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Nach seinem Wahlsieg steht Donald Trump als künftiger US-Präsident auch an der Börse und beim Investieren in Cannabis-Aktien im Fokus. Setzt der neue Chef im Weißen Haus den Kurs der Biden-Regierung hin zu einer vollständigen Legalisierung für Hanfprodukte auf Bundesebene fort und entfesselt den amerikanischen Unternehmergeist? Oder drohen umgekehrt für Anleger, Geschäftsleute wie Konsumenten von THC eher ideologische Blockaden, etwa um eine bei Marihuana weniger offene, republikanische Wählerschaft zu umschmeicheln?
Hanf auf dem Wahlzettel und die Stimmung im Lande
Zur Präsidentschaftswahl konnten die Bürger diverser Bundesstaaten zeitgleich über eine Cannabis-Legalisierung abstimmen. Die nötige Mehrheit bekam THC dabei nur in Nebraska, während unter anderem das von Rentnern bevölkerte Florida als Trumps Wahlheimat gegen frei verkäufliche Hanfprodukte votierte.
Bei einer bundesweit gültigen Freigabe wären solche recht zähen, langwierigen Votings für jeden einzelnen der 50 Staaten bald nicht mehr erforderlich. Überfällig ist die Neueinstufung für Cannabinoide weg von Rauschgift zu hin einem für Erwachsene erlaubten Genussmittel ohnehin – Umfragen in den gesamten USA zeigen eine allgemeine, stabile Zustimmung von fast 60 %!
Dafür gibt es viele triftige Gründe. Bundesstaaten wie Colorado, Oregon oder Kalifornien und Illinois freuen sich über eine florierende Hanfwirtschaft mit tausenden Jobs und dicken Steuereinnahmen. Cannabis-Aktien könnten also richtig durchstarten, wenn der frisch gewählte Präsident die letzten Fesseln löst. Laut Kennern der Branche ist das realistisch.
Donald Trump will bei Marihuana jede staatliche Schikane beenden
Nach jahrelanger Ablehnung hat sich Trump in letzter Zeit deutlich gedreht und eigenen Aussagen zufolge wohl auch in Florida für eine Cannabis-Legalisierung gestimmt. Er findet es mittlerweile ganz in Ordnung mit dem Gras aus einem Laden statt vom Dealer und ins Gefängnis wegen THC sollte seiner Meinung nach nun wirklich niemand mehr landen.
Das Volk scheint ihm beizupflichten. Fast die Hälfte der Amerikaner bewertet die Freigabe als wichtigen Baustein für ein besseres, faires Strafrecht in den USA. Verständlich, denn jene aktuell bundesweit noch geltende Einstufung von Cannabis als Droge der Kategorie 1 führt immer wieder zu brutalen Übergriffen durch Polizeikräfte.
Haschisch und Marihuana in der gleichen Liste wie Heroin und Crystal Meth zu führen, widerspricht jeder wissenschaftlichen Erkenntnis. Der scheidende US-Präsident Joe Biden raffte sich bereits zur Ankündigung einer Neubewertung auf, aber sein Justizminister bummelt leider herum. Gesetzlich beschließen kann die Herabstufung von Gras in Kategorie 3 daher nur Bidens Nachfolger.
Neuer Börsenboom für Cannabis-Aktien voraus?
Auch im Senat und Repräsentantenhaus räumten die Republikaner ab und können bis zu den nächsten Wahlen in vier Jahren weitestgehend durchregieren. Weil Donald Trump medizinisches Cannabis seit vielen Jahren preist und nun auch bei THC-haltigen Freizeitprodukten abrüstet, könnte er zugleich das enorme Potenzial von Hanf problemlos in seine sonstigen ökonomischen Pläne einbinden. Neben einer bundesweiten juristischen Neubewertung warten Investoren an der Börse dabei primär auf den so lange schon diskutierten „SAFER Banking Act“.
Diese Öffnung der Banken für Unternehmen mit Weed im Angebot scheiterte immer wieder in den einzelnen parlamentarischen Kammern der USA und trotz Legalisierung in vielen Bundesstaaten kommt kaum eine Hanffirma bis heute ausreichend an Kredite. Selbst an der Börse notierte Cannabis-Aktien sind betroffen. Hier für mehr Fairness und Rechtssicherheit zu sorgen, bietet sich an, und Trump müsste nicht mal einen seiner windigen Deals verhandeln.
Schnellere Kredite für das Cannabis Business und eine generelle Legalisierung sind wirtschaftlich gesehen sehr aussichtsreich und finanziell betrachtet für Amerika wohl auch leichter zu erreichen als etwa eine dauerhaft zuverlässige Erfüllung vom Zwei-Prozent-Ziel durch NATO-Mitglieder wie die Bundesrepublik Deutschland.