Bislang wird in der größten Cannabisplantage Deutschlands von dem Berliner Start-up Demecan nur Cannabis für medizinische Zwecke unter strengsten Auflagen angebaut. Jetzt hat das im sächsischen Ebersbach die Produktionsstätte betreibende Unternehmen aber eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen, die einen Ausbau der Anlage und die Vorbereitungen auf die Cannabislegalisierung mit sich bringen könnte. Insgesamt 15 Millionen Euro wurden während der jetzt abgeschlossenen Finanzierungsrunde von Investoren eingespielt, die die Expansion voranbringen sollen.
Neue Partner für die Zukunft mit Hanf
Die große Geldsumme, die unter anderem in den Ausbau der bereits nahe Dresden betriebenen Cannabisplantage fließen soll, stammt von verschiedenen Geldgebern. Wie Demecan mitgeteilt hat, sind 2022 die Bestandsgesellschafter wie die Frankfurter Fonds Futury Growth und Futury Venture und der VC Btov an der Runde beteiligt gewesen. Hinzugekommen sein sollen die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen (MBG) und der auf Cannabis Investments fokussierte schwedische Venture-Capital Fonds Enexis.
Auch wenn Demecan bislang als nur eines von drei Unternehmen in Deutschland die Genehmigung zur Produktion von Cannabis für medizinische Zwecke besitzt, will man den Blick schon etwas in die Zukunft lenken und eine Freigabe zu Genusszwecken als Chance erkennen. Das Mitglied der Geschäftsleitung, Herr Jörg Sellmann, sagt schon heute, dass man die Legalisierung im Blick hätte. Neue Herausforderungen und Chancen wären gegeben, da man für den Genussmittelsektor wahrscheinlich nur in Deutschland das Cannabis anbauen dürfe. Derzeit sollen sich ungefähr 4.000 Pflanzen seit Oktober 2021 in der Produktionsstätte befinden, doch man hätte schon jetzt die Möglichkeiten, die doppelte Menge zu produzieren.
Ein Milliardenmarkt
Während sich die Gründer Adrian Fischer, Cornelius Maurer und Constantin von der Groeben im Jahr 2017 mit Demecan noch einzig auf den konzentrierten, haben die Pläne der Ampelkoalition diese Beschränkung etwas aufgelockert. Nach Berechnungen des Deutschen Hanfverbandes würden für Deutschland jährlich circa 300 Tonnen legales Cannabis benötigt, sodass ein höchst interessantes wirtschaftliches Potenzial vorhergesehen wird.
Das Statistiken zusammentragende Unternehmen Statista rechnet mit einem Umsatz von bis zu 3,2 Milliarden Euro jährlich auf dem gesamten europäischen Markt. Verständlich also, dass sich Cannabis Start-ups vor diesem neuen Feld nicht die Augen verschließen wollen.