Wenn man häufig neue medizinische Cannabisblüten begutachten und testen darf, ist das eine tolle Sache. Allerdings kann das als Patient auch schwierig sein, weil man in den ersten Tagen dann besonders vorsichtig dosieren sollte und man sich erst auf die Wirkung einstellen muss. Darum ist es etwas sehr Schönes, wenn einem ein Cannabismedikament wieder begegnet, das man schon früher in Gebrauch hatte. Diese Review beschäftigt sich mit einer Medizinalhanfblüte, die vielen Patienten noch in guter Erinnerung ist. Ein Klassiker ist zurück, in alter Frische und mit noch mehr Kraft: Cannamedical Indica Ultra – El Jefe.
Herkunft und Abstammung
Seinen Ursprung hat Cannamedical Indica Ultra in Colorado. Dort wurde die Sorte aus Abusive OG und Rare Dankness #1 gekreuzt. Beide Elternteile von El Jefe sind sehr potente Cannabisstrains, Abusive OG ist eine OG Kush Variante, während in Rare Dankness #1 die Sorten Ghost OG, Chemdawg und Triangle Kush. Das Resultat ist ein zu 70 Prozent Indica-dominierter Hybrid mit einem enormen medizinischen Potenzial und hohen THC-Konzentrationen.
Aussehen, Geschmack und Aroma
Patienten, die El Jefe bereits in der Vergangenheit verwendet haben, werden die Blüten stets wiedererkennen, denn sie sind in aller Regel farbenfroh. Helle Grüntöne bilden einen tollen Kontrast zu den Purple Einschlägen, die die Knospen schön gesprenkelt aussehen lassen. Dies ist aber nicht immer der Fall. Es gibt Chargen, die vom Violett und Lila förmlich dominiert werden, bei anderen fehlt es nahezu vollständig. Gleichbleibend ist aber der dichte Besatz mit Trichomen, der bei der Ultra Version von El Jefe noch etwas stärker erscheint als beim Cannamedical Indica Forte.
Die meisten der Blüten sind nicht besonders groß, dafür schön fest und kompakt. Der Trimm ist sauber und es gibt kaum Stängel oder andere weniger brauchbare Pflanzenreste. Das Aroma von Cannamedical Indica Ultra ist besonders von Kush geprägt, darüber liegen Zitrusnoten von D-Limonen, dem Terpen mit der höchsten Konzentration in der Pflanze. Beta-Caryophyllen und Nerolidol gehören ebenfalls zu den Terpenen, die das geschmackliche Profil dominieren, mit würzig-scharfen und auch blumigen Noten.
Wirkstoffgehalt
Als Cannabismedikament aus der neuen Cannamedical Ultra Linie gehört diese Variante von El Jefe zu den stärksten Cannabisblüten in den deutschen Apotheken. Schon mit ungefähr 25 Prozent war El Jefe ungewöhnlich stark, nun kann der THC-Gehalt bis um 28 Prozent betragen. Cannabidiol spielt bei dieser Sorte eher keine große Rolle und die Konzentration dürfte unter einem Prozent hinsichtlich der Wirkung vernachlässigbar sein.
Medizinische Wirkung
Cannamedical Indica Forte / El Jefe ist ein richtig starkes Cannabismedikament, das Schmerzsymptome hervorragend zu lindern vermag. Im Stärkegrad Ultra wird dieser Effekt nochmals gesteigert, sodass die Sorte selbst sehr akuten Schmerzsituationen den Schrecken nehmen kann. Gleichzeitig wirkt El Jefe sehr beruhigend und kann das Einschlafen fördern, wie kaum ein anderes Cannabismedikament.
Wer diese Blüte im Tagesverlauf einnehmen kann und trotzdem aktiv bleibt, ist wohl einiges gewohnt und hat eine hohe Toleranz für die Wirkstoffe aufgebaut. Zur Beruhigung bei nervösen Leiden und zum Einsatz abends bei Schlafstörungen scheint El Jefe Ultra neben der Behandlung starker Schmerzen perfekt geeignet. Um neben dem Einschlafen auch die Schlafdauer zu fördern, ergibt es sicher Sinn, aus der Blüte ein oral einnehmbares Medikament zu machen, zum Beispiel durch Backen. So verdoppelt sich die Wirkungsdauer nahezu und man schläft lange und tief.