Zum Auftakt der Cannabinoid Konferenz, die am 29. und 30. September in Köln stattgefunden hat, veranstaltete die Firma ABcann Germany am 27.9. eine exklusive Podiumsdiskussion, um über den Stand der Forschung und das Thema Cannabis als Medizin aufzuklären. Hierfür wurden internationale und nationale Experten wie Prof. Raphael Mechoulam geladen, um über diverse Themen im Bereich der Cannabinoid Medizin zu berichten.
Die Experten Runde
Zunächst erläuterte der Prof. Mechoulam die Geschichte von Cannabis in der Medizin. Angefangen mit der Isolation einzelner Cannabinoide wie THC und deren therapeutisches Potenzial in der Medizin. Prof. Mechoulam war der Erste, der es schaffte Cannabinoide wie THC und CBD zu isolieren. Im Anschluss ging er auf die Entdeckung der ersten endogenen (körpereigenen) Endocannabinoide und Cannabinoid Rezeptoren ein, die gemeinsam das Endocannabinoidsystem (ECS) bilden. Durch die Entdeckung des ECS gelang der Forschung ein großer Durchbruch, da so die Wirkung der Cannabinoide auf den Körper ansatzweise erklärbar wurde.
Danach erläuterte Prof. Abrams seine Erfahrungen, die er auf dem Gebiet der integrativen Krebstherapie gemacht hat. Integrative Krebstherapie kombiniert herkömmliche Krebsbehandlung mit einem förderlichen Lebensstil in Bezug auf Ernährung, Bewegung und Spiritualität. All diese Faktoren haben einen Einfluss auf die Heilung bei Krebs. Natürlich spielt auch Cannabis eine wichtige Rolle in der integrativen Krebstherapie, da die Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit, Schmerzen und Appetitlosigkeit hervorragend mit Cannabis behandelt werden können.
Im Anschluss verdeutlichte der Gründer von Abcann, Ken Clement, wie er seine Vision von reproduzierbarem Cannabis mit hohem therapeutischem Nutzen umsetzte. Hierbei war ihm besonders der Produktionsprozess der Pflanze wichtig. Denn nur wenn Parameter wie CO₂, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Licht und Nährstoffe genauestens kontrolliert und abgestimmt werden, kann man Phytoarzneimittel herstellen, die immer wieder den gleichen Wirkstoffgehalt besitzen. Für diese komplexe Aufgabe hat sich Ken Clement, ein interdisziplinäres Team von Spezialisten aus allen wichtigen Bereichen zusammengestellt, um medizinisches Cannabis auf eine neue Ebene zu bringen.
Einer dieser Experten Prof. Mike Dixon erklärte einen Teil seiner beeindruckenden Forschung und über den standardisierten Prozess von Cannabis und Pflanzen im Allgemeinen. Diese standardisierten Prozesse setzen eine kontrollierbare Umgebung heraus. Diese wird bei ABcann durch hochmoderne Klimaräume gewährleistet. So kann man für jedes Stadium der Pflanzen optimale Bedingungen schaffen. Die Klimaräume bieten zudem den Vorteil, dass man bei Bedarf schnell expandieren kann und die Umgebung und die Voraussetzungen immer gleich sind.
Den Abschluss der Runde machte Prof. David Meiri, der einen Teil seiner Forschung vorstellte. Hierbei war ihm besonders wichtig zu zeigen, wie spezifisch die Cannabispflanze und deren Wirkung ist. In seinem Labor testete er, wie gewisse Krebsarten auf verschiedene Cannabisextrakte reagieren. Hierbei kam zum Vorschein, dass manche dieser Extrakte es schafften den Krebs zu besiegen und andere wiederum nicht, was zeigt, wie wichtig die genaue Zusammensetzung der Terpene und Cannabinoide ist. Deswegen befasst sich Prof. Meiri außerdem mit der akribischen Analyse von Cannabis. So kann er sehen, welche Inhaltsstoffe in welcher Konzentration vorhanden sind. Durch diese Analysen konnte er auch nochmals die Notwendigkeit der Standardisierung von Cannabis veranschaulichen.
Bei einem seiner Versuche testete Prof. Meiri viermal eine bestimmte Genetik, die in Israel in vier verschiedenen Gewächshäusern gewachsen ist. Das Ergebnis der Analyse zeigte, trotz identischer Genetik, also Stecklinge von einer Mutterpflanze, es relevante Unterschiede in der Zusammensetzung gab, die auf Unterschiede im Produktionsprozess zurückzuführen waren. Dieser Versuch zeigt, wie wichtig reproduzierbare Prozesse und konstante Umweltbedingungen für die Produktion von medizinischem Cannabis sind. Denn nur so kann der Wirkstoffgehalt und das Verhältnis der unterschiedlichen Terpene gewährleistet sein.
Unternehmen, wie ABcann haben es durch modernste Technik und genaue Dokumentation geschafft, standardisierte Cannabisprodukte herzustellen. ABcann bietet bereits ihre Produkte in Kanada an und wird diese wohl hoffentlich auch bald in Deutschland anbieten. Die Genetik kommt zu einem großen Teil von der Firma Paradise Seeds die schon seit Jahrzehnten edle Cannabis Genetiken wie Sensi Star oder Nebula produzieren.
Fotos: D. Budler