Seit 2014 gibt der Deutsche Hanfverband (DHV) jedes Jahr eine repräsentative Umfrage in Auftrag, um einen Eindruck der Meinung der Deutschen zur Legalisierung von Cannabis zu erhalten. Zusammen mit Infratest Dimap wurde dieses Jahr eine Telefonumfrage mit 1004 Befragten zum Thema Cannabislegalisierung durchgeführt. Das Ergebnis: 51 % sprachen sich gegen eine regulierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene nach kanadischem Vorbild aus.
Im Vergleich zum letzten Jahr stieg die Zustimmung zur Legalisierung von 44 % im Jahr 2019 auf 46 % an. Da eine Abweichung von zwei Prozent noch im Bereich der möglichen Schwankungsbreite (Fehlertoleranz) liegt, spricht Infratest Dimap nicht von Rückgang und Zunahme, sondern von Stagnation.
Regulierte Abgabe nach kanadischem Vorbild?
Während in den Vorjahren zum Teil mehrere Fragen gestellt wurden, sollten Wahlberechtigte in Deutschland vom 7. bis 9. Dezember nur eine große Standardfrage beantworten:
Über den gesetzlichen Umgang mit Hanf, auch bekannt als Cannabis oder Marihuana, wird international diskutiert. In Deutschland gibt es bislang ein strenges Verbot. In Kanada sowie demnächst fünfzehn Bundesstaaten der USA können dagegen volljährige Personen Cannabis legal erwerben und teilweise ist auch gestattet, für den Eigenbedarf anzubauen. Sagen Sie mir bitte, ob Sie folgender Aussage hierzu eher zustimmen oder eher nicht zustimmen: Cannabis sollte für Volljährige legal und reguliert erhältlich sein, zum Beispiel über Fachgeschäfte wie in Kanada oder den USA.
Gut die Hälfte der Deutschen (51 %) präferiere aktuell die Beibehaltung des in Deutschland bestehenden Cannabisverbots, fasst Infratest Dimap die Ergebnisse der Umfrage zusammen.
Ein regulierter Zugang zu Cannabis wird am ehesten von jüngeren Menschen befürwortet. Ablehnend äußerten sich dagegen Ältere ab 65 Jahren. DHV-Geschäftsführer Georg Wurth stellt allerdings klar, dass die jeweiligen Spartenergebnisse zu Alter, Parteipräferenz etc. mit Vorsicht zu genießen seien. Bei ihnen sei die Schwankungsbreite aufgrund der kleineren Teilgruppen deutlich größer.