Die Liste der namhaften Investoren, die im Cannabusiness Fuß fassen wollen, wächst und wächst. Mit Coca-Cola kommt womöglich ein weiterer Branchenriese dazu.
Die Fusion von Getränkeherstellern und Cannabis-Produzenten ist vorwiegend hinsichtlich der kommenden Legalisierung in Kanada ein lukrativer Deal. Das Ergebnis sind Getränke mit THC, CBD oder anderen Cannabinoiden. Genau das plant auch einer der größten Getränkehersteller weltweit, der bisher primär für zuckerhaltige Softdrinks bekannt geworden ist.
Die Verbindung von Getränk und Cannabinoiden
So plane die Coca-Cola Company den Einstieg in das Cannabusiness, um in Zukunft vorwiegend CBD-haltige Getränke zu produzieren. Wie in einem Bericht von BNN Bloomberg Television bekannt wurde, verhandelt der Getränkeriese in Gesprächen mit dem kanadischen Cannabis-Produzenten Aurora Cannabis Inc. eine mögliche Investition.
Auf Nachfragen reagierten beide Unternehmen bedeckt. Bei Coca-Cola beobachte man hauptsächlich die Entwicklung des wachsenden Marktes von cannabishaltigen Getränken. Marktspekulationen kommentierte man allerdings nicht. Damit bleibt das Ganze genau das – eine Spekulation.
CBD-Getränke
Interessant ist, dass sich Coca-Cola nach eigenen Angaben vorrangig auf CBD-haltige Getränke spezialisieren wolle. Zu den bekanntesten Konsumformen von Cannabidiol zählen CBD-Öl, CBD-Kristalle oder Cremes und Lotionen, die das Cannabinoid enthalten. Getränke mit CBD sind dahingegen eher weniger bekannt.
Ein Getränkehersteller aus der Schweiz hat sich mit diesem Projekt bereits beschäftigt und ein CBD-haltiges Getränk mit Kohlensäure namens „Modus“ auf den Markt gebracht. Laut Angaben auf der Herstellerseite ist Modus eine „eigensinnige, herbe, spritzig-mysteriös anmutende Mixtur“. Zusätzliche natürliche Extrakte sollen sich positiv auf Wirkung und Geschmack auswirken.
In vielen Studien konnte das therapeutische Potenzial von CBD nachgewiesen werden. Cannabidiol wirkt nicht psychoaktiv und besitzt bei regelmäßiger Anwendung eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Außerdem gibt es unzählige Berichte darüber, wie das Cannabinoid Wohlbefinden, Konzentration und Motivation steigern kann.
Mit dem möglichen Zusammenschluss von Getränke- und Cannabisindustrie wäre Coca-Cola nicht der erste Produzent, der das Angebot auf andere Bereiche ausweiten möchte.
Branchenübergreifende Investitionen
Bereits letzten Monat gab der Getränkegigant Constellations Brands Inc., wo unter anderem die Marke Corona vertrieben wird, bekannt, dass man 3,8 Milliarden Dollar in den kanadischen Cannabisproduzenten Canopy Growth investieren würde. Der Umschwung auf eine andere Branche liegt primär an den schon länger rückläufigen Verkaufszahlen von alkoholischen Getränken, vor allem Bier.
Molson Coors Brewing Co. will zusammen mit der Hydropothecary Group. aus Quebec Cannabisgetränke für den Markt in Kanada entwickeln. Diageo PLC, Hersteller von Guiness Bier, führt laut einem Bericht von Bloomberg auch gerade Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss mit kanadischen Cannabisproduzenten.
Lagunitas, eine Craft-Beer Marke der Heineken Brauerei, ist diesen Schritt bereits gegangen und hat eine Marke auf den Markt gebracht, die sich auf alkoholfreie Getränke mit THC spezialisiert hat.