Der Boom der globalen Hanfbranche bringt einige positive Folgen mit sich. Länder und Kommunen, in denen es einen legalen Handel mit Cannabis gibt, können mit den generierten Steuergeldern ihre Haushaltslöcher stopfen. Es werden Rentenkassen aufgefüllt und der marode öffentliche Nahverkehr saniert. Außerdem kurbelt die neue Branche auch die allgemeine Wirtschaft an.
Es entstehen jede Menge neue Arbeitsplätze, die zum Teil Fertigkeiten und Kenntnisse erfordern, die sich Menschen bisher nur illegal erworben hatten. Wenn eine neue Branche heranwächst, dann entstehen neue Berufsfelder entstehen. Neue Expertisen werden gefragt, und bekannte werden interdisziplinär in neuen Berufen zusammengefasst. Dadurch werden für junge, Cannabis gegenüber aufgeschlossene Menschen verschiedene akademische Abschlüsse interessant.
Welche Studienabschlüsse qualifizieren für die Cannabisbranche?
Will man mit Cannabis arbeiten, so kann man sich in völlig unterschiedliche Richtungen entwickeln. Die Branche bietet Betätigungsfelder im praktischen und im theoretischen Bereich. Man kann in der Forschung, der Landwirtschaft, im Vertrieb, in der Medizin, in der Technik und im Einzelhandel arbeiten. Im Grunde gibt es die meisten bereits vorhandenen Berufe auch in Verbindung mit Cannabis. Und dazu kommen noch ein paar ganz neue, die sich speziell auf die Pflanze beziehen. Am begehrtesten sind natürlich die hochqualifizierten Jobs, die akademische Zugangsvoraussetzungen haben. Hier sind einige Studiengänge, die einem eine gute Zukunft in einem Beruf rund um Hanf bescheren können.
Gartenbau
Im Studiengang Gartenbau erwirbt man umfassende Kenntnisse in der Zucht, aber auch im Anlegen von größeren Aufzuchtanlagen. Beim Schwerpunkt Pflanzenzucht erlernt man Anbaumethoden, Gewächshaustechnik, Umgang mit Beleuchtung, Nährstoffen und Genetik. Auch wirtschaftliche Ansätze bei der Planung sind von Vorteil für eine Cannabis-bezogene Karriere. Wer Gartenbau studiert hat, kann eigentlich den Cannabis-Anbau alleine organisieren.
Betriebswirtschaftslehre
BWL stößt bei vielen Cannabis-Fans nicht unbedingt auf große Begeisterung. Aber ohne wirtschaftliches Know-How nützt auch der beste Gärtner nichts, will man ein wachsendes Unternehmen zum Erfolg führen. Viele kleine Unternehmen scheitern am Mangel dieser Expertise. Wer einen Wirtschaftsabschluss hat, kann mit ziemlicher Sicherheit seinen Platz auf dem Cannabis-Markt finden.
Informatik
Heute ist alles digitalisiert und programmiert. Und ohne Web-Präsenz geht geschäftlich nichts mehr. Der Gartenbauer und der Ökonom würden am Markt gnadenlos scheitern ohne die Fähigkeiten des Informatikers. Oder eigentlich verschiedener Informatiker. Das Berufsfeld ist in Zahlreiche Spezialisierungen aufgeteilt. SEO-Experten, App-Entwickler, Programmierer und Sicherheits-Experten haben alle unterschiedliche Aufgaben im IT-Bereich.
(Bio-)Chemie / Molekularbiologie
Für die Forschung und Entwicklung sind diese Berufsgruppen unabdingbar. Für diejenigen, die sich für die medizinischen Eigenschaften von Cannabis und seinen vielen einzelnen Substanzen interessieren, warten hier Traumjobs. Studiengänge, die sich unter anderem mit den kleinsten Details der Pflanzenwelt auseinandersetzen, öffnen dem qualifizierten sowohl die Türen zu spannenden Tätigkeiten in der Cannabis-Branche, als auch zum umfassenden Verständnis der Pflanze, soweit möglich.
Design / Kunst
Ohne Designer keine Werbung und ohne Werbung kein Verkauf. Zwar machen viele Länder den Unternehmen das Bewerben der Cannabisprodukte schwer, aber die wirklich kreativen Köpfe fordert das nur heraus. Wer mit einem Abschluss in Kunst oder Design in die Cannabis-Branche einsteigen will, kann es auch schwer haben. Designer-Jobs werden einem nicht gerade hinterher getragen. Wer es aber schafft, hat gute Chancen, sich einen Namen zu machen.
Medizin
In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden natürlich aufgeschlossene Ärzte gesucht, die sich nicht davor scheuen, mit Cannabis umzugehen. Die nächste Generation Ärzte kann gut in Cannabis bewanderte Mediziner dringend gebrauchen. Dieser Aussage pflichten sicher zahlreiche Patienten zu. Aber es gibt auch mehr als genug potentielle Patienten, denen eine Behandlung mit Cannabis helfen könnte, die jedoch keinen fähigen oder willigen Arzt dafür finden.
Pharmazie
Ja, die Pharma-Branche hat keinen guten Ruf bei Cannabis-Anhängern. Allerdings fällt Cannabis in Zukunft zumindest teilweise auch in deren Aufgabenbereich. Gerade auch im Bereich Entwicklung von Cannabis-Medikamenten, aber auch in der fachkundigen Apotheke sind sie unverzichtbar. Bisher können noch nicht viele Apotheker ihre Kunden kompetent über Cannabis beraten.
(Fremd-)Sprachen
Damit kann man nie etwas falsch machen. Wer mehrere Sprachen beherrscht, erweitert in jedem Fall seine beruflichen Chancen. Er macht sich quasi mit mehreren, internationalen Arbeitsmärkten kompatibel. Wer Sprachen studieren und in der Cannabis-Branche arbeiten möchte, kann sich natürlich an den Sprachen orientieren, die in den Ländern gesprochen werden, in denen es einen legalen Handel mit Cannabis gibt. Aktuell ist dazu das erlernen von Englisch und Französisch geeignet, da diese Sprachen in Kanada und den legalen US-Bundesstaaten gesprochen werden. Spanisch zu studieren ist ebenfalls zukunftsorientiert, da nach Uruguay nun bald die Legalisierung Mexikos bevorsteht. Es ist auch anzunehmen, dass sich in Südamerika noch mehr bewegen wird.
Kommunikation / Medienwissenschaften / PR
Ein äußerst interessantes Feld für Cannabis-Freunde. Hier bleibt man immer auf dem Laufenden, man wird eine Art Allround-Experte. In sämtlichen Teilbereichen der Arbeit mit Medien gibt es auf dem Cannabis-Sektor etwas zu tun. Man kann schreiben, Fotos oder Videos machen, oder auch Bloggen. Auch bei Konzernen werden die medial affinen Menschen, vor allem online, gebraucht, in PR-Abteilungen oder als Sprecher für das Unternehmen.
Am Ende muss man seine eigenen Talente und Fähigkeiten einschätzen, und sie in das Geschäft einbringen können. Solange in Europa die Cannabis-Prohibition noch nicht beendet ist, ist es noch schwer, wenn man mit der Pflanze arbeiten möchte. Aber angesichts der globalen Entwicklungen macht es durchaus Sinn, sich auf die Eventualität einer Legalisierung in den kommenden Jahren vorzubereiten. Wer sich dazu berufen fühlt, beruflich mit Cannabis tätig zu sein, sollte sich ohnehin nicht von bürokratischen Hürden aufhalten lassen.