Am Samstag der Mary Jane 2016 in Berlin hielt der bekannte tschechische Buchautor „Mr. Jose“ (Indoor Anbau, Outdoor Anbau, Chilis anbauen) einen Vortrag in englischer Sprache unter dem Titel: „Vorteile und Nachteile unterschiedlicher automatischer Bewässerungssysteme im Anbau“. Der Tscheche spricht zwar ein wenig Deutsch, ist aber in englischer Sprache sicherer.
Vortrag auf der Hanfmesse Mary Jane
Automatische Bewässerungssysteme gibt es so einige und Mr. Jose kennt sie alle. Es gibt solche mit Pumpen und Verteilern zu den Pflanzen. Andere fluten eine Wanne oder die Pflanzen stehen auf einem Fließ und über dieses läuft das Wasser von der oberen Seite herunter zur niedrigen zurück in den Tank. Weiterhin gibt es passive Bewässerungssysteme wie die AutoPots, die sich ohne eine Pumpe das Wasser einfach nach Bedarf in den Topf ziehen. So einfach ist die Wissenschaft jedoch noch nicht, da es vieles zu beachten gibt. Wer mit einer automatisierten und zugleich dränierenden Bewässerung arbeitet, kann nicht auf Erde anbauen, sondern müsste Steinwolle, Cocos, Blähton oder ähnliche Wurzelmedien nutzen.
Diese sollen im nassen Zustand noch Luft enthalten, damit die Wurzeln auch arbeiten können. Beim Fließtisch hingegen wird nicht einfach ein Fließ aufgelegt und die Steinwollblöcke der Jungpflanzen darauf gestellt. Es wird mit mehreren Schichten mit unterschiedlichen Funktionen gearbeitet, damit alles überhaupt funktionieren kann. Es kommt also nicht allein auf die Bewässerungssysteme, sondern auf viel mehr beim teilautomatisierten Indoor Marihuanaanbau an.
Bewässerungssysteme dank Mr. Jose richtig einsetzen
Grundlegend brauchen Wurzeln immer Feuchtigkeit und Luft. Ohne die Feuchtigkeit lässt die Pflanze die Blätter hängen und geht ein, mit zu viel Feuchtigkeit jedoch auch. Sie steht aber meist erst einmal da und arbeitet nicht mehr. Es fehlt die Luft an den Wurzeln. Nicht nur Mr. Jose erklärt, dass viele Anfänger meinen, es fehlt der Dünger oder Wasser und gießen noch mehr. Wer mit Bewässerungssystemen zur Automatisierung arbeiten möchte, muss immer darauf achten, dass man wirklich nass gießen kann und die Wurzeln dennoch genügend Luft haben. Oder dass es Bewässerungssysteme wie die AutoPots verwendet werden, bei denen ein Übergießen sozusagen nicht möglich ist. Auf die PH und EC Werte wird hier nicht weiter eingegangen, wobei drainierende Systeme mit mehr Dünger angefahren werden können.
Neben der Feuchtigkeit und der Luft an den Wurzeln sollen die Verteiler nicht verstopfen und die Wassertonnen sollen nicht auslaufen. Vertrocknete Pflanzen oder Wasserschäden wären die Folge. Es müssen also zuverlässige Systeme verwendet werden. Der nächste Punkt ist die Anpassungsfähigkeit der Systeme. Einige werden als Einheit konzipiert, die nicht für die modulare Erweiterung gedacht ist. Es kann natürlich eine Einheit neben der anderen stehen. Andere Bewässerungssysteme lassen sich flexibel erweitern. Wer mehr anbauen möchte, kann einfach an die gleichen Versorgungsschläuche mehr Einheiten anklemmen. Gehen ein paar Pflanzen ein, werden die frei werdenden Einheiten wieder abgeklemmt.
Von Hand oder automatisch wässern?
Wer keine passive Wässerung verwendet, braucht eine Pumpe und muss alles immer ganz genau einstellen. Passive Systeme versorgen sich einfach solange optimal, solange Wasser im Quelltank ist. Viele Bewässerungssysteme lassen sich für bereits eine einzelne Pflanze installieren, teils sogar wirtschaftlich. Ist das Wässern von Hand oder mit einem Bewässerungssystem besser? Wer seine Bewässerungssysteme im praktischen Leben richtig umsetzt, wird mit diesen gewiss passend gießen. Dennoch ist es ein enormer Vorteil, regelmäßig in die Growanlage zu gehen und zu schauen, ob alles im grünen Bereich ist. Wer von Hand wässert, ist garantiert ständig in der Anlage und sieht sich alles an. Wer das Gießen einmal erlernte, gießt auch nicht mehr zu viel oder zu wenig sondern passend. Es gehört eine gewisse Erfahrung dazu.
Mr. Jose erklärt: „The best watering system is the gardener’s hand.“
Wer jedoch mal nicht zugegen ist oder ständig mit abgesoffenen Pflanzen dasteht, sollte sich vielleicht doch einige Bewässerungssysteme ansehen und schauen, mit welchen Wuchsmedien diese sich betreiben lassen.