Nun liegen sie für dieses Jahr schon wieder hinter uns, die großen Cannabismessen in Berlin. Mit der bekanntesten Verbrauchermesse Deutschlands, der Mary Jane, und der internationalen Cannabis Business Konferenz ICBC setzt die Hauptstadt jetzt beinahe eine ganze Woche ins Zeichen der Hanfpflanze. Wer also an beiden Events teilgenommen hat, konnte sich zwischen Freitag, den 15. Juli, bis einschließlich Mittwoch, 20. Juli, vor Input und Innovationen rund um Cannabis kaum retten. Hier wollen wir allen, die nicht vor Ort waren, ein paar kleine Einblicke gewähren und die, die dabei gewesen sind, dürfen gerne beim Lesen in Erinnerungen schwelgen.
Mary Jane – Messe und Party in einem
Von allen großen Messeveranstaltungen mit Cannabis-Bezug in Deutschland wird die Mary am meisten zelebriert. Das liegt nicht nur an der schönen Stadt Berlin, die die Mary Jane als Gastgeber beherbergt, schon die Location und das darauf umgesetzte Konzept haben einfach diesen Fest-Charakter. Während auf der Hallenfläche, die mehr als 300 Aussteller ihre Neuheiten vorstellen, bieten die große Außenfläche mit den Food & Drink Ständen, Sitzgelegenheiten an der Spree, dem Beachbereich, und natürlich auch dem Beach-Areal viel Möglichkeit zum Verweilen und Entspannen. Dieses Angebot wurde auch in diesem Jahr wieder ausgiebig genutzt und genossen, wobei gerade an diesem Wochenende die Hitzewelle in Berlin eine kurze Auszeit nahm, sodass nur wenige Besucher sich im Pool abzukühlen wagten. Ungebrochener Beliebtheit erfreut sich wieder das Business Boot, die Hoppetosse, wo man sich gerne je nach Wetter oder je nach musikalischem Act mal auf und mal unter Deck aufhielt.
Das Konferenz-Programm der Mary Jane deckte zwar wie immer alle möglichen Bereiche ab, wurde in diesem Jahr aber von zwei Themen dominiert. Gerade am Freitag drehte sich fast alles um Cannabis als Medizin, während bei vielen weiteren Beiträgen und Diskussionen der aktuelle Legalisierungsprozess von Cannabis als Genussmittel in Deutschland im Fokus stand.
ICBC – The Business Side of Cannabis
Während die Mary Jane eher ein entspanntes Miteinander pflegt, den freien Austausch bei Musik und guter Atmosphäre, richtet sich die International Cannabis Business Conference ganz klar an all diejenigen, die mit Cannabis auch ihre berufliche Gegenwart und Zukunft verbinden. Am Montag, dem 18. Juli läutete das Global Investment Forum das Event im edlen Adlon Kempinski Hotel mit einigen ausgewählten Redebeiträgen von internationalen Experten der Cannabisbranche ein. Auch das Konferenzprogramm am 19. und 20. Juli bot viel Cannabis Expertise, ob im medizinischen oder Recreational Bereich. Im Vergleich zur Mary Jane kommt in den Beiträgen natürlich die unternehmerische Perspektive mehr zum Tragen, es geht bei der ICBC eben um das Business.
Trotzdem sollten auch hier das schöne Leben und die Annehmlichkeit nicht zu kurz kommen. Dafür stehen im Estrel Hotel vielerlei unterschiedliche gastronomische Angebote zur Verfügung, aber auch das ICBC Programm hatte ein eindeutiges Highlight vorzuweisen. Nach dem Tagesbetrieb, den Redebeiträgen und der Messe, konnten sich die Besucher auf einen absoluten Hörgenuss freuen. Der international renommierte DJ Rocker T lieferte feinste Reggae Tunes und Black Beats, und als Special Guest hatte er die legendäre Reggae-Band Morgan Heritage im Gepäck. In der intimen Atmosphäre des hoteleigenen Veranstaltungsraums kam man der Bühne, und daher auch der Band, wirklich nahe. Auch am Mittwoch, 20. Juli, hatte Veranstalter und ICBC Gründer Alex Rogers noch einmal zu einer kleinen Afterparty geladen, mit Drinks und gutem Sound, abermals abgeliefert von Rocker T.
ICBC und Mary Jane? Kein Vergleich
Da Mary Jane und ICBC so unterschiedlich sind, in ihrem Konzept, der Atmosphäre und der Zielgruppe, muss man die beiden Events nicht miteinander vergleichen. Je nachdem, welche Verbindungen man zur Hanfpflanze hat, besucht man das eine oder das andere, oder auch beide. Cannabiskonsumenten, -Aktivisten, Hanf-Enthusiasten, CBD-Nutzer, oder auch Patienten mit Cannabistherapie, all diese Menschen finden bei der Mary Jane ihren Input und die Produkte, die für sie heute oder morgen eine Rolle spielen können.
Wer mit Hanf seinen Lebensunterhalt verdient, oder verdienen will, für den lohnt sich der etwas kostspielige Besuch der ICBC auf jeden Fall. Vergleichbare Möglichkeiten für den Aufbau und die Pflege geschäftlicher Netzwerke in der Cannabisindustrie sind auf der ganzen Welt rar gesät. Vielleicht findet man sie noch auf den ICBC Events in Zürich, Barcelona oder in diesem Jahr auch in Kroatien.
Für Berlin und die Besucher der dortigen Cannabismessen beginnt nun die lange Wartezeit bis zur Mary Jane und ICBC 2023. Ein wenig verkürzend wirkt für den einen oder anderen hoffentlich, dass am 13. August schon die Hanfparade ansteht, wo sich die Szene trifft um für einen vernünftigen Umgang mit Cannabis zu demonstrieren.