In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist das Thema „medizinisches Cannabis“ derzeit so heiß umstritten wie nie zuvor. Fast jede Woche gibt es neue Schlagzeilen, sowohl auf den diversen Internetseiten als auch in den Mainstream Medien und viele Leute fangen an, sich für das Thema zu interessieren.
Am Freitag, den 26. Mai 2017 hat die ARGE Canna (Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin) in Österreich 10.000 Unterschriften an das Parlament übergeben und damit eine neue Bürgerinitiative für einen besseren Umgang mit Cannabis als Medizin ins Laufen gebracht. Letzte Woche wurde außerdem eine neue Studie veröffentlicht, die berichtet, dass das Cannabidiol-basierte Medikament Epidiolex bei Patienten mit einer seltenen Form von Epilepsie sehr gute Ergebnisse liefert. Man sieht also: Cannabis als Medizin ist mehr und mehr gesellschaftstauglich und wird hoffentlich bald all jenen helfen, die es wirklich benötigen.
Unsere Aktivistenfreunde in Amerika haben diese ganze Prozedur bereits hinter sich. In mehr als 23 Bundesstaaten und Washington D. C. gibt es ein staatliches Gesetz, das Cannabis als Medizin in irgendeiner Art erlaubt. Somit sind dort viele Patienten gut versorgt und haben eine Lösung für ihre körperlichen Beschwerden fernab der traditionellen Pharmaindustrie gefunden. Doch auch dort war der Weg kein leichter und es erforderte viele Jahre und viel Engagement von den Aktivisten vor Ort, um Cannabis als Medizin verfügbar zu machen.
Hoch die Hände, Wochenende
Passend zum Wochenende und dem Thema Cannabis als Medizin gibt es hier den schon in der Überschrift angekündigten Tipp für all jene, die gerne mehr über die medizinischen Vorteile und den Kampf um die Cannabismedizin erfahren möchten. Ganz bequem von der Couch aus, versteht sich. Denn um genau dieses Thema geht es in der Serie „Amerikas Kiffer-Kultur“. (Originaltitel: American Weed). Am Beispiel des Bundesstaates Colorado, der in den letzten Jahren immer wieder positive Schlagzeilen wegen der Legalisierung von Cannabis machte, werden die Bemühungen von Cannabisaktivisten und Cannabisgegnern gezeigt, die jeweils ihre Meinung zum Thema durchsetzen wollen.
Die Serie wurde auf Deutsch erstmals am 14.07.2012 auf dem National Geographic Channel ausgestrahlt. Die Beschreibung der Serie auf Sky lautet wie folgt:
„Die Stadt Fort Collins in Colorado ist Schauplatz eines „Glaubenskrieges“ zwischen Befürwortern und Kritikern des medizinischen Marihuanas. Während sich besorgte Aktivisten wie Scoot Crandall mit aller Vehemenz für ein Verbot einsetzen, arbeiten Marihuana-Unternehmer wie die Brüder Stanley hart daran, die zahlreichen gesetzlichen Vorschriften für ihr immer noch misstrauisch beäugtes Geschäft buchstabengetreu einzuhalten. Auch Dawn Clifford und ihr Mann John betreiben eine legale Marihuana-Apotheke und fürchten das drohende Aus bei einem Verbot. Was bleibt als Alternative?“
Angesehen und für sehr interessant und gut befunden
Die Serie ist wirklich spannend gemacht und versucht alle Aspekte der Cannabisbranche inklusive den Motiven ihrer Gegner einzufangen. Besonders interessant ist die Geschichte der Brüder Stanley, die in Colorado jahrelang an einer Sorte mit einem hohen CBD Anteil gearbeitet haben und letztendlich mit „Charlotte’s Web“ den Durchbruch erzielten und quasi im Alleingang den medizinischen Cannabismarkt für Kinder eröffneten. Viele Eltern von epileptischen Kindern sind seither nach Colorado gezogen, um ihren Kindern ein lebenswertes Leben zu ermöglichen, was möglich war dank dieses CBD-Strains.
Die Serie umfasst 10 Folgen, ist im Internet (Youtube) leicht zu finden und läuft außerdem ab dem 25.06.2017 auf dem Sender NatGeo People (Quelle: fernsehserien.de). All jenen, die dieses Thema interessiert, kann nur empfohlen werden diese Serie anzusehen, da man hier wirklich einen guten Einblick in die Branche und die Diskussion erhält, die sich auch hierzulande immer mehr anbahnt.