Das französische Start-up Qairos Energies will knapp 18,8 Millionen Euro in die geplante Produktionsanlage in Frankreich investieren, die aus lokal angebauten Hanfpflanzen Wasserstoff und Methan gewinnt.
Im Sommer 2020 erklärte das Unternehmen mit Sitz in Mareil-en-Champagne in der Nähe von Le Mans im Nordwesten Frankreichs, dass es aus Hanf-Biomasse Wasserstoff für Brennstoffzellen herstellen werde, um damit Busse und Züge zu betreiben. Der Betrieb wird in Zukunft auch Methan für Gaz Réseau Distribution France produzieren, der einzige Anbieter von Erdgas in Frankreich und führender Lieferant in Europa.
In der Produktionsanlage in Trangé wird Pyro Vergasung – eine Alternative zu Elektrolyse – angewandt. Bei der Pyro Vergasung wird Biomasse bei heißen Temperaturen unter Zugabe kleiner Mengen Sauerstoff erhitzt. Dadurch wird das Material in Gas umgewandelt, während als Nebenprodukte CO2 und Hitze entstehen. Anders als beim Raffinieren falle dadurch als Nebenprodukt kein Teer an.
Kurze Transportwege für maximale Nachhaltigkeit
Nach Angaben von Qairos zufolge werden die für die Biomasse benötigten Hanfpflanzen in einem Umkreis von 15km um die Produktionsstätte angebaut.
Die 3.500 m² große Anlage ist 9 Meter hoch, hat 15 Meter hohe Luftein- und -auslässe und steht auf einem insgesamt 23.000m² großen Industriegrundstück. Die Anlage wird eine maximale Produktionskapazität von 3,6 Tonnen Wasserstoff pro Tag haben. Das Ziel von Qairos ist es allerdings, pro Tag etwa zwei Tonnen Wasserstoff sowie 200m3 Methan zu produzieren. Für den Betrieb der neuen Anlage seien ungefähr 25 bis 30 Arbeiter nötig.
Kévin Collet, stellvertretender Direktor bei Qairos, sagte gegenüber Hemp Topday, dass die Pyro Vergasung in Europa bereits gut etabliert sei, die Einführung von Hanf in die Produktionskette jedoch eine Innovation darstelle.