Schon im Vorfeld der hoffentlich erfolgreichen Reformierung der deutschen Cannabisgesetzgebung diskutieren Cannabisliebhaber mit Vorliebe über den Anbau, den man dann legal zu Hause betreiben könnte. Der eine würde gerne seine Samen im Garten sähen und den Grow ganz natürlich von Mutter Natur erledigen lassen, während der andere an eine moderne Hydroponik-Indoor-Anlage unter Kunstlicht denkt.
Auch Kombinationen zwischen diesen beiden Extremen sind denkbar, etwa organic Indoor oder vielleicht auch Hydro mit Sonne. Die Verbindung von Natur und modernen Technologien war schon oft die beste Lösung, wenn man ein erstklassiges Resultat erhalten möchte. Auch die Medizinalcannabisblüte, die wir uns heute anschauen, ist ein Ergebnis dieses Konzepts von Natur und Technik: avaay 23/1 PYC – Peyote Critical.
Herkunft und Abstammung
Das Unternehmen MHI Cultivo Medicinal SA kultiviert ihr Peyote Critical in einem Hybrid-Gewächshaus unter der Sonne Portugals, bei Bedarf mit Zusatzbeleuchtung. Dort werden die Blüten auch hängend schonend getrocknet und von Hand getrimmt.
Der Strain Peyote Critical stammt ursprünglich aus den Niederlanden von Barneys Farm, MHI Cultivo hat ihn selektiert und züchtet Peyote Critical nun weiter.
Der prominentere Elternteil der Cannabissorte ist wohl Critical Kush, indem OG Kush mit Critical Mass verschmolzen ist. Für Peyote Critical wurde Critical Kush mit Peyote Purple gekreuzt, einem Strain, in dem ebenfalls Kush-Genetik steckt und der häufig zu violettfarbenen Färbungen neigt.
Aussehen, Geschmack und Aroma
Violette Tendenzen bringt Peyote Critical nicht von seinen Purple Vorfahren mit (jedenfalls in der Menge, die für diesen Erfahrungsbericht zur Verfügung stand), die Blüten leuchten in einem saftigen Grün, das man als grell bezeichnen kann. Die zart orange-hellbraunen Härchen kommen daneben kaum zur Geltung. Die Blüten sind in der vorliegenden Menge avaay 23/1 PYC überwiegend klein bis mittelgroß, von fester Konsistenz und sie hatten eine recht ideale Restfeuchte, sodass die Knospen beim Aufbrechen knacken und dabei aber trotzdem noch über eine gewisse Elastizität verfügen.
Sowohl das Riechen als auch das Inhalieren von Peyote Critical ist ein besonderes Aromaerlebnis. Dafür, dass in beiden Elternteilen Hindu Kush bzw. OG Kush steckt, bleibt diese erdige und würzige geschmackliche Tendenz dezent im Hintergrund. Sie macht die Bühne frei für stark fruchtige und süße Noten, die subjektiv empfunden in Richtung Limette und Traube gehen.
Wirkstoffgehalt
Das Medikament avaay 23/1 PYC gehört zu den Cannabisblüten mit hohem Wirkungspotenzial und enthält 23 Prozent THC und dabei weniger als ein Prozent Cannabidiol (CBD).
Pharmakologische Wirkung
Bei avaay 23/1 PYC – Peyote Critical handelt es sich um eine Hybridsorte mit deutlichen Indica-Tendenzen im Wirkungsspektrum. Es wirkt daher stark schmerzlindernd und auch sedierend. Der Empfehlung des Herstellers, das Medikament eher in abendlichen Kontext einzusetzen, kann man darum definitiv zustimmen. Durch die Assoziation mit dem psychoaktiven Kaktus „Peyote“, der die Sorte ihren Namen verdankt, wurde avaay 23/1 PYC zu Beginn der Testphase als Tages-Medikament verwendet. Das Arbeiten damit stellte sich zwar nicht als unmöglich dar, doch es stellte sich unweigerlich eine Gemütlichkeit ein, die der Konzentration und Motivation für die Arbeit nicht gerade zuträglich war, vorwiegend in den ersten Tagen mit Peyote Critical.
Für den Abend war die unbestrahlte Blüte ideal, sie zwingt einem den Schlaf nicht auf, sondern versetzt in eine angenehm ruhige, entspannte Stimmung, in der das Einschlafen sehr leicht fällt.