Hinter den formellen Medikamentenbezeichnungen verbergen sich bei Medizinalcannabis oft Kultivare, die man bereits aus dem Bereich Cannabis als Genussmittel kennt. Die einen sind eher unbekannt, andere sind bei Konsumenten sehr bekannt. Zu letzteren gehört zum Beispiel Sour Kush, das im letzten Jahr unter anderem unter der Bezeichnung AVAAY 21/1 SK in die Apotheken gekommen ist. Wenn sich bei Automobilen ein neues Modell besonders gut bewährt hat, kommt es nach einiger Zeit oft als sogenanntes „Facelift“ wieder. Es wird also noch einmal verbessert und aufgefrischt, und genau das hat AVAAY auch mit Sour Kush gemacht. Das ist nämlich mittlerweile als AVAAY 26/1 SK (oder auch als 24/1 SK) / Sour OG Kush verfügbar.
Herkunft und Abstammung
AVAAY 26/1 SK / Sour Kush entsteht in Kanada und wird dort von Aleafia Health angebaut, einem Unternehmen mit Hauptsitz in Ontario. Durch den Direktbezug kann AVAAY Einfluss auf den Post Harvest Prozess nehmen, wodurch die Qualität im Vergleich zum „Vorgänger“ noch einmal gesteigert werden konnte. Ausschließlich Blüten mit einem Durchmesser von zwei Zentimetern werden ausgewählt und das Sour Kush wird 14 Tage lang gecured.
Wie viele am Kultivarnamen ableiten können, ist Sour Diesel ein Elternteil von Sour Kush. Sour Diesel ist selbst bereits eine sehr interessante Sativa-dominante Kreuzung, in der Northern Light und Diesel stecken. Die andere genetische Hälfte liefert das legendäre OG Kush, das im Jahr 1996 entstanden ist. Sehr viele nordamerikanische Cannabissorten basieren auf der indicalastigen Chemdawg-Hindu-Kush-Kreation.
Aussehen, Geschmack und Aroma
Bei der vorliegenden Menge AVAAY 26/1 SK handelte es sich tatsächlich ausschließlich um ziemlich große Blüten, kompakt und in Form kurzer Zapfen. Auf einem hellen Grün bilden einige dunklere Stellen und die orangefarbenen Fäden eine schöne, klare Struktur.
Im Geschmack und im Geruch finden sich die Eltern von Sour Kush wieder, florale Kush-Elemente treffen auf gassy Diesel-Noten und das Ganze wird durch ein Zitrusaroma intensiv sauer-fruchtig aufgefrischt und aufgemischt. Die zwei dominanten Terpene Limonen und Beta-Myrcen leisten dazu einen signifikanten Beitrag und bilden sozusagen die aromatische Spitze, die von alpha-Pinen, alpha-Humulen, Linalool, beta-Caryophyllen und Terpinolen zusätzliche Tendenzen in Richtung Wald, Blumen und Kräutern bekommt.
Wirkstoffgehalt
In der Neuauflage bekommt Sour Kush von AVAAY auch etwas mehr Potenz. Stattliche 26 Prozent THC stecken in der Blüte. Wer das Medikament von einer anderen Charge erhält, kann eventuell auch eine Blüte mit ungefähr 24 Prozent bekommen.
Pharmakologische Wirkung
AVAAY 26/1 SK / Sour Kush wird als Indica-dominante Cannabisblüte betrachtet, doch die Eltern des Strains enthalten teilweise auch Sativa-Gene. Dies zeigt sich auch in den therapeutischen Eigenschaften des Cannabismedikaments. Sour Kush kann zur Unterstützung des Schlafs verwendet werden, ist aber auch für den Einsatz am Tag geeignet. Vielleicht ist es auch eine Sache der persönlichen Verträglichkeit, doch die sedierenden Effekte sind nicht so zwingend und die Wirkung kann auch eher als beruhigend-fokussierend empfunden werden.
Da die Begriffe Indica und Sativa mittlerweile nicht mehr als so aussagekräftig wahrgenommen werden, kann man zur Beschreibung der Wirkung auch die am stärksten vertretenen Terpene zurate ziehen. Während Myrcen für sedierende, entspannende und hypnotische Effekte sorgt, bringt Limonen stimmungsaufhellende, antidepressive und angstlösende Eigenschaften mit. In der subjektiven Wahrnehmung funktionierte AVAAY 26/1 SK als hervorragendes Ganztags-Medikament, und Sour Kush stellt sich einmal mehr als Strain mit einem intensiven, interessanten und auch sehr angenehmen Aroma heraus.