Die ersten medizinischen Cannabisblüten, die deutsche Patienten auf Rezept über die Apotheke beziehen konnten, kamen in der Regel aus den Niederlanden und aus Kanada. Dort gab es bereits routinierte Unternehmen, die dazu in der Lage waren, Cannabismedikamente in größeren Mengen in der erforderlichen Qualität zu liefern.
Mittlerweile gibt es weltweit eine ganze Reihe von Anbaubetrieben, die Cannabis für den legalen medizinischen Markt in Deutschland produzieren. Es ist wahrscheinlich keine Überraschung, dass die meisten Hersteller für medizinisches Cannabis Unternehmen mit ganz typischer ökonomischer Orientierung sind. Die wenigen Firmen, die einen anderen Ansatz verfolgen, heben sich daher deutlich von der Masse ab.
Der Fokus von RUA Bioscience aus Neuseeland liegt eher darin, die bisher im Hinblick auf Wirtschaft und Infrastruktur benachteiligte Ostküste der Inselnation zu beleben und damit eine neue Perspektive für viele Einwohner zu schaffen. Von dem Unternehmen, welches stark von den einheimischen Māori geprägt ist, betrachten wir im Folgenden die Medizinalcannabisblüte RUA Kia Kaha 29/1, den Nimbus Health in die deutschen Apotheken bringt.
Herkunft und Abstammung
Für den Anbau von Kia Kaha 29/1 hat sich RUA Bioscience mit CANNGroup aus Australien als Grower zusammengetan. In Neuseeland finden demnach Forschung und Entwicklung statt, während die Kultivierung in Australien erfolgt. Da RUA viel Wert auf Transparenz legt, ist auch bekannt, dass die Blüten in Tracknungsräumen vier Tage lang schonend auf Sieben getrocknet werden.
Kia Kaha bezeichnet eine spannende Kreuzung der Strains OG Kush und Wedding Cake. OG Kush muss man eigentlich niemandem vorstellen. In dem legendären Strain, der seines Entstehens in den 1990ern die genetische Grundlage für viele weitere Cannabisvariationen liefert, stecken die Sorten Hindu Kush, Chem Dawg und Lemon Thai. Wedding Cake vereint mit Cherry Pie und Girl Scout Cookies ebenfalls sehr populäre genetische Vorfahren.
Aussehen, Geschmack und Aroma
Die unbestrahlten Blüten in der vorliegenden Testmenge sind zum größten Teil groß, fest und die meisten haben eine kurze, kompakte Zapfenform. Sie sind offensichtlich sorgfältig manuell getrimmt und haben ein sehr natürliches Erscheinungsbild. Kräftige mittelgrüne wechseln sich mit sehr hell leuchtenden Farben ab und bilden einen starken Kontrast zum weißen Glitzern und den gelb bis rötlichen Calyx-Fäden.
Auch in aromatischer Hinsicht steckt in Kia Kaha einiges. Mit den dominanten Terpenen β-Myrcen, Limonen, β-Caryophyllen, Humulen und β-Pinen reicht das Spektrum von fruchtig bis waldig, stets mit einem cremigen Keks-Unterton, der die Cookies-Genetik verrät, die in der Medizinalcannabisblüte steckt. Beim Riechen ist diese Nuance weniger ausgeprägt, hier dominieren Zitrus- und Pinien-Aromen.
Wirkstoffgehalt
In der Sprache der Māori bedeutet Kia Kaha “stark”, und diese Bezeichnung passt ganz ausgezeichnet zu dem Cannabismedikament, welches in den Varianten 29/1 (aktuelle Charge ca. 28,1 Prozent THC) und 26/1 (aktuelle Charge ca. 23,6 Prozent THC) verfügbar ist.
Pharmakologische Wirkung
Das Wirkungsspektrum von RUA Kia Kaha ist sehr breit, unabhängig davon, ob man die stärkere Variante 29/1 wählt oder die eher moderate 26/1 Version. In diesem Review wird in der Hauptsache der Einfluss auf chronische Schmerzen und auf die Schlafqualität berücksichtigt.
Da der Strain Eigenschaften aufweist, die wir einem Indica Strain zuordnen, hat er eindeutig sedierende Tendenzen und hilft hervorragend beim Schlafen, auch wenn das Limonen die Wirkung ein wenig auffrischt. Gerade kurz nach der Inhalation wirkt sich das sehr positiv auf die Stimmung aus. Die THC-Potenz und das Terpenprofil gewährleisten außerdem eine gute Schmerzwirkung, die auch lange anhält. An den ersten Tagen mit dem Cannabismedikament RUA Kia Kaha 29/1 kann die Stärke etwas überwältigend sein, daher ist zu vorsichtiger Dosierung zu raten. Gerade unerfahrenen Patienten ist ohnehin zur etwas leichteren 26/1 Variante zu raten.
Denkbar wäre auch die Verwendung beider Kia Kaha Medikamente, 26/1 tagsüber und 29/1 in der Nacht. Cannabismedikamente sind für die Patienten, die sie nutzen, oft so interessant, dass sie gerne mehr über ihre Blüten erfahren wollen. Gerade im Fall der RUA Bioscience sind die Geschichte hinter dem Unternehmen und der philosophische Ansatz der Social Entrepreneurship äußerst spannend. Hier kannst Du Dich ein wenig eingehender mit dem neuseeländischen Hersteller mit Māori Wurzeln beschäftigen: ruabio.com