„Die Dosis macht das Gift“ – diese Redewendung ist fast jedem schon einmal begegnet, doch nur selten macht man sich bewusst, was sie bedeutet und wie viel Wahrheit darin liegt. Ohne nun irgendwelche offiziellen Definitionen zu bemühen, lässt sich in die Worte wohl das folgende hineindeuten: Egal, was man konsumiert, zu viel davon ist immer auf die eine oder andere Weise schädlich. Und wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, bemüht man zahllose Gedanken an Speisen, Getränken, Konsumgütern, Sex und überhaupt Erlebnissen aller Art.
Am Ende stellt man immer fest, dass zu viel immer problematisch sein kann. So angenehm etwa eine Massage auch sein mag, hört sie nicht auf, so wird die Haut unweigerlich wund und schmerzt, und auch die schönste Musik vermag einem den Nerv zu töten, muss man sie ewig und unaufhörlich ertragen. Der Logik der Redewendung „Die Dosis macht das Gift“ folgend kann man also jede Substanz überdosieren.
Keine Todesfälle durch Cannabis Überdosierung
Überdosierung ist ein Begriff, der in uns ganz dramatische Gedanken auslösen kann. Wir verbinden ihn mit dem Notruf, dem Krankenhaus und auch dem Tod in Zusammenhang mit Drogen. Dennoch haben wir kaum eine genaue Vorstellung davon, was eine Überdosis bedeutet und bei welchen Substanzen sie wirklich gefährlich sind.
An Cannabiskonsum ist noch niemand gestorben. Dies und der Vergleich mit den vielen Toten durch Alkohol wird aus gutem Grund gern als Argument für die Legalisierung gebraucht. Die unmittelbaren Gefahren des Cannabiskonsums sind vergleichsweise harmlos im Vergleich zu Deutschlands geliebter Volksdroge Alkohol und auch anderen berauschenden Substanzen, von welchen Menschen Gebrauch machen. Es stellt sich also die Frage, ob es dann bei Cannabis überhaupt eine Überdosis gibt und wie diese sich bemerkbar machen würde.
Aufzeichnung Life Stream bei C.I.A. TV
Was bedeutet Überdosierung bei Cannabis?
Fragen wir uns, wie wir Überdosierung für uns möglichst einfach und plausibel definieren wollen, so ließe sich ganz schlicht festhalten, dass es sich dabei um ein „zu Viel“ von etwas handelt. Muss man sich nach zu viel Alkohol übergeben, zeigt der Körper eine Art Abwehrreaktion, ein ziemlich deutliches Signal für eine Dosierung über ein verträgliches Maß hinaus.
Auch wenn Cannabis keine starken Vergiftungserscheinungen auslösen kann, so kann man durch den Konsum einer zu großen Menge dennoch Zustände erreichen, die unangenehm sind und deren Symptome man einer Überdosierung zuordnen kann. Das können Schwindelgefühle sein, Übelkeit, Herzrasen und andere körperliche Anzeichen, aber auch psychische Symptome der Angst und des Unbehagens allgemein.
Die Einnahmeform ist entscheidend
Cannabis wird zumeist inhaliert und zu den am weitesten verbreiteten Begleiterscheinungen gehören das Austrocknen der Schleimhäute und Müdigkeit. Sollte man also so viel Cannabis konsumieren, dass man einschläft, so könnte man vielleicht von einer Überdosis sprechen.
Es scheint tatsächlich eine Frage der Wahrnehmung zu sein. Ab wann wird der Konsum unangenehm, für den Konsumenten selbst oder aber auch für sein Umfeld. Ein pöbelnder Trinker kann seinen Spaß haben, während Außenstehende ihn vielleicht als überdosiert, da außer Kontrolle wahrnehmen würden.
Wie leicht festzustellen ist, hängt Überdosierung von Definitionen, Aspekten und Perspektiven ab. Ein spannendes Thema, über das man sich lange und angeregt unterhalten kann. Dies taten Roman Lemke (Sucht und Ordnung), Mario Dannemann (C.I.A. TV), Alexander Daske (Collini Apotheke) und ich im Rahmen eines C.I.A. TV Livestreams bzw. einer Episode des Sucht und Ordnung (Video) Podcasts. Wenn Du auch tiefer in das Thema einsteigen willst, findest Du die entsprechenden Beiträge hier: