Doping soll die Leistung steigern und viele Dopingmittel sind zur Chancengleichheit der Athleten verboten oder eingeschränkt worden, Cannabis gehört dazu. Allerdings wissen die Sportmediziner im Leistungssport, wie lange die Abbauzeiten sind und timen das Doping. Es wird demnach nicht verhindert, sondern nur eingegrenzt. Für die Gesundheit der Sportler ist auch das bereits ein großer Erfolg. Aber warum gilt Cannabis als Dopingmittel im Sport, wenn es viele doch träge sowie antriebslos macht und einen nicht zu sportlichen Höchstleistungen animiert? Nicht wegen der „richtigen Signalwirkung“ zur Erziehung Jugendlicher durch Bestrafung Erwachsener für ihr Privatleben, wie man mutmaßen würde, sondern weil man angeblich risikobereiter wird, z. B. im Motorsport!
Warum ist Cannabis ein leistungssteigerndes Dopingmittel?
Im Straßenverkehr wird das Drogenscreening gerne als Ersatzstrafe für Kiffer verwendet, „wenn sonst nichts zu holen ist“. Allerdings müsste man für mehr Riskobereitschafft doch eher Alkohol konsumieren? Immerhin ärgert man sich über Kiffer im Straßenverkehr und bei Senioren darüber, dass diese nicht schnell genug sind, wobei Kiffer vermutlich doch sicherer fahren, als viele Senioren fahren! Mit der richtigen Dosis nimmt der bekiffte Athlet eher das Risiko in Kauf, so die Theorie. Viele wissen, dass sie mit der richtigen Dosis z.B. beim Lenken oder Bremsen wirklich genau abwägen, ob sie sich überhaupt noch bewegen oder es eher sein lassen. Wie man diese Leute in dem Zustand jedoch noch ans Steuer oder zum Sport bringt, ist eine andere Frage.
Wann macht Cannabis als Dopingmittel im Sport Sinn?
Ein Dopingmittel muss nicht zwingend direkt zum Wettkampf eingesetzt werden. Es kann auch einfach zum Muskelaufbau verwendet werden. Unter diesem Gesichtspunkt ist Cannabis wenig interessant. Dennoch kann der Sportler durch dieses „Dopingmittel“ profitieren. Leidet er an Ess- oder Schlafstörungen oder anderen Erkrankungen, kann er Cannabis als Medikament einsetzen und dadurch profitiert die allgemeine Leistungsbilanz. Dann wäre es jedoch kein Dopingmittel, da dieses für die Gesundheit des Athleten eigentlich nicht notwendig ist, sondern nur die Leistung steigern soll.
Cannabis kann auch dann Sinn machen, wenn der Sportler sich laufend berauschen möchte. Durch Alkohol oder andere Substanzen würde seine Leistungsbilanz bei übermäßigen sowie ständigen Konsum schnell Schaden nehmen. Es gibt jedoch unter den Kiffern einige, die trotz starken Konsummustern wirklich viel Leistung bringen, wobei andere eher das Sofa platt sitzen würden.
Cannabis ist definitiv kein leistungssteigerndes Dopingmittel
Wer Dopingmittel als Leistungssteigerung versteht, wird Cannabis hierbei ausklammern. Das ist nicht mehr oder war nicht das Motiv, Cannabis oder den entscheidenden Wirkstoff THC als Dopingmittel zu listen. Alkohol gilt ebenfalls als Dopingmittel. Es beeinträchtigt den Sportler und verändert deswegen seine Leistung, in diesen Fällen wird dabei eine Verletzungsgefahr befürchtet. Dann macht das Verbot dieser nicht leistungssteigernden Dopingmittel Sinn, um die Sportler und andere zu schützen. Fährt einer besoffen mit dem Tourenwagen in die Menschenmenge, wäre man nicht nur den Angehörigen gegenüber in noch misslicherer Erklärungsnot.
Alkohol ist jedoch schnell abgebaut und mit vielen üblichen Tests nicht mehr feststellbar. Beim „Dopingmittel“ THC hingegen wird auf den aktiven Wirkstoff und auf das nicht berauschende Abbauprodukt THC-COOH getestet. Für den berauschenden Wirkstoff gilt noch immer, dass er nicht positiv getestet werden darf, er darf also nicht im Körper sein. Zuerst galt für den THC-COOH Wert ein Grenzwert von 15 Ng/ml, damit passiv Rauchen kein Ausschlusskriterium wird. Im Mai 2013 wurde der Wert durch die Welt Anti-Doping Agentur auf 150 Ng/ml erhöht, da es nur darum gehe, dass der Athlet nicht direkt vorm oder beim Wettkampf bekifft ist.
Selbst bei regelmäßigem Konsum wird er schnell unter diesen Wert rutschen. Allerdings sollte man wissen, dass sich das THC-COOH im Fettgewebe einlagert, anreichert und laufend frei gegeben wird. Wer sich gerade ertüchtigt hat, hat kurz danach selbst ohne Konsum möglicherweise höhere Werte, als es eigentlich sein dürfte. Das ist das Problem, dass man ganz schlecht kalkulieren kann, welches bei anderen Dopingmitteln nicht besteht. Hier kann richtig knapp und präzise kalkuliert werden, um diese Dopingmittel doch einsetzen zu können.
Wer sich bei der Wettkampfanmeldung unsicher ist, sollte vorab ermitteln, nach welchen Dopingkriterien die Tests bewertet werden und kann sich darauf einstellen oder braucht sich erst gar nicht anzumelden womit er sich Geld, Zeit sowie einen Shitstorm spart.
Weil Cannabis ein Medikament ist und je nach Veranstaltung und Sportart verschiedene Messlatten oder Regelungen gelten, kann es sein, dass anerkannte Cannabispatienten auch mit erhöhten Abbauwerten oder sogar mit Wirkstoffwerten beim Dopingtest durch kommen. Einem ADHS kranken Schachspieler sein Dopingmittel Cannabis, welches dann jedoch Medikament ist, wegzunehmen, würde ihn zumindest beim Blitzschach zumindest lassen!