Ich griff November/Dezember 2013 die Initiative vom Deutschen Hanfverband auf, einen vorgefertigten aber durch mich überarbeiteten Musterantrag an den jeweiligen Stadtrat, in meinem Fall Münster, zu stellen. Da ich kaum nennenswerte Aufmerksamkeit erhoffte, suchte ich über mehrere Wochen nach Mitstreitern und fand Micha Greif und Jonas Höltig, die bereits regional politisch aktiv waren. Zu dritt überreichten wir im Frühjahr erhebliche eindrucksvoller unseren ausgearbeiteten Antrag an die Stadt Münster, die erst einmal die Sommerpause abwartete, um sich dann eher im Jahr 2015 damit auseinander zu setzen, dem Wahljahr für den Oberbürgermeister.
Nach knappen 2 Jahren viel erreicht, viel wird noch erreicht!
Ich bin überregional ausgerichtet und überlastet aber ich habe die sich im Frühjahr bildenden Hanffreunde Münster, inzwischen DHV Ortsgruppe, immer unterstützt und ab und an auch gebremst. Aber Micha Greif hat den Großteil der Hanffreunde Münster Pressearbeit gemacht und dem Rat Münster immer wieder erfolgreich auf den Zahn gefühlt. Das geht aber eben nur mit unserem Antrag, der als Thema und Türöffner dient.
Ein unglaublicher Erfolg der Hanffreunde Münster zeichnet sich ab
Die Hanffreunde Münster haben am 22.08.2015 und 29.08.2015 je einen Infostand zusammen mit „Marlene Mortler absetzen“ mitten in der Einkaufsstraße in Münster gemacht. Am ersten Samstag kam bereits Harry Seemann als parteiloser Oberbürgermeisterkandidat vorbei und Stargast Hubert Wimber, einst Polizeipräsident von Münster, der mit ca. 15 anderen Personen LEAP Deutschland im September gründen wird, stellte sich sogar über mindestens 30 Minuten hinter unseren Stand und klärte einige Bürger auf!
Am zweiten Samstag kamen zuerst Maria Klein-Schmeink, MdB und Gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen und Oberbürgermeisterinnen- Kandidatin für Münster mit Claudia Roth, MdB und Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages an unseren Stand, um zu plauschen. Die beiden Damen hatten ein straffes Programm und mussten schnell weiter – es war zeitgleich eine CSD Veranstaltung in Münster. Später kam der regional bedeutende Oberbürgermeisterkandidat der SPD, Jochen Köhnke, und blieb sogar etwas länger. Der vierte Oberbürgermeisterkandidat, Heinrich Götting von der FDP, hat es vermutlich nicht mehr geschafft. (Die Hanffreunde Münster empfehlen die Kandidaten in folgender Reihenfolge zur kommenden Oberbürgermeisterwahl: Die Grünen, die SPD sowie Harry Seemann und die FDP zusammen auf Platz drei!)
Die SPD, die Grünen, die FDP, die Linke, die Piraten sowie die ÖDP unterstützen unseren Antrag und wollen in einer weiteren Sitzung einiges über die sinnvoll beste Umsetzung und die Machbarkeit prüfen. Die CDU ist derzeit stärkste Fraktion und stellt den Oberbürgermeister /Name wird bewusst nicht genannt, da er nicht zur Wahl empfohlen wird! Aus diesen Reihen hält man sich von Anfang an dezent zurück, auch da vereinzelt sogar Zuspruch aus Reihen regionaler sowie aktiver CDUler kam!
Die Hanffreunde Münster Kollegen vom Stand erzählten später und Herr Köhnke erklärte, es werde noch geprüft und dann voraussichtlich umgesetzt. Ein Ratsherr der Grünen war zum Schluss noch zugegen und erklärte, dass es bereits durch ist, dass die Stadt Münster den Antrag ausformuliert und an die BfArM stellt. Es ist erst in den letzten paar Tagen behandelt worden und ich als Mitglied der Hanffreunde Münster weiß es nicht einmal so genau, aber ich bin mir sicher, dass die BfArM bald auch aus Münster vom Stadtrat Post erhält.
Was sich die Hanffreunde Münster versprochen haben
Als ich 2013 anfing, nachdem ich spät im Jahr die Zeit fand, dachte ich an einen mehr oder weniger symbolischen Akt: Ich suche einige Mitstreiter, wir stellen den Antrag und schreiben zudem ein paar Pressemeldungen. Dann geht es einmal durch die regionalen Medien und der Stadtrat muss sich damit befassen. Dann könne man noch mal eine Pressemeldung verfassen und es geht noch einmal rum. Es würde jedoch allen anderen Städten, in denen Anträge gestellt werden Rückenhalt geben, wenn das Thema überall präsenter ist.
Meine Mitstreiter, die sich regionalpolitisch auskannten, haben das anders bewertet und ihre Ziele von Anfang an höher angesetzt: Das kann klappen! Und mit der internationalen Entwicklung schwimmt auch Münster derzeit einfach mit und das ist den Hanffreunden Münster zu verdanken, vor allem mir, als Starter und Micha Greif, als regional medienwirksamer Hauptakteur und kommunikativer Frontmann. Dieser studiert nun in München weiter und ist Ortsgruppensprecher für Münster und München. Unseren gemeinsamen Erfolg lässt er sich so schnell nicht nehmen, denn ohne die Hanffreunde Münster wäre Cannabis regionalpolitisch derzeit gewiss kein öffentliches Thema!
Ps.: Der Betreiber der Facebookseite „Marlene Mortler absetzen“ lebt in Münster und hat sich uns angeschlossen und sogar beide Infostände als Veranstalter angemeldet. Die Hanffreunde Münster haben Kernmitglieder aus Münster, Dortmund und Rheine sowie viele ab und an mal bei unseren Treffen oder Aktionen dabei sind!
Hanffreunde Münster als Ansporn für alle anderen:
Von Anfang an habe ich mein Ziel erreicht und jetzt weit übertroffen: Die Hanffreunde Münster haben das Thema regional immer wieder in die Medien gebracht und nun wird der Ausnahmeantrag voraussichtlich gestellt und die BfArM muss sich als zweite Hürde damit befassen. Selbst wenn man nicht mit sichtbaren Veränderungen (Münster ist voraussichtlich eine der Modellprojekt Ausnahmegenehmigung Antragsteller Städte!) etwas bewegt hätte: Ich hätte dennoch mitgewirkt, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, um damit andere mit besseren Erfolgsaussichten zu unterstützen. Deswegen ist jeder Einsatz für eine objektive Darstellung von Hanf in der Öffentlichkeit wertvoll. Ohne einen Wandel im öffentlichen Denken können die Erfolge an anderen Orten nicht erreicht werden und wenn sie es erst in Berlin, Bremen, Hamburg, Köln oder Düsseldorf schaffen: Münster zieht jetzt mit und lässt nicht lange auf sich warten!
Deswegen der Apell an alle: Sucht euch ein paar zuverlässige und aktive Mitstreiter und tragt das Thema an die Öffentlichkeit. Keiner ist aggressiv oder patzig zu uns geworden und die streifende Polizei hat sich nicht einmal unseren Stand angesehen! Eine DHV Ortsgruppe ist nicht obligatorisch, so wie nicht einmal ein Verein gegründet werden muss. Es kann einfach als Interessensgemeinschaft geschehen, so wie einst die Hanffreunde Münster, die gewiss dazu beitrugen, dass sich die befreundeten Hanffreunde Osnabrück gründeten, die dieses Jahr sogar einen eigenen GMM veranstalteten, bereits einige Infostände hatten und ich als Hanffreunde Münster Mitglied schon im Positiven Sinne etwas beschämt bin: Die Osnabrücker sind präsent!