Sommer, Sonne und Gras passen bekanntlich optimal zusammen und viele Leute rauchen Cannabis in den heißen Monaten am liebsten draußen. Weil das 2023 in Deutschland leider immer noch nicht erlaubt ist, lohnt sich vielleicht mal ein Urlaubstrip in Regionen mit einer fortschrittlichen Drogenpolitik. Neben einigen Bundesstaaten in den USA, Kanada und natürlich den Niederlanden bietet sich mittlerweile die Karibik für Hanf-Tourismus an. Am weißen Strand unter Palmen herrscht auch fast das ganze Jahr über schönes Wetter und eine Freigabe für Haschisch und Marihuana kurbelt die regionale Reisewirtschaft. Jamaika als Symbol und Klischee kennen wir alle – was lohnt sich sonst noch?
Eine perfekte Region für Hanfprodukte?
Im Golf von Mexiko und auf den karibischen Inseln gibt es kaum Industrie oder landwirtschaftlichen Ertrag für umfangreiche Exporte, sodass die entsprechenden Länder seit vielen Jahren in Touristen investieren. Auch Steuerentziehung über eine der zahlreichen Firmen im Briefkastenformat scheint vielerorts möglich, aber für solche Dinge interessieren sich Cannabiskonsumenten auf Reisen wohl genauso wenig wie der alte, weiße Single-Mann im Thailand Urlaub für die lokale Esskultur. Gras rauchen geht in der Karibik immer schon außerordentlich gut, schließlich haben Reggae-Musik, der aromatische Blunt und die heute weltbekannte Religion der Rastafari hier ihren Ursprung.
Bis auf das sozialistische Kuba oder eben im Failed State Haiti beschäftigen sich die meisten karibischen Länder mit einer Form der THC Freigabe und bauen gezielt auf Chancen durch den Megatrend Cannabis Tourismus. Die Vorteile etwa gegenüber Afrika und Südamerika liegen auf der Hand, schließlich gibt es bereits eine robuste Infrastruktur samt Hotels für jeden Geldbeutel und weder politische Unruhen noch ständig drohende Naturkatastrophen. Misstrauisch dreinblickende Einheimische und beim Gras kaufen übergriffige Cops werden selten beobachtet, vielmehr gehören Blüten, Harz und Cannabinoide zum Alltag in dieser sonnigen Region der Erde.
Wer am karibischen Traumstrand mit Joint in der Hand entspannen möchte und nicht gerade in der Hurrikansaison anreist oder die (noch aussichtslose) Buchung über ein deutsches Reisebüro versucht, findet online eine Menge tolle Optionen zur Auswahl. Passenderweise wächst auch Hanfpflanze unter dem blauen Himmel exzellent und viele Bauern kennen sich bestens aus, egal ob nun aufgrund ihrer Erfahrungen als ehemalige Schmuggler oder durch Jahrzehnte voller fleißiger Gartenarbeit.
Flug, Unterkunft, Rechtslage– ein bisschen Recherche mehr ist in puncto Hanf bei der Urlaubsplanung schon nötig und Touristik-Experten empfehlen, statt kompletter Touren am besten jeden Aspekt einzeln zu buchen. Bis zum maßgeschneiderten Angebot für Cannabispatienten und aufgeschlossene Senioren braucht es in der Karibik sicher noch eine Weile, keine Frage. Grundsätzlich ist der Kauf von Airline-Ticket und Hotelzimmer aber auch nicht viel komplizierter als etwa per Kreditkarte für ein 49 € Bahnticket zu zahlen. Touren von Farm zu Farm mit Rauchprobe lassen sich dann problemlos vor Ort buchen, meistens hilft das Hotel bei solchen Wünschen sogar mit hauseigenem Service.
Cannabis im Urlaub: Die besten Reiseziele in der Karibik
Zugegeben: Blitzsaubere, mit Lizenz und Regalen voller seltener Strains ausgestattete Fachgeschäfte wie in Kanada gibt es in der Karibik derzeit noch nicht. Entsprechende Stores sind eher mit den Coffeeshops der Niederlande zu vergleichen und es geht beim Gras kaufen mehr um das soziale Miteinander der Konsumenten als um eine durchgetaktete Shopping-Tour. Ohnehin scheint die Sonne im Süden viel öfter und Einwohner wie Touristen rauchen verständlicherweise gerne im Freien. Wenn wir die verschiedenen Varianten der Cannabis Freigabe mal anhand vom Breitengrad vergleichen, fällt auf: Je wärmer es ist, desto weniger kommerziell, bürokratisch und diskret wird mit legalen Hanfprodukten umgegangen.
In der ganzjährig warmen Karibik lassen sich der User von THC nicht so einfach in die eigenen vier Wände verbannen wie in kälteren Staaten, auch wenn häufig Sonnenschein mit Blick auf Cannabis No-go-Areas wie Singapur oder Dubai leider keine faire, fortschrittliche Drogenpolitik garantieren mag. Bei der Reiseplanung ist immer zu schauen, ob Flüge auf kleine Inselstaaten sehr teuer werden oder ob es sich gar um Ecken der Karibik handelt, wo viele Promis Urlaub machen. Gerade die südlicheren Eilande vor der Küste von Mittel- und Südamerika gelten bei den Reichen und Schönen der USA als Top-Destination. Da kostet nicht nur das Gras mehr, sondern auch alle anderen Sachen!
Ob wohlhabend oder Backpacker
Diese Karibik Staaten könnten eine Hanf Reise wert sein
- Jamaika
- Bermuda
- Trinidad und Tobago
- Antigua und Barbuda
- St. Kitts and Nevis
- Santa Lucia
- Amerikanische Virgin Islands
- Saint Vincent
- Barbados
- Grenada (bald)
Alle übrigen Länder der Region strafen weiterhin beim Cannabis und wer will schon im Detail wissen, wo Besucher aus dem kapitalistischen Ausland für einen Joint im diktatorisch regierten Kuba landen.
Wirtschaftsmodell Cannabis Tourismus als Entwicklungshilfe
Wie bei der Marihuana Kultur von Konsumformen bis Musik ist Jamaika auch bei touristischen Angeboten eine Art globaler Fackelträger. Schon im Jahr 2015 gab man auf der ziemlich armen Insel Hanf frei und die Gesetzgebung hat kein Problem mit Gras im Resort oder unterhaltsamen Touren auf die lokalen Bauernhöfe. Der Cannabis Anbau als Tourismusmagnet hat nach Ansicht von jamaikanischen Politikern ein ähnliches Potenzial wie das Weingut in Südafrika und unsere Heilbäder im Schwarzwald! Es gibt Hanfproben, leckeres Essen, Sonnenschein fast jeden Tag – derzeit sind es vor allem Amerikaner, die auf der Reggae-Insel für Umsatz und echtes Wirtschaftswachstum sorgen.
Cannabiskonsum geriert sich dabei niemals so rücksichtslos gegenüber Sitten und Gebräuchen wie der Sextourismus. Auch sind Reisende auf THC keineswegs brutal zerstörerisch unterwegs und buchen Touren, bei denen mit der Schusswaffe Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tierarten gemacht werden kann. Nur die wenigsten Leute aus der Zielgruppe Kiffer / Hanfpatient dürften auf der Suche nach lautstarken Exzessen sein. In den Ferien ständig überall Eimer rauchen, wie das beim Genussmittel Alkohol etwa am Ballermann viele Leute explizit anstreben? Wohl kaum, zumal viele Cannabis User laut Forschung gerne mehr Geld als springen lassen als Trinker, aus denen sich Profite nur mit verdünntem Sangria und Sondersteuern herauspressen lassen.
Zwar liegen keine Statistiken, Daten und konkrete Untersuchungen zu den Einnahmen durch Cannabis im Urlaub vor und es lässt sich nur schwer einschätzen, was jenseits der Angaben in einer Steuererklärung vom örtlichen Rastafari noch so alles an neugierige Besucher verkauft wird. Angesichts der großen Bedeutung von Tourismus per se dürften jedoch viele Menschen profitieren. Auf Jamaika arbeiten unzählige Taxifahrer, Tauchlehrer und eben Reiseführer für heimische Hanfprodukte. Mag sein, dass Flüge in die Tropen die Klimabilanz eintrüben, aber jeder Dollar oder Euro hilft direkt den gastfreundlichen Einheimischen, die dank Gras legal ihr Auskommen nicht mehr nur durch das Verscherbeln von Sonnenbrillen am Strand erwirtschaften können.
Durch Ganja rauchen in den Himmel?
Auch Gläubige sind in der Karibik herzlich willkommen. Hier keimte und entfaltete sich die Cannabis Religion der ursprünglich aus Afrika stammenden Rastafari. Deren ganz spezielle Kirche ist heute endlich anerkannt und die Jünger dürfen zum Gebet ihr Gras rauchen. Als Religionsgemeinschaft vereint man christliche Elemente und Hanfpflanze mit dem Kampf gegen die Kolonialherrschaft und würzt das Ganze mit einer ordentlichen Prise Mystizismus. Seit bald 100 Jahren gibt es diese Bewegung, deren Mitglieder neben Cannabis sativa sogar eine eigene Form der Bibel verehren und den üblichen Kanon der Christenheit als falsch übersetzt bezeichnen, angeblich ganz bewusst zur Kontrolle der früheren Sklaven.
Hinzu kommen wie bei Gläubigen üblich, bestimmte Vorschriften für Speisen, Bart und Haare. Beten geht für die Hanf Jünger einher mit dem Joint voller Gras, der in karibischen Ländern wie auch der global vertretenen Glaubensgemeinschaft gerne als Blunt zirkuliert. Solche „Tüten“ rollen Marihuanablüten in ein mehr oder weniger feuchtes Tabakblatt, was sich in puncto Aroma mit Zigarren und deren kräftiger Note vergleichen lässt. Meditiert wird zwar nicht ganz so viel wie in Indien, aber dafür stammt die beliebte Reggae-Musik direkt aus dem Herzen der Rastafari Kultur! Wo Kardinäle wahrscheinlich mehr als nur die Sturn runzeln, sehen Rastafari ein erfülltes Leben auf dem Weg zu ihrem Gott und zeigen das in den berühmten Farben.
Cannabis kam allerdings erst im 19. Jahrhundert entlang der üblichen Handelsrouten aus Indien auf karibische Inseln. Ihr vor Ort „Ganja“ genanntes Sakrament verehren Rastas dabei genauso stark wie den einstigen Kaiser von Äthiopien Haile Selassie. Dieser illustre, aber tapfere Monarch war einer der ganz wenigen unabhängigen Herrscher während der Kolonialzeit und wird von schwarzen Bewegungen gerne gegen Unterdrückung und Rassismus herausgekramt. Nach Überzeugung der religiösen Kiffer hieß der äthiopische Herrscher vor seiner Krönung Ras Tafari! Nomen est omen also und als besagter König in den 1960er-Jahren Jamaika einen Staatsbesuch abstattete, sollen sich auf der Insel Berichten zufolge fast so viele Wunder ereignet haben wie kurz vor der Kreuzigung Jesu. Klingt also auch für deutsche Touris mit einer Vorliebe für Cannabinoide nach einem spannenden Reiseziel, oder?