Vielen unerfahrene Patienten ohne Berührungspunkte mit medizinischem Cannabis fragen gerne nach dem Sinn einer solch großen Auswahl an verschiedenen Cannabismedikamenten. Warum gibt es nicht nur eine einzige Blütensorte in den Apotheken? Dies ist zunächst recht einfach zu beantworten, denn schließlich gibt es unterschiedlich hohe THC-Konzentrationen und dementsprechend schwächere und stärkere Wirkungen.
Auch ist es möglich, dass zwei Medikamente mit gleichem THC-Gehalt unterschiedliche Wirkungen haben, das eine beruhigend, das andere eher anregend. In Ermangelung einer exakten Kategorisierung behelfen wir uns hier mit den Begriffen Indica für die sedierenden und Sativa für die mit euphorisierenden und anregenden Tendenzen. Dann gibt es aber auch Cannabissorten, die höhere Cannabidiol-Konzentrationen (CBD) beinhalten und die somit die Behandlung anderer Symptome und Erkrankungen ermöglichen.
Bei genauerer Betrachtung fällt aber auch auf, dass manche Anbieter von Cannabisblüten sogar mehrere Blüten mit ähnlichen THC- und CBD-Konzentrationen im Sortiment haben, die mit dem Begriff Indica bezeichnet werden. Tatsächlich ergibt das in mehrfacher Hinsicht Sinn. Zum einen kann ein Patient so einen einfachen Sortenwechsel vollziehen, wenn er durch den ständigen Gebrauch eine Toleranz gegen die Wirkung einer Sorte aufbaut. Er kann dann für einige Wochen eine andere Blüte verwenden und dann zu seinem Favoriten zurückkehren. Außerdem besitzt jede Cannabissorte ihr ganz eigenes Terpenprofil, wodurch die Qualität der Wirkung ein wenig variieren kann. Mit der Bezeichnung Cannamedical Indica Forte assoziieren die meisten die Sorte El Jefe, doch der Hersteller aus Köln hat hierfür noch eine Alternative im Portfolio, Cannamedical Indica Forte MA – Tire Fire.
Herkunft und Abstammung
Die eine Hälfte seiner genetischen Eigenschaften verdankt Tire Fire einer OG Kush Variation mit einem besonders Benzin- oder Diesel-artigen Aroma, dem High Octane OG, das aus dem San Fernando Valley unweit von Los Angeles kommt. Gekreuzt wurde das dann mit dem Strain Dosidos, in welchem auch jede Menge Kush Genetik steckt.
Aussehen, Geschmack und Aroma
In der von der Apotheke erhaltenen Menge Cannamedical Indica Forte MA waren ausschließlich schöne und sehr gleichförmige Knospen von mittlerer Größe enthalten. Die Konsistenz war fest, dicht und kompakt. In der Blütenstruktur setzten sich die braunen Calyxfäden farblich von dunkleren Grüntönen ab.
Die drei Terpene, die das Profil von Tire Fire dominieren, sind D-Limonen, Beta-Caryophyllen und Linalool. Das Zitronige des D-Limonen nimmt man am besten wahr, wenn man die Knospe aufbricht oder zerkleinert. Während der Inhalation im Vaporizer machen sich die würzigen und erdigen Tendenzen am meisten bemerkbar, in welchem stets auch ein Hauch von Blume mitschwingt. Wird Tire Fire geraucht, dann entfaltet sich der „gassy“ Diesel Flavor, bei dem Erinnerung an Motorsport und Reifen-Burn-outs wach werden.
Wirkstoffgehalt
Cannamedical Indica Forte MA alias Tire Fire gehört ohne Frage zu den eher stärkeren Cannabisblüten, die man in Deutschland medizinisch nutzen kann. Im Fall der Charge, die für diese Review verwendet wurde, beträgt die THC-Konzentration 23,98 Prozent bei einem CBD-Gehalt von 0,16 Prozent.
Medizinische Wirkung
Cannamedical Indica Forte MA erfüllt zweifelsohne die Erwartung, die man an eine typische Indica Sorte stellen würde. Sie wirkt sehr beruhigend, lindert Stresssymptome und erleichtert das Einschlafen enorm. Gleichzeitig verfügt Tire Fire auch über stark schmerzlindernde Eigenschaften, die bei der Inhalation unmittelbar spürbar werden. In der Praxis eignet sich das Cannabismedikament hervorragend für den Einsatz am Abend, insbesondere für Nutzer mit einer hohen THC-Toleranz, die eine starke Wirkung benötigen.