Kiffen und Sport? Das passt doch überhaupt nicht zusammen, mögen jetzt vielleicht einige von euch sagen. Doch eigentlich ist es so, dass sehr viele Sportler gerne mal kiffen. Viele von ihnen konsumieren Cannabis sogar regelmäßig und betreiben dabei nicht nur Sport, sondern auch Muskelaufbau oder Krafttraining. Ja, auch hierfür gibt es mittlerweile viele Studien, die herausgefunden haben, wie sich der Cannabiskonsum auf unsere Leistung beim Sport auswirkt.
Allerdings müssen wir an dieser Stelle festhalten, dass sich die Studien immer wieder gegeneinander aufheben. Die einen sagen so, andere wieder so und letztlich bleibt uns wieder einmal nichts Weiteres übrig, als unsere eigenen Erfahrungen zu machen. Lasst uns aber nachfolgend dennoch einmal erläutern, was genau im Körper im Zusammenhang mit Sport, Krafttraining und dem Kiffen passiert.
Studien mit unterschiedlichen Ergebnissen
Wieder einmal waren es die Ratten, die für derartige Ergebnisse herhalten mussten. Nach einem Ratten-Experiment belegte man demnach, dass der Cholesterinspiegel um 48 Prozent nach dem Cannabiskonsum gesunken sei. Das ist beinahe die Hälfte. Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist aber genauso schädlich für uns und unseren Körper, wie ein zu niedrigerer. 48 Prozent erachteten viele andere Forscher als zu viel und sie behaupteten, dass man die Werte der Ratten nicht so einfach auf den menschlichen Körper übertragen könne. Andere Berechnungen belegten dann, dass der Cholesterinspiegel um nur drei Prozent sinken würde, und das auch nur, wenn man regelmäßig kifft.
Ebenso widersprüchlich sind die Studien in Bezug auf den Östrogenspiegel. Die einen konnten erhöhte Werte nach dem Cannabiskonsum ausmachen, andere behaupteten, der Östrogenspiegel würde sinken. Wie wir alle wissen, ist das Hormon Östrogen für alles Weibliche in unserem Körper verantwortlich und unter anderem auch für die Fetteinlagerung. Wer jetzt schmunzeln muss, so ging es mir auch, immerhin haben wir den klassischen Kiffer als eher dünnen und ausgehungerten Menschen im Kopf. Die geprägten Kiffer-Bilder dürfen wir aber getrost vergessen, denn nicht alle Kiffer können als solche gleich identifiziert werden, glaubt mir. Soll das also jetzt bedeuten, dass man durch das Kiffen zunimmt? Nein! Vorausgesetzt natürlich, man gehört nicht in die Kategorie „Fressattacken“ nach dem Kiffen. Dann hat dies aber nichts mehr mit dem Hormon Östrogen zu tun.
Cannabis lässt die Stresshormone im Körper ansteigen. Infolge eines Rausches steigt der Cortisolspiegel und der Stresspegel steigt. Auch das mag nicht in unser Kiffer-Bild passen, immerhin stellen wir uns stets einen eher ruhigen und entspannten Raucher vor, der alles andere als gestresst wirkt. Aber es soll tatsächlich stimmen und vielleicht ist das ja nicht bei jedem so.
Bestimmte Hormone in unserem Körper sollen auch für einen Anstieg unseres Appetits zuständig sein, und das wiederum kann jeder von euch bestätigen. Kiffen macht einfach hungrig. Die einen können sich beherrschen, andere verfallen in regelrechte Fressattacken. Nicht umsonst wird Cannabis bei vielen Chemotherapie-Patienten als appetitanregendes Medikament verschrieben, damit diese endlich wieder ein Hungergefühl haben. Für uns „Normalos“ ist das natürlich nicht so toll.
Kiffen und Sport – Vorteile und Nachteile
Die Vorteile, die Kiffen vor dem Sport oder Krafttraining haben
Vorteil Nummer 1 ist sicherlich die muskelentspannende Wirkung. Und gerade nach dem Sport kann dies ein großer Vorteil bezüglich des Muskelkaters sein. Als zweiten großen Vorteil erachten wir die krampflösende Wirkung. Denn gerade beim Kraftsport haben viele Sportler häufig mit Krämpfen zu tun, welche durch das Cannabis gelindert werden kann. Drittens: Cannabis wirkt entzündungshemmend in allen Gefäßen und Muskeln! Das bedeutet auch, dass anbahnende Entzündungen aufgrund von Überbelastung im Keim erstickt werden können. Die Regeneration der Muskeln verläuft nachweislich schneller und wir erachten diese Tatsache als den vierten großen Vorteil.
Grund dafür ist der fünfte große Vorteil: Die Durchblutung wird verstärkt angeregt und die Muskulatur wird stärker und intensiver mit Blut versorgt. Zu guter Letzt der sechste große Vorteil, den ich mir eben selbst erschlossen habe und den ihr sicherlich bestätigen könnt. Der Cannabiskonsum macht wirklich durstig! Und jeder weiß, dass viel Flüssigkeit (Wasser) wichtig für den Sport, und alles, was damit zusammen hängt, ist.
Die Nachteile betrachten
Cannabis macht viele Menschen träge, müde oder schlapp. Anhand der Ratten konnte belegt werden, dass diese einfach keine Lust auf schwierige Aufgaben hatten und schlichtweg faul wurden. Diese Tatsache dürften viele von euch auch belegen, auch wenn es Studien gibt, die von einem erhöhten Stresshormon sprechen. Klar ist also, dass man sich nach dem Kiffen wirklich aufraffen muss, um überhaupt mit dem Sport zu beginnen. Hinsichtlich der Vorteile würde ich aber sagen, dass man deshalb einfach nach dem Sport rauchen sollte.
Wir sprachen schon vom erhöhten Cholesterinspiegel in einer der Studien. Und dieser erhöhte Wert kann den Muskelaufbau verhindern oder bremsen. Der Testosteronspiegel sinkt und auch das hindert die Muskeln daran zu wachsen. Und außerdem macht Kiffen dick, so zumindest argumentieren einige. Ob wir allerdings davon wirklich dick werden, haben wir meines Erachtens selbst in der Hand. Fressattacken kann man widerstehen und auch zum Sport kann man sich motivieren.
Ein wirklicher Nachteil ist natürlich die Belastung auf unsere Lunge, denn wir rauchen schließlich nicht nur das Cannabis, sondern auch Tabak und damit sämtliche Giftstoffe ein. Blausäure, Ammoniak und Teer schaden dieser und können sich somit auf unsere Kondition auswirken.
Auch Kiffer können Sport treiben
Bewiesen ist nun allerdings, dass auch Sportler gerne mal einen rauchen. „Empfohlen“ wird der Konsum allerdings eher nach dem Sport, denn die positiven Auswirkungen auf unsere Durchblutung und den Muskeln können erst nach Anstrengung wirklich vorteilhaft sein. Über alles andere lässt sich bekanntlich wie immer streiten.