Ein legaler Cannabismarkt hat viele Vorteile. Nicht nur, dass Konsumenten nicht länger strafrechtlich verfolgt werden und viele Arbeitsplätze in dem Sektor geschaffen können, sondern auch, dass mit dem regulierten Verkauf Steuergelder generiert werden, zahlt sich aus.
In den USA wurde diesbezüglich bereits 2022 der Markt des Wein- und Bierhandels von der Cannabisbranche überholt, jetzt kann man darüber berichten, dass auch in Kanada die Verkäufe von Marihuana die alteingesessenen Genussmittel überholt haben. Nach der Legalisierung im Jahr 2018 dauerte es nicht einmal sechs Jahre, bis mehr Steuern durch Cannabis als durch Bier und Wein für den Staat generiert worden sind.
Fast 900 Millionen kanadische Dollar
Die Steuergelder, die in Kanada durch Cannabisverkäufe in die Staatskassen flossen, belaufen sich nahezu auf 900 Millionen kanadische Dollar. Insgesamt 894,6 Millionen wurden im Geschäftsjahr 2022-23 der kanadischen Regierung auf diese Weise zugespielt. Dagegen wurden mit Bier und Wein durch die Verbrauchssteuern nur 887,7 Millionen Dollar eingenommen. Dabei lagen die Steuern von Bier bei einer Höhe von 610,1 Millionen Dollar und die von Wein bei 277,6 Millionen. Wie der Aktionär meldete, überdenkt die Regierung aus diesem Grund nun, die Steuern auf Cannabis nach oben zu begrenzen, was in der Branche begrüßt würde.
Bei Unternehmen wie Canopy Growth hoffe man sogar auf eine möglichst rasche Umsetzung. Der Finanzausschuss des kanadischen Unterhauses schlug im Vorfeld des Staatshaushaltes 2024, die Verbrauchssteuerformel für Cannabis den Gegebenheiten anzupassen. Derzeit betrage die Steuer – je nachdem, welcher Wert höher sei – zehn Prozent des Wertes oder aber einen Dollar pro Gramm. Aufgrund der hohen Einnahmen wolle man jetzt die Steuer auf einen Wert von zehn Prozent des Transaktionswerts begrenzen.
Gut für die Branche
Die Anpassung der Steuer kann von der Branche als positiv verstanden werden und könnte für eine langfristige Nachhaltigkeit der Cannabisindustrie in Kanada Sorge tragen. Davon zeigt sich David Klein, der CEO von Canopy Growth, zumindest überzeugt. Er äußerte sich erfreut über den Vorschlag des Finanzausschusses und drängte zudem die Regierung, die Empfehlungen schnell umzusetzen.
So könne die finanzielle Gesundheit der Branche verbessert werden und man sorge für eine Unterstützung ihrer langfristigen Nachhaltigkeit. Laut Klein wäre die Empfehlung des Ausschusses zur Anpassung der Verbrauchssteuerformel ein Beweis „für den breiten politischen Konsens hinter diesen Änderungen“ und es würden damit einige der schwerwiegendsten Probleme angegangen, mit denen die Industrie im Land insgesamt konfrontiert wäre.
Doch selbst wenn diese Nachricht über die Steuerreform in Kanada für die gesamte Branche als positiv zu bewerten ist, hatte sie laut dem genannten Wirtschaftsportal kaum merkliche Auswirkungen auf den vorbörslichen Handel. Nur ein leichtes Plus von zwei Prozent konnte bei der Aktie des Unternehmens, bei dem David Klein beschäftigt ist, gemessen werden. Es bleibt daher wohl abzuwarten, wie der Markt reagiert, wenn die Reform in trockenen Tüchern ist.