Nur wenige Themen konnten neben der Corona Pandemie innerhalb der letzten Monate eine breite Öffentlichkeit erreichen. Doch Umwelt- und Klima-Belangen wird von den Menschen seit geraumer Zeit eine so große Bedeutung zugestanden, dass sie in den Köpfen vieler Menschen trotzdem ständig präsent sind. Mit „grünen Zielen“ werben Parteien für sich, Konzepte für den Schutz des Planeten und der Artenvielfalt in Flora und Fauna kommen gut an bei den Wählern.
Dieses Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit führt die Menschen nicht selten zur Hanfpflanze und ihren Chancen und Möglichkeiten für Mensch und Natur. Aus gutem Grund, denn Hanf könnte eine bedeutende Rolle zukommen in den Bemühungen um das Erreichen der „Green Recovery“, also der Erholung der Umwelt von menschengemachter Ausbeutung, Störung und Beschädigung. Bei der „18th EIHA Conference – Hemp For Europe“, die vom 16. Bis einschließlich 18. Juni als Zoom Konferenz stattfinden wird, sollen die Potenziale und Chancen von Hanf für die „Green Recovery“ das zentrale Thema sein.
Wie umfangreich die Möglichkeiten für Hanf sind, Mensch und Umwelt zu bereichern, lässt sich selbst für Menschen mit einer gewissen Expertise nur erahnen. Rohstoff- und Energiegewinnung oder die unvorstellbare Vielfalt an Hanfprodukten sind so breit gefächert, dass nur wenige das Potenzial in seiner Gesamtheit erfassen. Bei der EIHA Konferenz kommen Interessierte und Sachverständige zusammen, um im Austausch ihren Kenntnisstand zu erweitern und Wissenslücken zu schließen.
An drei Konferenz-Tagen wird Hanf-Wissen in Bezug zu allen erdenklichen Lebensbereichen zusammen- und vorgetragen, immer mit einem Auge auf Aspekte der Umwelt und der Nachhaltigkeit. Die führenden Köpfe der EIHA, Daniel Kruse, Präsident, Lorenza Romanese Managing Director, Chatherine Wilson, Vize-Präsidentin und Francesco Mirizzi, EIHA Senior Policy Advisor, gestalten den Rahmen der Konferenz, in dem zahlreiche Experten aus Industrie, Politik und Wissenschaft ihre Gedanken zu den Chancen von Hanf in Europa, insbesondere auch hinsichtlich Green Recovery, in Vorträge fassen werden.
Einige wichtige Themen der EIHA Konferenz:
Adam Jarubas, Mitglied des Europaparlaments, wird gleich zu Beginn in einem Grundsatzvortrag die Potenziale von Hanf für Europa in den Blick nehmen. Seit etwa 15 Jahren ist Jarubas als Politiker aktiv, er ist unter anderem Stellvertretender Vorsitzender der polnischen Volkspartei PSL. Seinen Vortrag wird die EIHA-Vize-Präsidentin Catherine Wilson anschließend in ihrer Rede noch um Aspekte der Green Recovery ergänzen, bevor es dann an die spezifischen Themengebiete gehen soll.
Hanffaser und Hanftextilien
Das erste konkrete Thema, welches eine Gesprächsrunde aus Experten vertiefen wird, soll „Hanffaser und der Textilsektor: Nachhaltige Mode und die Rückbesinnung auf die Wertschöpfungskette“ sein. Der Verbraucher nimmt vermutlich in der Textilbranche am wenigsten eine Entwicklung hin zur Nachhaltigkeit wahr. Hanf bietet tolle Möglichkeiten für die Herstellung von Bekleidung, wird aber oft noch unterschätzt. Zeit, die Pflanze auch im Textilbereich nach vorn zu bringen. Moderiert von EIHA Senior Policy Advisor Francesco Mirizzi werden Marco Manfroni, Policy Officer bei der Europäischen Kommission, Lutz Walter, Generalsekretär der European Technology Platform for the Future of Textiles and Clothing, Jonas Eder-Hansen, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der Global Fashion Agenda und Alberto Ziveri, Gründer von Opera Campi, ihre Perspektiven der Textilbranche als potenzieller Zukunftsmarkt für Hanf darlegen.
Hanf Wertschöpfung – Genetik, Zucht, Verarbeitung
In einem weiteren moderierten Gespräch werden Joan Simó Cruanyes, Agrotech Coordinator bei UPC, Kate Carmody, Vorstand bei Irish Hemp Cooperative Society Ltd., Vita Maria Cristiana Moliterni, Wissenschaftlerin bei CREA – Research Centre for Genomics and Bioinformatics und John Horsfield, Hemp plant supervisor bei Harrison Spinks über den „Aufbau der Wertschöpfungskette: Gute Praktiken bei der Strukturierung des Sektors“ referieren. Auch Hanf an sich, die Pflanze und der Anbau, wird Gegenstand von Vorträgen sein. So wird zum Beispiel Jacopo Paolini, CEO von Enecta, sich in seinem Beitrag mit der Entwicklung und Zertifizierung von Top-Hanf-Genetik auseinandersetzen.
Markt und Regulierung
Eines der großen Themen rund um Hanf sind die Regulierungen des Marktes. Um eine sinnvolle Regulierung, die den europäischen Akteuren der Hanfbranche faire Chancen im internationalen Wettbewerb ermöglichen und gleichzeitig dem Verbraucher ein gutes und nachhaltiges Produkt garantiert zeigt sich die EIHA immer wieder sehr bemüht und scheut dafür weder Aufwand noch Konfrontation mit Behörden und Entscheidungsträgern, immer im Einsatz für die EIHA Mitglieder und ihre Branche.
Das Thema Markt und Regulierung darf daher natürlich auch auf der EIHA Konferenz nicht fehlen. Für die EIHA wird Daniel Kruse, für das Direktorium des U.S. Hemp Roundtable, für die Hemp Industries Association (HIA) deren Präsident Rick Trojan, für die Canadian Hemp Trade Alliance (CHTA) Präsident und CEO Ted Haney, für die Latin America Industrial Hemp Association LAIHA der Präsident Lorenzo Rolim Da Silva, für Chinahemp der Deputy General Secretary Jason Fung und für African Cannabis Consulting Vorstand M Ayanda Bam an der Konferenz sprechen und den Stand der Dinge erörtern.
Über diese Vorträge und Gesprächsrunden hinaus gibt es noch einige weitere Punkte im Programm, über die man unter eiha-conference.org noch mehr erfahren kann. Die 18. EIHA Konferenz zeigt mit solch einer Fülle von Inhalten, wie viel es zur Hanfpflanze zu wissen oder zu erfahren gibt. Und natürlich wird auch einmal mehr deutlich, wie sehr die Umwelt durch eine vernünftige Regulierung der Hanfindustrie profitieren könnte.