Während der Bundesgerichtshof (BGH) in Deutschland Freisprüche aufhebt, in welchen die Prozesse um den Handel mit CBD-Blüten gegen das Unternehmen Bunte Blüte seiner Zeit endeten, fallen im Nachbarland zunehmend die Hürden, die die Hersteller und Händler von CBD-haltigen Nutzhanfblüten zu überwinden hatten.
Nutzhanfblüten sind keine Gefahr für die Volksgesundheit
Der französische Staatsrat hat das Verbot für das Handeltreiben mit Nutzhanfblüten formell aufgehoben. Damit wurde eine Entscheidung der Regierung aus dem Jahr 2021 final außer Kraft gesetzt. Der nationale Staatsrat ist eine Instanz in Frankreich, der die Regierung in der Gesetzgebung berät, außerdem erfüllt er auch Funktionen, die mit denen des deutschen BGH vergleichbar sind. Im Falle der CBD-haltigen Nutzhanfblüten entschied der Staatsrat, dass ein Verbot der Vermarktung unverhältnismäßig und nicht zu rechtfertigen sei, da vom Handel mit den Blüten und Blättern von THC-armen Hanfpflanzen keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit ausgeht.
Entwicklung vom restriktiven zum liberalen Umgang mit Nutzhanf
Bis vor geraumer Zeit war vor allem der Handel mit den unverarbeiteten Nutzhanfblüten den Regierungsbehörden ein Dorn im Auge. Nun geht der EU-Mitgliedstaat zunehmend liberal mit dem Thema um. Die progressive Entscheidung zugunsten der CBD-Branche ist nur ein Schritt auf einem Weg, den Frankreich bereits seit 2021 beschreitet. Im Januar 2022 wurde unter dem Druck, den Hersteller und Landwirte auf die Regierung ausübten, ein Dekret ausgesetzt, welches den Handel mit unverarbeiteten CBD-Blüten untersagte. Mit der jüngsten Entscheidung des Staatsrats wird das Dekret nun endgültig zurückgezogen.
Einer der größten Märkte für CBD-Produkte
Nicht nur die Unbedenklichkeit von CBD-Blüten für die Gesundheit ist ein starkes Argument, auch wirtschaftlich spricht alles für die Zulassung eines legalen Markts für Nutzhanfblüten. Schätzungen zufolge werden 75 Prozent des Umsatzes, den Frankreichs etwa 2000 CBD-Geschäfte machen, durch den Verkauf von Blüten generiert. Man rechnet mit einem Umsatz von etwa 300 Millionen Euro, den die Branche jährlich erzielen könnte.
In den kommenden Jahren wird sich das Land mit dieser vernunftbasierten Ausrichtung zu einem der größten Märkte für Nutzhanf- und CBD-Produkte in Europa entwickeln. Selbst als Polizeibehörden ihre Bedenken äußerten, dass der neue liberale Umgang mit Nutzhanf ihre Arbeit in der Strafverfolgung von THC-haltigem Cannabis erschwere, verwies der Staatsrat auf die ausreichende Verfügbarkeit von THC Schnelltests.