Für uns war es natürlich ein Muss, auf den größten Cannabiskongress im deutschsprachigen Raum zu fahren und so fanden wir uns am Freitag, dem 16.11.2018 in der „Alten Münze“ (einer Eventlocation im Zentrum Berlins) ein, um neue Kontakte zu knüpfen, uns zu vernetzen und gemeinsam etwas für die Legalisierung zu tun.
Ziel des Kongresses war es, in einer angenehmen, ruhigen und Stigma-freien Umgebung Vorträge rund um das Thema Cannabis zu veranstalten, bei denen interessierte Personen etwas dazulernen konnten. Es gab verschiedene Schwerpunkte, so auch einen auf Aktivismus, und auf den unterschiedlichen Bühnen (es gab vor Ort 3 Vortragsräume, in denen jeweils unterschiedliche Themen besprochen wurden) wurde über Hanf als Medizin, Hanf in der Familie, Politik etc. referiert. Das Highlight der Konferenz war dabei jedoch sicherlich die Veröffentlichung der vom DHV beauftragten Studie zum Thema „Kosten der Cannabisprohibition“. Die genannte Summe von 2,67 Milliarden Euro jährlich als unteres Minimum einer Legalisierung ließ selbst die ältesten Aktivisten im Raum kurz innehalten, denn mit einer solchen Summe hatte niemand gerechnet.
Der Aufbau und Ablauf des Kongresses
Der Kongress war sehr gut organisiert und bereits beim Eintritt auf das Kongressgelände hatte man den Eindruck, dass hier professionell und akribisch gearbeitet wird. Um 10.30 Uhr begannen die Vorträge mit der Eröffnung des Kongresses durch den Deutschen Hanfverband und Georg Wurth. Nach einer kurzen Pause ging es dann gleich weiter mit dem Highlight des Tages, der Veröffentlichung der Studie. Es folgte eine anderthalbstündige Mittagspause, gefolgt von 2 weiteren Vortragsblöcken von je 1,5 Stunden. Insgesamt dauerte die Messe sowohl freitags als auch samstags von 10:30 bis 18 Uhr.
Man konnte sofort erkennen, dass hier Professionalität und Planung das oberste Ziel waren und so kam es weder bei logistischen noch bei infrastrukturellen Fragen zu Problemen. Im Gegenteil: Nach den erfolgreichen Vorträgen bleib es den Besuchern offen, sich an dem fertig aufgebauten Buffet zu verköstigen oder aber in der Vapo-Lounge ihre Medizin zu konsumieren. Die ganze Konferenz war gut durchdacht.
Themen, die interessieren und bewegen
Unter den Besuchern der Konferenz war die Frage, ob Cannabis legalisiert werden solle, sowie die Frage, ob Cannabis Medizin ist, bereits im Vorfeld mit einem klaren „Ja“ beantwortet, weswegen sich die Vorträge der Konferenz an ein gehobeneres Publikum richteten. Die Themen, die vor Ort besprochen wurden, reichten von Hanf in der Medizin über den richtigen Umgang mit Cannabis in der Familie bis hin zu einem Vortrag über Cannabis Social Club Modelle rund um die Welt, bei denen Mitglieder von CSCs zu der legalen Lage ihrer Clubs in ihrem Land berichteten.
Am Samstag gab es eine Diskussionsrunde mit bekannten YouTubern wie der Micha, OpenMind, Suzie Grimes und dem DHV, bei dem die erst kürzlich stattgefundene Zensurwelle auf YouTube das Thema Nummer 1 war. Generell ging es bei der Diskussion um Cannabis im Internet sowie die Darstellung von Cannabis auf YouTube und dem möglicherweise stattfindenden Jugendschutz, der durch die aktive Aufklärungsarbeit dieser YouTuber erreicht wird.
Weitere bekannte Referenten waren der Arzt Franjo Grotenhermen, der über Skype zugeschaltet wurde und über das Endocannabinoidsystem berichtete, sowie die Blumenkinder Göttingen, die in einem Vortrag über Guerilla Anbau und damit verbundene Aktivismus-Aktionen referierten.
Fazit und Empfehlung
Nach zwei ganzen Tagen auf der Cannabis Normal Konferenz haben wir viele neue Kontakte geknüpft, uns gut vernetzt und andere Aktivisten wie uns getroffen, mit denen wir uns austauschen konnten. Wenn es nach uns geht, dann ist genau das der Sinn einer solchen Konferenz, weswegen man dem DHV hier wirklich Anerkennung zukommen lassen muss.
Die Messe war gut organisiert, alle Vorträge begannen und endeten pünktlich, die Leute waren motiviert und interessiert: Alles in allem wurde alles, was eine Legalisierungskonferenz erreichen soll, auf der Cannabis Normal Konferenz im Herzen von Berlin angeboten. Wir empfehlen jedem unserer Leser, die sich für die Legalisierung einsetzen und besser vernetzen wollen, nächstes Jahr einen Besuch auf der Cannabis Normal einzuplanen!