eingenommen hat.