Web3 – Das neue Internet und die Blockchain
Die meisten von uns sind mit dem Internet aufgewachsen und kaum einer, unabhängig von Alter oder Herkunft kommt heute noch ohne Internet aus. Das erste Internet, bestehend aus statischen Webseiten, die man besuchen und sich informieren konnte, ist schon lange durch das Web 2 abgelöst worden. Im Web 2 gab es bereits Interaktion über Social Media, das Erstellen von Inhalten im Internet durch die Nutzer selbst und das Konsumieren von interaktiven Angeboten. Facebook und Instagram verlieren allerdings zunehmend an Aktivität, weil die Informationsflut zu viel wird, man im besten Fall nur noch emotionslos Likes vergibt oder Inhalte teilt, aber in den seltensten Fällen einen engeren Bezug zum Ersteller dieser Inhalte hat.
Das Web 3 geht in Sachen Usability mit KI gesteuerten Inhalten und Systemen einen Schritt weiter, bekommt mit der Blockchain eine neue, umfangreiche, schnelle und transparente Technologie und konzentriert sich dabei auf kleinere, aber dafür um so stärkere Communities. Einen gut laufenden Discord Server zu betreiben, auch wenn dieser nur ein paar hundert oder tausend Leute beinhaltet, wird in Zukunft wichtiger sein als Social Media Profile mit Millionen von Fans, zu denen man keinerlei Bindung hat. Es wird in Zukunft viel mehr Wert auf den einzelnen Nutzer gelegt. Auf die Bedürfnisse eines Jeden wird individuell eingegangen werden können und echte Beziehungen zwischen Marken und Kunden stehen wieder an erster Stelle. Jeder User wird so zum Markenbotschafter – nicht weil er es muss, sondern weil er es kann.
Was ist ein NFT?
Auch wenn man sich bereits mit NFTs beschäftigt hat, fällt einem immer wieder auf, dass eine konkrete Beschreibung, dessen, was man da tut, gegenüber Neulingen gar nicht so einfach ist. Kompakt zusammengefasst ist ein NFT ein „kryptografisch eindeutiges, unteilbares, unersetzbares und überprüfbares Token, das einen bestimmten Gegenstand, sei er digital oder physisch, in einer Blockchain repräsentiert“. Da die wenigsten nach diesem Satz merklich schlauer sind, sondern diese Erklärung eher mit einem fragenden Blick erwidern, macht es am meisten Sinn den Nutzen an konkreten Beispielen zu verdeutlichen.
Was mit NFTs möglich ist
Ein schönes Beispiel aus der Cannabis-Branche, wären Analysezertifikate, die sozusagen das Rückgrat einer verlässlichen und belastbaren Supply-Chain vom Acker bis zum fertigen Endprodukt absichern. Nicht nur in Bezug auf verschiedene Cannabinoidvorkommen und strenge Grenzwerte, sondern auch für die Transparenz von Werten wie Schwermetallen, Schimmel, Pestiziden und vielen weiteren muss man sich auf entsprechende Zertifikate verlassen können. Leider hat sich in der Praxis gezeigt, dass sich Laboranalysen sehr einfach fälschen lassen, sodass man mit schlechter Ware noch zu gutem Geld kommt. Zusätzlich ist das Handling der COAs (Certificate of Analysis) von Labor zu Labor verschieden und wenn man nicht selbst eine gute Organisation seiner Analysen hat, endet das schnell im Chaos. Hier könnten NFTs einfache, transparente uns sichere Abhilfe schaffen, da man alle relevanten Daten eines COAs auch auf der Blockchain, absolut fälschungssicher in einem NFT speichern und das Handling sowie die Freigabe an Großhändler, Kunden und Partner über die eigene Wallet sehr übersichtlich gestalten könnte.
Ein weiterer Use-Case ist z. B.: die Weiterentwicklung bekannter E-Growing Konzepte mittels NFTs. Die Firma PLÅNTZ hat ein solches Projekt umgesetzt und löst damit u. a. das Problem an seinen Pflanzenstellplatz gebunden zu sein. Dazu ist Transparenz in diesem Bereich sehr wichtig, was sich durch die eindeutige Zuordnung eines Stellplatzes mittels des NFT und die öffentliche Speicherung des NFT Holder auf der Blockchain wunderbar abbilden lässt.
Nun könnte man diese Liste unendlich weiterführen, da sich durch die Tokenisierung physischer Güter, wie Maschinen, Grundbesitz oder auch digitalen Nutzungsrechten unzählige Szenarien ergeben, welche wir auch in der Cannabisindustrie zukunftsorientiert nutzen können.
Aber das ist doch alles Zukunftsmusik
In der Tat haben zwar die meisten Menschen bereits von Teilen dieser Thematik gehört, aber kaum einer ist hier schon mit der Praxis vertraut, besitzt eine eigene Wallet, hält Kryptowährungen geschweige denn NFTs.
Um diesen Sachverhalt für unsere Branche besser einschätzen zu können, haben wir Anfang 2022 eine kleine Umfrage gemacht, die immerhin fast 1.000 Teilnehmer erreichte. Auch wenn die wenigsten bereits mehr oder weniger aktiv mit dem Thema vertraut sind, so sind es doch über 83,6 % der Befragten, die sich früher oder später mit diesen Themen konfrontiert sehen und vor allem mit der Zusatzmotivation „Hanf“ Interesse am Thema Krypto zeigen. Sie gaben an, sich auch „regelmäßig mehrere Stunden“ in das Thema einzuarbeiten, um dabei zu sein.
Auch wenn die Schnittmengen noch recht gering sind, so ist der Kryptomarkt längst keine Nischenerscheinung mehr. Die international größten Konzerne stehen bereits mit umfangreichen Metaverse-Strategien in den Startlöchern und beschäftigen heute schon Metaverse-Teams in der Größe eines kleinen mittelständischen Unternehmens.
Die Hanf Magazin Metaverse-Strategie
Hier werdet ihr jetzt keinen großen Plan präsentiert bekommen, da wir uns, auch wenn wir bereits sehr weit in das Thema vorgedrungen sind, auch noch am Anfang der Reise befinden.
Dennoch wurde Anfang des Jahres die „Hemp to the Moon“ NFT Collection vom Hanf Magazin gelauncht, mit der die ersten Gehversuche im NFT Bereich absolviert wurden. Der Nutzen, ein solches Cannabis-Astronauten NFT zu halten, wird sich immer deutlicher zeigen, aber ein erster Schritt, welcher auch die Verbreitung dieser Blockchain-Themen zur Folge haben soll, ist die Hanf Magazin NFT Lounge, die wir auf diversen Messen im Jahr 2022 hosten. Als NFT Holder hat man Zutritt zur Lounge und kann sich mit gleich gesinnten Krypto- und Hanf-Enthusiasten austauschen – natürlich bei kostenlosen Snacks und Drinks. Ist das bereits genug Mehrwert, um dafür 15 MATIC auszugeben? Wenn nicht, dann folgen in Zukunft verlässlich weitere Goodies, Rabatte, Specials in verschiedenster Form, welche die Utility dieser NFTs Stück für Stück erweitern werden.
Ferner brodelt es im Hintergrund und neben der eigenen NFT Collection wird bereits an einem eigenen Coin, einem ganzen Ökosystem und allem, was dazugehört gebastelt.
Was gibt der Cannabis-NFT Markt bereits her?
Die NFT Projekte in der Hanfbranche lassen sich aktuell noch an einer Hand abzählen. Im Europäischen Raum gibt es nur das bereits oben genannten NFT Crowd-Growing Unternehmen PLÅNTZ oder das Bitcanna Coin Projekt mit der eigenen Buddheads NFT Collection. Wenn man über den großen Teich schaut, ist die Entwicklung dort natürlich bereits etwas weiter und es gibt mit dem „Crypto Cannabis Club“ oder den prominent besetzten „Stoner Cats“ NFTs ein paar nette Beispiele dafür, was uns hier vielleicht auch noch erwarten könnte.
Ab in die Blockchain – aber wie?
Nun kommen wir zum größten Problem, das wir im Blockchain-Sektor noch haben. Es sind die enorm hohen technischen Einstiegshürden. Wer sich nicht bereits auf technischer Ebene auskennt oder durch langes „Trial-and-Error“ in die Thematik eingefunden hat, wird am Anfang schnell verzweifeln. Das beginnt bei Gebührenstrukturen, Walletadressen, verlorenen Seed-Phrases ohne die eigene Wallet im Zweifelsfall völlig unbrauchbar wird, bis zu Betrugsmaschen und Scam-Projekten, die nur darauf aus sind, den nächsten Neuling in die Finger zu bekommen.
Wer für den Anfang mit 100 € einsteigen und sich dafür einen Bruchteil eines Ethereum als Investment zulegen möchte, wird schnell merken, dass davon nach 1–2 Transaktionen, aufgrund der teils horrenden Gas-Fees (Gebühren) nicht mehr viel übrig geblieben ist. Oder wer schon mal eine größere Summe zwischen 2 Wallets oder Anbietern transferiert hat, aber einen Vertipper in der Wallet-Adresse hatte, der wird das beim nächsten Mal lieber dreimal prüfen, denn das Geld ist unwiederbringlich weg.
Das sind natürlich Worst-Case-Szenarien, die wir auch bereits hatten, als Großmutter sich ihr erstes Mailkonto anlegen wollte und aus Versehen das Internet gelöscht hat. Heute hat Großmutter jedoch ein eigenes Instagram-Profil und tätigt Anrufe nur noch als Video-Call über FaceTime.
Das funktioniert jedoch nur, weil die Hürden durch hochgradig optimierte Verbesserung der Usability so weit heruntergesetzt wurden, dass man eigentlich nichts mehr falsch machen kann. In den nächsten Jahren werden auch im Blockchain-Bereich schlaue Entwickler dafür gesorgt haben, dass die Einrichtung einer Wallet, die Teilnahme am nächsten großen Airdrop, das Anlegen von Liquidity-Pools oder das Ernten seiner NFT basierten Cannabis-Pflanzen mit wenigen Klicks von der Hand geht und somit jeder, unabhängig vom „Nerdigkeitsgrad“ partizipieren kann.
Sprechen wir über das Metaverse
In Diskussionen, in denen der Terminus „Metaverse“ auftaucht, wenden sich selbst hart gesottene Blockchain-Enthusiasten nicht selten kopfschüttelnd ab. Aber was ist dieses Metaverse eigentlich? Die meisten denken beim Metaverse an eine digitale Welt, in der wir uns Tag und Nacht bewegen, mit der VR-Brille auf dem Kopf und einer intravenösen Zufuhr von Nährlösungen, um unseren menschlichen Körper am Leben zu halten.
Das Metaverse ist aber nur die Verbindung von Plattformen, die wir bereits täglich nutzen, zu einem großen Ganzen. Die Kunst wird es in Zukunft sein, dem Metaverse ein Real-Life-Layer zu geben, über welches der Nutzer auch etwas Echtes bewirken kann. Denn es ist einfach im Metaverse 5.000.000 Hektar Land zu verkaufen und diesen mit Hanf als digitalen Klimaretter zu bepflanzen – nur wird das 1:1 in der echten Welt leider schwer. Für Geschäftsmodelle, die sich mit Assets im Metaverse beschäftigen, wird es daher essenziell sein, sich mit den realen Märkten auseinanderzusetzen und echte Probleme zu lösen. Die Blockchain, Kryptowährungen, NFTs und das Metaverse werden immer nur ein Vehikel bleiben, um Menschen zu verbinden. Dies mit sinnvollen Projekten zu nutzen, um die Welt besser zu machen, liegt einmal mehr in der Verantwortung der Anbieter und Unternehmen, denn eines ist klar, das Problem ist nicht die Blockchain, sondern der Mensch.
Und was nun?
Ich würde mich natürlich freuen, wenn ich dein Interesse am Thema Blockchain, Krypto und NFTs wecken konnte und würde mich freuen, dich in unserer Community begrüßen zu dürfen.