In Italien wurden seit Ostern 2018 die größten Anbieter von CBD-Hanfblüten vom Netz genommen. Betroffen sind Easyjoint, Mary Moonlight, CBWeed, Sea of Green und Green Lab Italia. Einige dieser Anbieter wurden auch auf Instagram blockiert.
Unter den Betroffenen sind nicht nur Unternehmen, sondern auch die Gruppe „offical sei un fattone se …“(du bist ein Stoner, wenn …). Die Gruppe rund um Aktivisten und Unterhaltung im grünen Bereich zählte bei ihrer Schließung über 300.000 Mitglieder. Die Seiten wurden ohne jegliche Vorwarnung vom Netz genommen. Als Begründung wurde genannt, sie würden den Standards Facebooks nicht entsprechen, da sie den Drogenkonsum fördern.
Auf den Rekurs und Beschwerden vonseiten der betroffenen Unternehmen ist Facebook, dessen Sitz sich in Kalifornien befindet, wo ab Anfang dieses Jahres der Konsum legalisiert wurde, bisher nicht eingegangen. Nach Meinung der betroffenen Anbieter führte der kontroverse legale Status der Hanfblüten mit niedrigem THC-Gehalt zur Schließung. Der Verkauf sei zwar legal, jedoch nicht für den Konsum vorgesehen. Eine Regulierung wie in der Schweiz, wo Hanfblüten als Tabakersatzprodukt eingestuft werden, wird gefordert.
Markus Trojer Prinoth, Inhaber des Unternehmens Sea of Green in Meran berichtet über die Schließung Folgendes: Nach dem Posten eines Videos in italienischer Sprache, in dem Patienten über die erfolgreiche Therapie mit Cannabis berichten, erfolgte die Blockierung der Facebook Seite. Nach 5 Tagen im offline Modus wurde die Seite komplett gelöscht. Der Rekurs wurde eingereicht, jedoch schon nach kürzester Zeit abgelehnt. Das sei ein Strich durch die Rechnung, da auch sämtliche gespeicherte Daten verloren gingen.
Michelangelo Rasini, Inhaber von CBWeed berichtet im Online-Magazin ravennaedintorni.it über die mehrmalige Zensur der Facebook Seite. Jedoch seien nicht nur soziale Netzwerke das Problem. Auch Anfragen für Werbung in TV, Radio und Tageszeitungen wurden abgelehnt. So scheint dies für die Medien ein zu sensibles Thema zu sein, und es wurde die Befürchtung geäußert, dass dies doch nicht ganz legal sei.
Generell scheint die Aufklärung rund, um den Hanf in den Medien derbe Rückschläge zu erhalten. Über die Zensur mehrerer Kanäle auf YouTube zu den Blockaden auf Facebook. Nicht nur ärgerlich für die Anbieter, es entsteht auch ein konkreter wirtschaftlicher Schaden. Nun sind diese Unternehmen gezwungen, für die gesamte Kommunikation und Werbetätigkeit auf andere Netzwerke auszuweichen und die Kundschaft über Mailing-Listen zu kontaktieren.
Da diese Unternehmen im legalen Rahmen handeln und jegliche Autorisierung und Lizenz für den Vertrieb besitzen, lässt solches Vorgehen, vonseiten privater Firmen wie Facebook, auf eine Repression der Aufklärung rund um diese Nutz- und Heilpflanze schließen.
Ein Lichtblick für diese Unternehmen bietet ein Projekt von Raul De Jesus, in Form einer Plattform und App, genannt Ubiz und Ayjellow, die italienweit Hanf Unternehmen erfasst und in Suchmaschinen einbettet. Wer also nach Cannabis und einer italienischen Stadt sucht, dem wird dank dieses Projektes der nächstgelegene Anbieter vorgeschlagen. Seit Beginn haben sich bereits über 90 Unternehmen angeschlossen.
Dies zeigt sich nun, dass sich die Aufklärung rund um den Hanf, sowie der Markt und somit viele junge Unternehmer sich nicht von Repression und Zensur aufhalten lässt.