Aphria, der kanadische Hersteller von medizinischem Cannabis, kritisiert die hohen Preise in Deutschland. Gegenüber der Welt am Sonntag gab der Deutschlandchef des Unternehmens bekannt, dass er die Preise für medizinisches Cannabis in Deutschland für viel zu hoch halte. Zwar sei der Endpreis für das Unternehmen eigentlich nicht relevant, da Aphria Geld entweder vom Patienten selbst oder der Krankenkasse erhält. Trotzdem heißt es vonseiten des kanadischen Herstellers, man wolle vermeiden, dass Patienten ohne eine Kostenübernahme auf den Schwarzmarkt ausweichen müssen.
Im Zuge der Legalisierung von Cannabis als Medizin in Deutschland expandierte Aphria mit dem Start-up Nuuvera nach Deutschland. Nach eigenen Angaben war man unter den letzten zehn Bewerbern für eine Anbaulizenz, deren Vergabe ja bekanntlich erst einmal auf Eis gelegt wurde. Die Bewerbung für die neue Runde ist bereits in Arbeit.
Zudem macht man sich bei Aphria auch für die globale Legalisierung von Cannabis als Freizeitdroge stark. Man müsse das Rauschbedürfnis der Gesellschaft akzeptieren und zumindest über eine bessere Kontrolle des Marktes nachdenken, äußerte sich das Unternehmen. „Bislang müssen Cannabis-Kunden den Schwarzmarkt anzapfen, wo sie oft Ware bekommen, die mit chemischen Substanzen gestreckt ist, die abhängig machen sollen, oder aber viel mehr THC enthält, als es verträglich ist“, so der Deutschlandchef weiter.